sich durchzuringen, glücklicherweise aber kam diese Vereinigung doch noch vor dem Falle zweier der wichtigsten Bauten in unserer Stadt zu Stande; ich meine die Spitalshalle und den Saalhof. Letzterem namentlich konnte ich so ziemlich zeichnend folgen, und sein Ende gehört schon in die Zeit meiner frisch gewonnenen Erkenntniß, so daß das Interesse, das er mir neben seiner malerischen Bedeutung einflößte, auch zugleich ein Baugeschichtliches wurde, und nur wer die Gebilde der Architektur in diesem Sinne auffaßt, gleichviel ob er Maler oder Architekt sey, wird sich im Stande fühlen, den eigentlichen Eindruck wiederzugeben, den ein altes Gebäude in der Regel auf unser Gemüth hervorzubringen pflegt. Es ist nicht die malerische Schönheit allein, sondern es ist das Stück Menschengeschichte, was uns unbewußt daraus anweht, dessen Flüstern leise in unserer Seele einen Wiederhall findet und gleich den Klängen einer Aeolsharfe den unnennbaren Reiz des Geheimnißvollen hervorzauberten, welcher niemals mit Worten zu erklären ist, und das eigentliche Wesen eines jeden poetischen Eindruckes ausmacht. An solchen Eindrücken waren die alten verlassenen Räume des Saalhofes überreich, und ich habe viel daselbst geholt und gelernt.
Ebenso waren die nächsten Umgebungen der Stadtmauern, sowie diese selbst, soweit ich sie noch in ihren spärlichen Resten gekannt habe, stets geeignet, eine eigenthümliche Stimmung zu erwecken, wie überhaupt viele Orte in unserer Stadt, ehe die Neuzeit mit ihrem Lärm in die fernen und einsamen Winkel eindrang. Jetzt aber, wo die Spekulation ihre Kukukseier in diese Räume gelegt hat, ist Alles vorbei; die stummen Zeugen vergangener Jahrhunderte lichten ihre Reihen von Tag zu Tag, ich glaubte deßhalb daraus die Berechtigung schöpfen zu dürfen, dieselben wenigstens im Bilde zu erhalten.
Das wäre ungefähr, was ich als einleitende Worte vorherschicken zu müssen glaubte, ein Weiteres halte ich für überflüssig; die Zeichnungen tragen meistens ihre Erklärungen in sich selbst, und die betreffenden Textnotizen geben in den einschlägigen Stellen das Fehlende.