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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Seligen

Band 5, Seite 129
Seligenstadt
Graubengasse 8
G.104
24. Juni 1874
Haus mit massivem Unterbau, wurde bei dem Brande von 1719 gleich dem Nebenhause bis auf den Grund zerstört und gemeinschaftlich mit diesem auch wieder aufgebaut, wie aus dem
Band 5
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gemeinschaftlichen Tragstein unter dem 1ten Stock ersichtlich ist. Es gehörte damals einem Schreiner Namens Dietrich Sagenbardt. In dem Schlußstein über der Hausthür ein Wappen, das eine Wiege zeigt und auf dessen Helm ein Vogel sitzt, s. Ab. [R0918]
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etwa noch um 5 Fuß tiefer wie der andere lag und durch einen steinernen Bogen zugänglich ist. Es giebt dieser Umstand beinahe der Vermuthung Raum, daß auf diesem Platze vor dem Brande zwei Häuser gestanden hätten, wodurch sich auch die außerordentliche Länge von neun Fenstern in der Fronte leicht erklären ließe, allein ich fand bis jetzt dafür noch keinerlei Anhaltspunkt, der nachweisbar seyn dürfte. Daß es die Benennung zum goldnen Hasen führt, habe ich von meinem seligen Vater oft erzählen hören; woher er diese Nachricht hatte, weiß ich nicht. Ebenso heißt auch der gegenüberliegende Brunnen der Hasenbrunnen.
Es gehörte vor dem Brande einem Faßbinder Balthasar Löschhorn und war nur ein Haus. Dieß schließt jedoch keineswegs aus, daß früher doch zwei Häuser den Platz eingenommen haben. Der Unterbau ist massiv, der Schlußstein über der Hausthüre leider durch die aufgeschraubte Hausnummer verdeckt.
Aus den hinteren Fenstern des Speichers hatte man eine schöne Aussicht nach dem ehemaligen Trierischen Hofe hin, auch konnte man die Spitze der Kuppel des Pfarrthurms aus einem Gauploche derselben Dachkammer sehen.
Zur Zeit meiner Jugend war es von meinen Eltern, denen es gehörte, bewohnt. Im Erdgeschoß befand sich die Wirthsstube mit einem großen Kachelofen, hinter welchem eine Schwarzwälder Uhr hing. An den Wänden hingen verschiedene Gewerkszeichen derjenigen Handwerker, welche hier ihre Herberge und ihre Meisterstube hatten. Vor allem waren die Dreher durch das
Band 7, Seite 79
Dominikanerkirche
Klostergasse 14
A.35
1. Juni 1871
Der Haupttheil der Kirche stammt aus dem Jahr 1238, das Chor ist später wahrscheinlich erhöht worden, indem die Fenster in ihrem oberen Theil im Maaßwerk die Fischblase zeigen, während unten runde Säulchen mit zierlichen, an romanische Muster erinnernden Capitelen in den Laibungen stehen, welche, wie es scheint, von der ersten Anlage herrühren. Die Fenster im Hauptbau haben einfaches Maaßwerk ohne Nasen und ganz einfache Gliederung, wie sie im 13. Jahrh. vielfach vorkommt. Die Gewölbe der Kirche ruhen auf runden Säulen, die einzigen, die hier zu finden sind, und die Capitele an den Pfeilerbündeln, welche an den Wänden stehen, haben eine große Aehnlichkeit mit denen der Kirche in Seligenstadt. Viele Wappen sind in den Schlußsteinen der Gewölbe angebracht und sämmtlich von mir genau gezeichnet worden, s. Abb. [R0305] [R0302] [R0303] [R0298]
Der Anbau mit dem Portal nimmt sich seltsam aus; er war lange Zeit als Gewölbe an einen Eisenhändler vermiethet, bis vor ungefähr 13 Jahren eine Buchdruckerei hinein verlegt wurde.
Das Portal stand früher an der Barfüßerkirche und wurde bei deren Abbruch hierher versetzt. Ein anderes Portal dieser Kirche steht am Porzellanhof in der Stelzengasse, s.d.
Band 8, Seite 21
wie ich sie dahier in unserer Zeit noch selten gefunden habe, sie tragen sämmtlich das bekannte, hier immer wieder vorkommende Muster, so daß ich es nicht für nöthig erachtete, sie besonders abzubilden. Es muß dieser Theil des Hauses früher in Balken und Putz gestanden haben, denn überall findet sich unter dem Schiefersteinbeschlag, daß die ersteren mit verzierten Bügen versehen sind, was sicherlich nicht der Fall gewesen seyn wäre, wenn sie von Anfang an auf Schieferbeschlag gerichtet worden wären. Weiter findet sich oben noch an einem nach der Mainzergasse hin liegenden Schornstein die Jahreszahl 1762, was ebenfalls auf eine Hauptreparatur und theilweise Umgestaltung deutet.
