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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Wahrzeichen

Band 2, Seite [218]
Deutschherrnhaus Hund mit dem Kind
Elisabethenstraße
27. Februar 1879
Seit einigen Tagen wurde der letzte Rest der Gebäude, welche früher als Schoppen und Wirthschaftsgebäude des Deutschen Hauses das Gebiet desselben nach dieser Straße hin begrenzten, abgebrochen, nachdem schon vor zwei Jahren der Anfang damit gemacht worden war. Es sind seitdem hohe Häuser an die Stelle dieser bescheidenen Bauten getreten. Bei dieser Gelegenheit nun mußte das alte Steinbild (Wahrzeichen), der bekannte Hund mit dem Kind, der schon mehrmals seinen Platz gewechselt, entfernt werden, er wurde in das Archiv Museum gebracht.
S. den Aufsatz im 1. Heft des Archivs Neue Folge 186 c, p. 291.
Band 3, Seite [unpaginiert]
Domkirche
Domplatz 1
M.218
[kein Datum]
Band 3
28. Juni 1870
Altes Steinbild am Dom (Südportal). Ein Mann, welcher mit einem Löwen kämpft und ihm das Schwert in den Leib stößt. Dieses Bild ist der Sage nach ein Wahrzeichen des Doms und wurde von dem Volke für eine obscoene Darstellung gehalten, weßhalb auch das Sprichwort entstand:
„Zu Frankfurt an dem Dom
v……..t der Mönch die Nonn‘ “
Man hielt nämlich das Schwert des Ritters für etwas anderes, ebenso wie man den Löwen für eine Nonne gehalten. Bei dem furchtbaren und zerstörenden Dombrand 1867 in der Nacht vom 16. Aug. wurde das Bild, das einen Theil eines Säulencapitels bildete, heruntergeworfen und theilweise zertrümmert, der untere Theil fehlt leider, den oberen gelang es mir, wieder herzustellen. An der Figur des Ritters ist die Absicht, einen Gepanzerten nachzubilden, nicht zu verkennen, meiner Ansicht nach stammt derselbe aus der Mitte des 14. Jahrh (1355), s. Abb. [R0503]

[eingeklebter Buchausschnitt: S. E.]
„Die Maurerkelle im Dom.
Nicht mehr vorhanden. (Abb. 3.)

Im Dom an dem zweiten Pfeiler rechts beim Eingang ganz oben über dem Kapital, wo das Gewölbe aufsitzt, bemerkte man einen dunklen Körper, der einem Messerstiel von unten gesehen nicht unähnlich war. Es sollte dies der Stiel einer Maurerkelle sein, die mit der Spitze in die Mauer gesteckt seit langer Zeit ihren Ruf als Wahrzeichen des hiesigen Domes zu bewahren wusste. Bei der vor zwei und drei Jahren stattgehabten Restauration der Kirche kam man natürlich auch an jene durch die Sage geheiligte, freilich sehr schwer zugängliche Stelle und es ergab sich, dass die Phantasie des Volkes seit wer weiss wie langer Zeit an einem Rüsthaken hing, den man fälschlich für den Schaft einer Maurerkelle gehalten hatte; er wurde entfernt.
Die Topographie ist um eine Notiz reicher und unsere Stadt um ein Wahrzeichen ärmer geworden.“
Band 3, Seite 53
Elisabethenstrasse 9
N.19
Wahrzeichen
Elisabethenstrasse 9
N.19
1860
[eingeklebter Buchausschnitt: S. E.]
„- 5 -
V. Der Hund mit dem Kinde
Noch vorhanden (Abb. 4)
Ein liegender Löwe, welcher mit den Vordertatzen einen menschlichen Kopf hält, aus rothem Sandstein gehauen und bereits stark verwittert und geschwärzt. Er liegt auf einem kleinen Vorsprung einer Brandmauer des Eckhauses der Brücken- und Elisabethenstrasse zu Sachsenhausen in einer Höhe von ungefähr 30 Fuss und hatte früher sicherlich eine andere Bestimmung. Der Sage nach ist es ein Hund, der bei einer grossen Ueberschwemmung ein Kind gerettet hat. Das Steinbild ist sehr alt, aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts und wurde vielleicht im Jahr 1709, als man einen Theil der älteren Gebäude des Deutschherrenhauses niederriss und neu aufführte, dort überflüssig und hierher versetzt. Das Haus, an dessen Brandmauer er seinen Platz gefunden, stammt aus dem Ende des 16. Jahrhunderts.
Die eigentliche Bedeutung kann nicht ermittelt werden.“
Band 7, Seite 159
Rebstock
Kruggasse 6
L.85a
Juli 1859
Das Nähere über dieses Haus s. d. Artikel „Wahrzeichen“.
An dieser Stelle fällt die Straße rasch nach abwärts und zeigt den alten Stadtgraben noch ziemlich deutlich. Dicht an dem Hause schloß sich der alte Thorbogen des Rebstocks an, wann derselbe entfernt wurde, konnte ich noch nicht in Erfahrung bringen. Batton spricht von demselben als noch bestehend, was bei ihm unter dem Artikel „Rebstock“ nachzulesen ist.

