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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Stolzenberg

Band 5, Seite [unpaginiert]
Stolzenberg | Ortenberg | Klein Cronberg
Garküchenplatz 2 | Fahrgasse 21
L.9
[kein Datum]
[kein Text vorhanden S. E.]
Band 5, Seite 41
Stolzenberg | Ortenberg | Klein Cronberg
Garküchenplatz 2 | Fahrgasse 21
L.9
10. November 1867
Schon seit Jahren mit dem Gedanken umgehend, dieses Haus einer genauen Untersuchung zu unterwerfen und seine nicht unbedeutenden architektonischen Schönheiten zu zeichnen und meiner Sammlung einzuverleiben, wurde ich in diesem Beginnen stets durch den Umstand verhindert, daß der außerordentlich lebhafte Verkehr in der Fahrgasse das Zeichen einer so reichen Ornamentik beinahe zu einem Ding der Unmöglichkeit machte. So verschob ich denn immer in Erwartung einer günstigen Gelegenheit die
Band 5, Seite [44]
in die oberen Stockwerke führende Wendeltreppe massiv in Stein bis an den Dachstuhl, woselbst erst die Holztreppe ihren Anfang nahm. Der Treppenstock endigte mit einem zierlichen in Stein gehauenen Löwenkopf, und in dem Sturz der von dem Ende der steinernen Treppe befindlichen, in die Räume des Nebenhauses führenden Thüre findet sich die Jahreszahl 1659 eingehauen. Ein Zeichen, daß also in diesem Jahre bedeutende Reparaturen und wahrscheinlich auch die Zusammenziehung mit dem Nebenhause, Klein Stolzenberg, in welchem der eigentliche Brand ausbrach, stattgefunden hatte. Jedenfalls stammt das Wichtigste, was das Haus aufzuweisen hat, nämlich das Erdgeschoß und die Decke im ersten Stock aus dem Jahr 1618, also mit dem Beginn des 30jährigen Krieges. Veränderungen außer den Fensterscheiben hat das erstere nicht erlitten, und was die Decke anbelangt, scheint nur die Bemalung derselben einem Wechsel unterworfen gewesen zu sein, wie die Wappen ausweisen, deren Farben in der Urkunde anders angegeben sind, als sie sich dermalen vorfinden. Die Decke war von ziemlich roher Stuckarbeit und stellte eine Art Götterversammlung, vielleicht den Olymp, dar, jedoch war die ganze Anordnung nicht ohne Geschmack, wenn auch die Ausführung der einzelnen Figuren, welche in Hochrelief in einem Kreise schwebten, Manches zu wünschen übrig ließe. Einzelne Köpfe und Arme waren sogar ganz frei gearbeitet und hingen,
Band 5, Seite [46]
war jedenfalls eine Art Familiensaal oder Prunkgemach des Hauses, wie auch schon die auffallend hohe Form der Fenster desselben nach der Fahrgasse hin andeuten, die, wie es den Anschein hat, jedoch erst im vorigen Jahrhundert, wahrscheinlich bei der im Jahre 1722 vorgenommenen Reparatur ihre jetzige Gestalt erhielten. Aus der zweiten, 1722 ausgestellten Urkunde ersehen wir nämlich, daß am 25sten März desselben Jahres der Grundstein einer bereits zu dieser Zeit nothwendig gewordnen totalen Reparatur des Mauerwerks gelegt werden musste, nachdem dasselbe 104 Jahre bestanden hatte, und werden bei dieser Gelegenheit die oberen Stockwerke und das Dach in ihre jetzige Form gebracht worden sein, wobei wahrscheinlich auch der über das Dach hervorragende Helm des Treppenthurmes entfernt wurde. Daß das Haus unter so schrecklichen Umständen von dem Erdboden verschwinden würde, ließ ich mir damals nicht träumen, wie denn auch die Aussteller jener Urkunden in ihrem frommen Sinn nicht dachten, daß ihre Fürbitte nur auf so kurze Zeit vorhalten würde. Die Wetterfahne auf dem Giebel nach der Fahrgasse hin trägt die Buchstaben I. W. B. 1724., somit wurde die Zeit von zwei Jahren an der Reparatur verbracht. Die Decke im ersten Stock muß damals unberührt geblieben sein, weil sie bis heute noch die Wappen des erstgenannten Erbauers trägt. - Weiteres ist bei Batton p. 69 u.f. nachzusehen, woraus sich ergiebt, daß die drei Häuser Stolzenberg,