Auf der Seite des daranstoßenden Hauses 13 [I.53] in der Brandmauer derselben finden wir über dem Ansatz des Daches eine Steinplatte eingemauert, welche folgende Inschrift trägt, die von mir selbst an Ort und Stelle genau abgeschrieben wurde:
„Diese Mauer haben wir von unserem Zwerg Kennel bis an den Main von Grund auf so hoch als diese Mark Steine mit Herrn Abraham Goll gemeinschaftlich gebaut. Monath November 1742. Serras Pick seligen Erben“.
Unter der Tafel mit dieser Schrift ist eine Linie gezogen im Speiß, in welcher in Abständen von ungefähr 10 Fuß vorstehende Backsteine eingemauert sind, um die angegebene Höhe zu bezeichnen und wurde somit auch ein Theil des Hauses neu aufgeführt.
Ueber dem obenerwähnten Gewölbe findet sich im 1. Stock des Hauses neben dem vorspringenden Eck ein Fenster, s. Ab.,
Band 8, Seite 45
Seligen | Kleines Seelgen | Frankenstein
Alte Mainzergasse 8 | Kerbengasse 1
I.175
19. Juni 1865
Das Haus stammt seinem jetzigen Aussehen nach aus der letzten Hälfte des 17. oder dem Anfang des 18. Jahrh., hat einen massiven Unterbau mit rundbogigen Thüren, auf dem Eck ein Madonnenbild in Stein gehauen und über der Haupteingangsthüre in der Kerbengasse das beifolgende Wappen. Seit langen Jahren befand sich in diesem Hause, in einem niedrigen dumpfen Zimmer des ersten Stocks das sogenannte Koch‘sche Colleg, bis dasselbe vor ungefähr einem Jahre in ein anderes Lokal verlegt wurde, s. Abb. [R1106] des Wappens.
Band 8, Seite 47
Seligen | Heldeberg
Alte Mainzergasse 10
I.176
8. Mai 1865
Eines der wenigen Häuser, die ihre innere Einrichtung bis auf unsere Zeit bewahrt haben. Der Unterbau hat über den Thüren noch den Spitzbogen und scheint aus dem 16. Jahrhund. zu stammen, wie die Jahreszahl über einer Thüre des Hinterhauses im Hofe (Siehe Kerbengasse 3) zeigt. Treten wir in den ziemlich dunklen Hausgang ein, so führt uns, nachdem wir eine Kellerthüre überschritten, eine gute, aber finstere Treppe auf dem Vorplatz des ersten Stocks, und wir sind überrascht von dem eigenthümlichen Eindruck, den uns dieser Raum gewährt. Eine ähnliche Einrichtung ist mir hier weiter nicht bekannt. Die Decke ist nämlich in der Mitte, durch eine große viereckige Oeffnung durchbrochen, so daß man von dem Vorplatz des zweiten Stocks heruntersehen kann; dieser Vorplatz ist um diese Oeffnung mit Gallerien von zierlich gedrehten Holzstäben eingefaßt, und sein Boden wird von einigen Säulen getragen, die in dem ersten Stock aufstehen. Ein großes, durch zwei Stockwerke durchgehendes Fenster, das die ganze Breite des Raumes einnimmt, erhellt das ganze Lokal. Dieses Fenster ist vielleicht jetzt dahier das einzige noch übrige Exemplar dieser Construktion.
Band 10, Seite 125
13) 1479, 15. Juli. O. U.
Ich Thomas Henne Glaser und ich Egla sin eheliche Husfrau=
we Bürgern zu Frankfurt bekennen für uns und unsere erben
offentlichen in diesem brieffe daß wir recht und redelichen ge=
kaufft han umb den Ersamen und wysen Wicker Froischen
den eltern Scheffen zu Franckfurt und sin erben eyne Hofschin
hynder synem Huse Aldenaugspurg in der sant Born=
gaßen, umb eyn sannen Gelts so wir Inen dan gut=
lichen Ußgericht han, und gibet derselbe flecke für [...]
zwey pfund fünff schilling zween Heller, den [...] die
den Zinß druff han, gelegen neben backhuß uff eyner
und an Conrat Swalbachs schuchmachers gelaßen witwe
uff der andern syten und stoße hinden uff Alden Augspurg
und forn uff die gaßen und ist berett wan wir vorgen=
[...] oder unser erben den flecken verbuwen wulten so
sollen und wollen wir nit hoher buwen den unde[...]
den obersten balcken also daß die hoerst desselben
dachs nit hoher gehe dan an die balcken
da das gesperre uff [...] in Conrat Saalbachs des
schuchmachers seligen Dache. Auch ist beret, daz mir und
unsere erben dem Hoff nyt wyder verbawen sollen dan
Sechtzehen schuwe lang von Aldenaugspurg an zu messen
gegen der Gaßen zu [...] eß sol dazuschin seyn
unverbuwet bliben wir sollen auch die liecht von dem
gehzse Aldenaugspurg nit versetzen verhenken ver=
buwen oder verlegen in dheineweyse deßglichen
sollen wir die winckel und treyff nit verbuwen
oder versperren Sunder die Dreyff und wassergenge
sollen fry fallen iren gang haben und behalten wie
die von alter gegangen han und auch itzunt gehen
und die profegen an den [Rest der Zeile im Original durch Beschädigung unlesbar S. E.]