[Eingeklebter Ausschnitt aus einem Buch S. E.:]
II.
Das Steinbild am Rebstock in der Kruggasse. Mönch und Nonne.
Noch vorhanden. (Abb. 2.)
In der Kruggasse an der vorspringenden Brandmauer des Hauses
L.85 (6 neu) neben dem Gasthause zum Rebstock ist in der Höhe
des dritten Stocks ein Steinbild eingemauert, welches offenbar nicht
dahin gehört und zu den seltsamsten Erzählungen Anlass gab, da
man von unten aus nicht genau unterscheiden konnte, was es eigent-
lich vorstellen sollte. Gewöhnlich wurde es für einen Mönch ausge-
geben, der eine Nonne durch ein Gitter umarmt; dem ist aber nicht
so, es stellt vielmehr einen Mann dar, welcher an einem Weinstock
(Rebstock) hinaufsteigt. Wahrscheinlich befand sich das Bild früher
unten über dem seit langer Zeit abgebrochenen Thor des ehemaligen
Hofes zum Rebstock und diente gleichsam als Namensschild. Es ge-
hört seiner Ausführung nach, die eine ziemlich rohe ist, in die
zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts. Der Baldachin darüber, welcher
als durchaus nicht zur Sache gehörig, weggelassen wurde, ist wenig-
stens dreihundert Jahre jünger und scheint bei der Translocirung ge-
macht worden zu sein. Wann dies geschah ist bis jetzt nicht genau
zu ermitteln gewesen. Nach der Sage soll an der Stelle des jetzigen
Hofes zum Rebstock ein Garten gewesen sein, in welchem eine Rebe
zu einer solchen Stärke gedieh, dass ein Mann daran nicht hinauf-
steigen konnte, was wahrscheinlich auch dem Platze den Namen zum
Rebstock verliehen hat.
Band 9, Seite 147
Römer | Wahrzeichen
[kein Datum]
[gedruckter Text eingeklebt, keine Herkunftsangabe und ohne Datum S. E.:]
IV. Der Rabe im Gerichtssaale des Rathhauses.
Nicht mehr vorhanden.
Die Entstehung dieses Wahrzeichens beruht ungefähr auf Folgendem:
Im Jahre 1606 wurde ein gewisser Hans Reible, ein Hosenstricker aus Ekelshausen, wegen Mordversuchs, den er an seinem Meister Jacob Schregel auf Anstiften von dessen Ehefrau verübte, allhier gefänglich eingezogen und am 2. September 1608 zum Tode verurtheilt und hingerichtet. v. Lersner lässt sich darüber in seiner Chronik von Frankfurt B. I. p. 498 wörtlich also vernehmen:
„Als dieser Thäter das Juramentum Calumniae praestirte, ist eine Raab zum Schornstein durch das Camin in das Gericht geflohen, sich in der Zeit, da er den Eyd geleistet, über ihn herumgeschwungen, und nachmals wiederum zum Römer durch die Fenster hinaus geflogen, diese Historia stehet abgemahlet oben im Saal wo offentlich Gericht gehalten wird, und nennt man es das Wahrzeichen auf diesem Saal.“
Diese Abbildung ist jetzt nicht mehr vorhanden, wie überhaupt die ganze Sache höchst zweifelhaft erscheint.
[Ende des gedruckten Textes S. E.]