Renaissanceverzierungen. Häuser, an welchen sie sich befinden

Band 9, Seite 68a
Renaissanceverzierungen. Häuser, an welchen sie sich befinden
[kein Datum]
Renaissanceverzierungen. Häuser, an welchen sie sich befinden:
I.153 Haus Limburg, Römergasse 1
I.156 Salzhaus, Holzschnitzerei, Römerberg 27
I.94 Großer Engel, Erker, Römerberg 28
M.196 Goldne Wage, Markt 5, Höllgasse 13
L.9 Stolzenberg, Fenster, Decke, Fahrgasse 21
I.205, I.206 Kolben, Portal und Treppenhaus, Münzgasse 1
L.108 Wonneberg, Thüren, Schnurgasse 43, Kruggasse 15
K.47 Grüne Frauenthüre, Thüren, Tragsteine, Neue Kräme 27
K.52 Rother Löwe, Tragsteine, Gr. Sandgasse 2
M.9 Fürsteneck, Saal, Fahrgasse 17
L.63 Backhaus in der Borngasse 15, Stübchen
D.97 Gelbes Haus, Stiftstraße 13, Hinterh. Darmstädt. Hof, Saal
B.214 Porzellanhof, Durchbrochene Thüre, Stelzengasse 2
F.63 Weißer Hirsch, Durchbrochene Thüre, Hirschgraben 3
M.125 Saalgasse 27, Tragstein und Thüren
C.217 Ullner, Tragstein u. hölz. Träger, Friedbg. 1
[Leerstelle] Römer, Thüren u. Fenster
F.166 Großer Speicher, Saal, Thüren, Holzschnitzerei, war überhaupt das vollständigste Exemplar hier, Rothekreuzgasse 1
L.142 Altes Kaufhaus, Holzschnitzerei, Markt 30
[Leerstelle] Rententhurm, Waschbecken

[Von der Chronologie abweichende Paginierung S. E.]
Band 10, Seite 157
Alte Welt | Schäferhof
Schäfergasse 13
C.152
Mai 1862
Ein noch beinahe ganz erhaltenes Haus aus [dem] 17. Jahrh. mit reichen Tragsteinen unter dem Ueberhang des ersten Stocks und einem nach der Straße zu gekehrten Giebel. In den vorderen Zimmern des ersten Stocks befinden sich an der Decke in reicher Stukaturarbeit Scenen aus der hl. Schrift ausgeführt. Die Figuren sind beinahe ganz erhaben und treten frei heraus, ähnliche Beispiele kommen hier noch vor im Haus Stolzenberg am Garküchenplatz, s.d. und in der gold. Wage, Markt, s.d.
An den Thüren findet sich altes geschnitztes Holzwerk und sonst noch alte Ueberreste der Entstehungszeit, ferner im Hause auf allen Vorplätzen Gewinkel trepp auf und ab. An dem Brunnen im ersten Hofe liegt ein Stein als Untersatz für die Gefäße, welcher offenbar nicht dahin gehört, sondern einem Thorbogen entnommen zu seyn scheint, dem er wohl früher als Schlußstein gedient haben mag; er trägt die Jahreszahl 1674 nebst den Buchstaben C. K. und eine Hausmarke, welche eine Maischgabel, das Zeichen des Bierbrauerhandwerks darstellt. Die Buchstaben C. K. könnten auf den Namen Kruck deuten, welcher Familie das Haus bis in die letzte Zeit gehörte und welche das Wagnerhandwerk in dem Hause betrieb.
Die Durchfahrt nach dem zweiten Hofe war früher durch zwei steinerne Thorbogen geschlossen, die jedoch herausgebrochen sind, aber deutliche Spuren ihres Daseyns hinterließen, und wahrscheinlich dürfte