Dieses Häuschen ist etwas zu bekanntes gewesen, um es ganz mit Stillschweigen übergehen zu können und war zugleich doch eine Art von Merkwürdigkeit des Römerbergs, indem in demselben hinter einem Gitter die bei den Kaiserkrönungen von der Schrödterzunft eroberten Ochsenköpfe zur Schau gestellt waren. Es war dicht an die Kirche angebaut und verdeckte ein sehr schönes Portal derselben, welches man erst einer genaueren Beachtung unterzog, als angefangen wurde, dasselbe Behufs des Abbruchs zu räumen; die Schrödter verwahrten darin ihre Geräthschaften. Als es abgebrochen war, wanderten die Ochsenköpfe (1838) auf das Holzpförtchen, als dieß abgebrochen wurde (1840) in den Römer, allwo sie hinten zu einem Fenster des Thurmes Frauenrode (Archivthurm) heraus auf den Paulsplatz sahen, von da in die Hasengasse an das Gitterfenster neben dem Thor auf den Graben; 1848, als diese Räume zu Kasernen eingerichtet wurden, zogen sie abermals aus, wohin weiß ich nicht. Wahrscheinlich werden sie jetzt auf der Zunftstube der Schrödter verwahrt.
Neben dem Schrödterhäuschen befand sich ein kleines Lädchen, und auf der andern Seite die alte Wachtstube, neben dieser die Dreherwerkstätte des Herrn Kantz, sodann noch ein kleiner Bau, welcher einen Theil des Chores der Kirche verdeckte. Siehe die Abb. II.168.
Diese sämmtlichen Bauten wurden ebenfalls im Jahr 1838 abgebrochen, s. Nicolaikirche.