Inhalt »
«

Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Ziegelhütte

Band 9, Seite 73
Riedschlag
7. August 1864
Die bei der Ziegelhütte im Felde mitten in einem Acker stehenden Mauerüberreste sind unzweifelhaft die Trümmer eines Vertheidigungsbaus, wie die Schießscharten an demselben sowie der Wehrgang beweisen.
In einer der Scharten befindet sich noch ganz deutlich die tief eingedrückte Rinne mit den beiden seitlichen Löchern, welche einer eingemauerten Holzschwelle zum Lager diente, die den Zweck hatte, die Wallflinten bequemer und ohne Schaden für das Gewehr darauf zu legen, sogar die Holzfasern sind in dem Kalkputz noch ganz scharf abgedrückt. So lange mir es denkt, stehen die beiden Mauern schon und stimmen ihrer Lage nach genau mit der Landwehr in eine Linie, so daß sie wahrscheinlich den sogenannten Riedschlag bildeten, d.h. das Thor des hier in die Landwehr einmündenden Weges.
Auf dem Thomas‘schen Waldplan von 1790 liegt die Landwehr genau an dieser Linie und ist die Stelle mit dem Namen Riedschlag bezeichnet, s.d. - Der vorbeiziehende Weg ist neueren Ursprungs und war früher wohl nur ein nach der Salpeterhütte führender Minimal[?]weg.
Etwas genaueres konnte ich darüber noch nicht finden, indem leider im Batton gerade diese Stelle durch das Fehlen eines
Band 11, Seite 261
Ziegelhütte
6. August 1864
Ein Gebäude, das schon seit meiner frühesten Jugend meine Aufmerksamkeit fesselte. In neuerer Zeit hat es viel von seiner Einsamkeit verloren indem mehrere Eisenbahnen in nächster Nähe daran vorbeiführen und dadurch die Gegend sich mehr und mehr belebt hat. Es liegt ungefähr 400 Schritte von dem Riedhofe entfernt und war früher ein unheimlicher Ort. Die Gebäude hatten ein finsteres Aussehen, was durch die Ruine eines mächtigen Brennofens, die Gras bewachsen, mit offenen Fensterhöhlen dastanden, noch erhöht wurde. Die Nähe des Waldes gab dem Ort, der sonst wenig besucht wurde, einen noch düsteren und schweigsameren Charakter. Das Hauptgebäude stammt seinem jetzigen Aussehen nach aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und hatte immer etwas höchst malerisches in seiner Erscheinung; ebenso wie das Äußere war auch die innere Einrichtung beschaffen, und ich erinnere mich noch recht gut, dasselbe vor ungefähr 10 Jahren in einem ganz behaglich wohnbaren Zustande, allein unbewohnt, angetroffen zu haben, während jetzt in dem Zustande äußersten Verfalls sich in dem baufälligen, sogar gefährlich gewordenen Hause eine Familie im Erdgeschoß angesiedelt hat. Die Ziegeln an den Dächern so wie die Schiefersteine fehlen zur Hälfte. Wind und Regen haben sie längst losgerissen. Fensterscheiben sind schon