gestaltete Zimmer und Stübchen. In einem derselben im 2ten Stock, welches kaum 12 Fuß in‘s Gevierte mißt, steht ein schöner Kamin mit der Jahreszahl 1619, s. Abb. und der Theil eines Bibelspruchs (Sirach 40-4) wie folgt „Sowohl bei dem, der Seiden und Krone trägt, als bei dem, der einen groben Kittel anhat. Da ist immer Zorn, Eifer, Widerwärtigkeit, Unfriede und Todesgefahr, Neid und Zank.“ Nur die unterstrichenen Worte waren erhalten, das Uebrige zerstört. -
Unten auf dem Kaminboden liegen einige alte Estrichplättchen, welche sich auch in den oberen Stockwerken in großer Menge vorfinden, es sind dieselben, deren Muster ich bereits im goldenen Löwen in der Fahrgasse fand und gezeichnet habe. Siehe Abb. An der Außenseite unter den Fenstern des ersten Stocks ist das Schild des Hauses angemalt in Fresko, zwei Männer, welche einen vergoldeten großen Weintrauben über der Schulter auf einer Stange tragen, mit der Umschrift auf einem Band „zum goldenen Traubel 1787“. Das Gemälde gehört der späten Renaissancezeit an, ist jedoch von geschickter Hand gefertigt.
Unter den gewaltig hervortretenden Ueberhängen stehen die kleinen schmalen Fenster im dunklen Schatten, ebenso herrscht in den inneren Räumen ein trübes trauliches Dunkel, welches eben immer den alten Gebäuden einen eigenen Reiz verleiht, der in einem neuen