Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.
Am 21. April [1866] wurde dieses alte seltsame Haus auf den Abbruch versteigert und derselbe auch sogleich begonnen, mit ihm fällt abermals ein charakteristisches Merkmal des alten Frankfurt; und obgleich ich seit längeren Jahren bereits das Bemerkenswertheste daraus abgebildet in meinen Sammlungen verwahre, so begab ich mich doch alsbald in das der Vernichtung geweihte Haus, in der Hoffnung, während des Abbruchs noch manchen Aufschluß über räthselhaft gebliebene Theile desselben zu erhalten. Vielfach war es im Laufe der Jahre verändert und umgestaltet worden, und es war schwierig, sich in dem endlosen, unsäglichen und unbeschreiblichen Gewinkel zurecht zu finden. Trepp auf, Trepp ab, über dunkle Vorplätze und Gallerien gelangte ich auf den obersten Speicher, der aber durchaus nichts Besonderes aufzuweisen hatte, außer, daß man von ihm aus in ein wahres Labyrinth von Schornsteinen und ineinandergebauten Brandmauern schaute. Im zweiten Stockwerk fiel mir ein merkwürdiges Fenster auf, das in einer tiefen Blende der dicken Mauer lag, welche wahrscheinlich einer der ältesten Theile des ganzen Hauses war. Der Raum, dem dieses Fenster angehörte, war zu einer Küche bestimmt, wie der große, weit sich öffnende Rauchfang bewies, der sich in der einen Ecke befand, auch war daselbst im Innern vor dem Fenster ein Wasserstein angebracht, der die ganze Breite desselben einnahm, aber wie es mir scheint, später hineingesetzt wurde. Das Merkwür-