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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Schneidwall

Band 5, Seite 1
Galgenthor
Standbilder Karls d. Großen und des Hl. Bartholomäus nebst Reichsadler
Galgenthor
8. April 1853
Kaiser Karl der Große im Kaisermantel mit der Krone auf dem Haupt im Costüm der zweiten Hälfte des 14. Jahrh., in welche Zeit auch die Erbauung des Thors fällt. Vollendet wurde es 1392. Er hält in der linken Hand das Modell einer Kirche und in der Rechten das Kaiserliche Schwerdt. Die Figur ist aus rothem Sandstein gehauen und mehr durch ungeschicktes Herabnehmen als durch Witterungseinflüsse beschädigt, indem alle stark hervortretenden Theile als Hände, Nasenspitze, Spitze der Krone, Mantelschleppe gewaltsam abgestoßen sind, dagegen andere Theile namentlich der Gürtel, welchen die Figur trägt, sehr scharf erhalten sind. Höhe 5 Fuß, 1 Zoll Frkft. Maß.
Der sel. Bartholomäus. Diese Figur ist nicht so gut ausgeführt als die andere und scheint mir deßhalb von einem anderen Künstler herzustammen, doch ist sie gleichzeitig mit der anderen ebenfalls aus rothem Sandstein, und noch mehr ruinirt wie die vorige, ebenfalls im Charakter des 14. Jahrh., ohne strenge Berücksichtigung der allgemeinen Richtigkeitsverhältnisse, jedoch dabei oft sehr genauer Ausführung der Einzelheiten. Die beiden Hände fehlen, wahrscheinlich hielt die Rechte das Messer als Marterinstrument, was die Haut anzudeuten scheint, welche über dem rechten Arm hängt und deren Gesicht noch sehr deutlich zu erkennen ist. Höhe 5 Fuß, 1 Zoll Frankf. Maß.
Der Reichsadler ebenfalls aus rothem Sandstein stand zu gleicher Höhe, in der Mitte zwischen den beiden Figuren unter einem goth. Baldachin an der Außenseite des Thores und war offenbar aus derselben Zeit. Baldachin und Sockel der Figuren sind noch vorhanden und liegen auf dem Hofe der Stadtbibliothek. Die Größe des Adlers d. h. des ganzen Steines
Band 5
Schneidwallsgäßchen
Stadtmauer Seilerstraße
Band 8, Seite 61
Mainzer Pförtchen
Alte Mainzergasse
1855
„Aufgenommen aus dem 1ten Stock des Hauses Lit. I. N.18 [I.18] im Jahr 1809. Den 8ten April ist angefangen worden, den Mainzer Thurm abzubrechen sammt dem Mainzer Thürchen, dem Spritzenhaus und dem Brückchen.“ S. Abb.

Steht auf der Rückseite eines vorzüglich schönen Abbildes von Morgenstern Vater, welches derselbe nach einer Zeichnung des Schreinermeisters Hildebrandt gemalt hat. Hildebrandt bewohnte das Haus No. 18 und soll ein sehr geschickter Mann gewesen seyn. Das Bild ist gegenwärtig (1855) im Besitz des Herrn Dr. jur. Goldschmidt.

Ist auf der Mainzer Pforte eine Stube zu vermiethen.
Frankf. Intellig. Bl. 27. Jan. 1741.