Gwinner beschreibt das Bild näher, jedoch ohne Angabe der Quelle. vid. Gwinner, Kunst und Künstler, p. 507.
Band 10, Seite 363
Steinbilder und Holzschnitzereien
[kein Datum]
Die Säulencapitele in der Saalhofscapelle - Stein
Die Steinfiguren an der Nicolaikirche - Stein
Die Figuren und der Adler vom ehemaligen Galgenthor - Stein
Der Tragstein am Schlachthaus und der Ochsenkopf daselbst
Der Stein in der Stadtmauer hinter dem Dominicanerkloster
Die Mönchsfigur aus den Drei Sauköpfen - Stein
Die Portale in der Leonhardskirche - Stein
Verschiedenes an den Röderhöfen, Capitele in Seckbach liegend
Madonna und Sonstiges am Steinernen Haus - Stein
Holzschnitzereien aus der Michaelscapelle - Holz
Auf dem Kühhorns Hof am Brunnen - Stein
Figuren und Ornamente am Dom - Stein
In der Liebfrauenkirche - Holz, Stein
In der Weißfrauenkirche - Stein
Im Carmeliterkloster - Stein
Am Eschenheimerthurm, Köpfchen - Stein
Im Johanniterhof und Kirche - Stein
Im Haus I.140, Markt - Holzschnitzerei
Grabsteine im Dom und anderen Kirchen - Stein
Bernhardscapelle im Hainerhof - Stein
Madonna an der Leonhardskirche - Stein
Weihwasserbecken daselbst - Stein
Madonna im Carmeliterkloster - Holz
Im großen Speicher - Holz
Im Fürsteneck - Holz
Im Rebstock, Wahrzeichen - Stein
Im Krimvogel - Stein
Am Leinwandhaus, Schlagleiste - Holz
Liebfrauenkirche, Chorstühle - Holz
Tragstein I.168, Mainzergasse
Altgasse C.129, Kopf oben in der Brandmauer - Stein
Hund in Sachsenhausen, Wahrzeichen - Stein
Löwe mit Wappen, Judenmauer, Prellstein - Stein

Buchstabe W

Wahrzeichen

Band 11, Seite [unpaginiert]
Wahrzeichen
[kein Datum]
Band 11, Seite 145
[kein Datum]
[Eingeheftetes Druckwerk, Seite 145 bis 149; zentrierte Texte linksbündig S. E.]

DIE
WAHRZEICHEN
VON
FRANKFURT A. M.
Von
Carl Theodor Reiffenstein.

(Mit einer Tafel Abbildungen) [hier nicht vorhanden S. E.]

Separatabdruck aus dem ersten Bande der neuen Folge des Archivs für Frankfurts Geschichte und Kunst 1860
Band 11, Seite [146]
Eschenheimerthurm
I.
Der Eschenheimerthurm.
Noch vorhanden. (Abb. 1)
Der im Jahr 1346 bei der damals vorgenommenen Stadterweiterung unter Kaiser Ludwig des Baiern Regierung erbaute Eschenheimerthurm ist unstreitig einer der schönsten Ueberreste mittelalterlicher Befestigungen in Deutschland. Nur durch ein Wunder entging er bei der in den ersten Jahren dieses Jahrhunderts begonnenen Demolirung der Festungswerke dem Abbruch, um jetzt der Stadt zu einer der grössten architektonischen Zierden zu gereichen. Seine fünf Spitzen, mit denen er über dem Zinnenumgang gekrönt ist, gelten als das Wahrzeichen an ihm und wenn in der Vorzeit die Handwerksburschen gefragt wurden, „was ist das Wahrzeichen am Eschenheimerthurm zu Frankfurt am Main?“ so war die Antwort, „dass er fünf Spitzen hat und doch nicht sticht“.
Es ist auffallend, und kann als ein Hauptbeweis aufgeführt werden, wie lange das Wahrzeichen schon gilt, dass man als besonders kennzeichnende Eigenthümlichkeit die fünf Spitzen wählte, wlche ausser ihm noch von einer Menge anderer Thürme in den verschiedenen Städten Deutschlands getragen wurden, während man e i n Merkmal, das er wahrscheinlich von allen Thürmen in der ganzen Welt nur allein besitzt, überging. Dieses Merkmal ist seine Wetterfahne, welche von neun Schusslöchern durchbohrt ist, die in ihrer Stellung gegeneinander eine Neune bilden, an deren Entstehung sich eine schöne halbverhallte Volkssage knüpft, nach welcher ein Wilddieb Namens Hans Winkelsen sein durch Verwundung oder Tödtung