Man sehe die verschiedenen Abbildungen des Mainzer Pförtchens, namentlich aber diejenigen, welche dasselbe mit seiner ganzen Umgebung von dem Thurm des Schneidwalls aus gesehen darstellt.
Band 8, Seite 63
Frauenthürlein
Kleine Mainzergasse 9
I.4
9. August 1864
Dieses Haus lehnt sich gleich dem Nachbarhause 7 (Lit. I.5) an ein erhaltenes Stück der alten Befestigungsmauer, welche, wie es scheint, hinter der ganzen Häuserreihe des Gäßchens herzieht und noch die völlig erhaltenen Sockel von vier gewaltigen Pfeilern zeigt, die von den beiden eben genannten Häusern sowie von dem dritten Nachbarhause 5 (Lit. I.6) überbaut sind.
Seit langer Zeit wird dieses Haus von einem Schlosser bewohnt, welcher seine Esse an der dicken Stadtmauer angebracht hat. Der Raum für die Bälge ist theilweise herausgespitzt. In der Werkstätte selbst steht der eine Pfeiler ganz frei und sichtbar; er bildet die Grenze des Hauses, das an seiner Schmalseite genau so lang als die Dicke des Pfeilers ist. Siehe Abbild [R1115].
Es wäre leicht möglich, daß sich noch Spuren der alten Frauenpforte fänden; der Name des Hauses deutet darauf hin, daß sie an dieser Stelle gewesen seyn muß. Das Haus scheint sammt dem Nebenhause 7 gegen Ende des 17ten Jahrh. erbaut zu seyn, denn an dem Nebenhaus ist unter dem abgefallenen Kalkputz ein geschnitzter
Band 8, Seite 65
Kleine Mainzergasse 7
I.5
9. August 1864
Von diesem Hause gilt dasselbe wie von dem Nachbarhaus 9, s.d. Beide Häuser stehen an die alte Befestigungsmauer angebaut, und die starken Pfeiler scheinen den Zweck gehabt zu haben, dem Druck der aufgeschütteten Erde der Schneidwallsböschung zu begegnen, welche bedeutend höher lag als die dahinter herziehende Straße. Daß diese Pfeiler schon lang von den Häusern überbaut sind, beweist der geschnitzte Eckbalken, welcher dem 17. Jahrh. angehört.
Band 8, Seite 67
Thurm in der Brunnengasse | Wallachei
Kleine Mainzergasse
I.9
6. Juni 1872
Bei dem Abbruch des Hauses I.9 kamen die Reste eines auf der Stadtmauer ruhenden Erkers oder Thurmes zum Vorschein, um nachher wahrscheinlich für immer zu verschwinden. Die Stelle, wo sie sich befinden, ist einer der letzten Reste der ganz alten Stadtmauer und wäre es leicht möglich, daß man dabei vielleicht auf die alte, längst verschwundene Frauenpforte stieße, welche bei der Anlage des Schneidwalls 1519-20 zugemauert und mit Erde oder Mauerwerk verdeckt wurde. Auf der Zeichnung, die ich heute gemacht habe, findet sich das Gestell eines schönen kleinen Pförtchens, das von dem Gang auf der Stadtmauer in den Thurm führte und vermauert war; ob der Bau nun die Pforte unter sich verbirgt, d.h. ein dieselbe überragender Erker war oder ein selbstständiger Thurm, ist noch unentschieden und klärt sich vielleicht, wenn in diesen Tagen nicht, niemals auf.
Band 9
Kettenhofweg
Anfang Mai 1872
wurden die beiden herrlichen Rüsterbäume, die im Jahre 1803 schon als stattliche, über die ganze Gegend hervorragende Bäume erschienen, s. Ab. [R0023] Aussicht am Schneidwallsthurm, gefällt.
Band 10, Seite 241
Schneidwallsgässchen | Schindergäßchen
[kein Datum]
Band 10, Seite 243
Kleiner Rahmhof
Schneidwallsgässchen | Schindergäßchen
I.251
[kein Datum]
Unter der rundbogigen Thüre eines Hauses oder Stalls die Jahreszahl 1692. Das Gäßchen trägt in seiner ganzen Erscheinung unverkennbar alte Spuren und gibt ein Bild des Aussehens der Gassen in der Nähe der Stadtmauern in früherer Zeit.
s. Papagaigasse 7. 5. dessen Hintergebäude es sind.
Band 10, Seite 245
Stadtmauer
Schneidwallsgäßchen (Schindergäßchen)
1. Mai 1862
Bei dem eben vollendeten Abbruch der Gebäude der ehemaligen Stökerei wurden drei noch ganz erhaltene Bogen der alten Stadtmauer bloßgelegt, welche nun wahrscheinlich auch verschwinden werden, ebenso kamen bei dem Abbruch der Häuser sieben ganz erhaltene Bogen derselben Mauer zum Vorschein, von den daran befindlichen Thürmen war jedoch keine Spur mehr zu entdecken. Nach und nach verschwinden allmälig diese stummen Zeugen einer vergangenen Zeit, und die kommenden Generationen werden sich nur mit schriftlichen und mündlichen Ueberlieferungen begnügen müssen.