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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Schlimmauer

Band 9, Seite 187
Hinter der Rose 3
D.11
4. Juni 1876
Gehört zu dem Hause Stiftsstraße (Schlimmauer) 6, ist seit 14 Tagen abgebrochen um von Grund aus neu aufgebaut zu werden. Stammte aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem Ende des 17. oder Anfang des 18. Jahrh., hatte einen massiven Unterbau, dessen Thüre ein Rundbogen überdeckt war und von einem Rundstab umzogen wurde, der an seiner senkrechten Verlängerung in einen gewundenen Sockel auslief und säulenartig abschloß.
Band 9, Seite 225
Gartenmauer des Gelben Hauses
Schlesingergasse 4
[E.42]
November 1863
Das alte Frankfurt, jenes Frankfurt, wie ich es beinahe noch in meiner Jugend gekannt oder noch besser gesagt, wie es eigentlich vor der Zerstörung der Festungswerke bestand, schloß eine Menge großer Hofräume und Gärten in sich ein; es war deßhalb vielfach von Mauern durchzogen, welche die Gärten und Höfe von den Straßen trennten und oft ganze Seiten der letzteren bildeten. Alle diese Mauern hatten ein ganz bestimmtes eigenthümliches Gepräge, und da sie in neuerer Zeit ziemlich rasch verschwinden, so ist es hier am Platze, ihrer noch einmal gründlich zu gedenken.
Die Mauern, welche den Taubenhof von den Straßen und dem Zwinger schieden, die Mauern am Hospitalsbleichgarten an der Schlimmauer, ferner auf dem Klapperfelde und an der Heiligenkreutzgasse, in der Dreifroschgasse am Rothenhof, Breitengasse, Hafergasse, dem Holz- und Gänsegraben u.s.w. gehören hierher. Sie verdankten meistens ihre Entstehung dem 16. und 17. Jahrhundert, es waren an ihnen öfters die Feuerleitern angebracht, welche mit ihren Verdachungen ein so charakteristisches Element des Aussehens unserer Stadt bildeten, daß ohne dieselben ein Bild jener Perioden gar nicht gedacht werden kann. Meistens waren diese Mauern oben nach beiden Seiten abgeschrägt, auch fanden hie und da alte Stecklaternen, ein jetzt ebenfalls dem Gedächtniß ganz entrückter Artikel, den geeigneten Platz. Die darin befindlichen Thore und Pförtchen hatten meistens Einfassungen von Basalt und waren mit wenigen
Band 10, Seite 350
versündigt hat.

2. Der Seitenbau über dem Thore des Senkenberg'schen Stiftes ist hineingestochen.
3. Der Bau hinter der Schlimmauer neben der Radgasse
4. Der Vorderbau des v. Barckhausen‘schen Hauses auf der Zeil am Eck der Eschenheimergasse
5. Große Eschenheimergasse links die lange Häuserreihe
6. Bleidenstraße 4, 6, G.14, G.13 sind eingestochen
7. Der Thurm auf der Barfüßer Kirche, er muß nach 1685 eingestochen seyn, indem er in diesem Jahr erneuert wurde.
8. Der Thurm auf der Constablerwache hineingestochen, da dieß aber natürlich nur nach der Erbauung desselben geschehen seyn kann, welche am Ende des Jahres 1777 stattfand, so ist dieser Nachtrag nach 1777 zu registriren.
9. Thurm am Ulrichstein. Merian hat nur die Zerstörung des Thurmes bei der Belagerung und den Sturm nebst Vertheidigung durch Vitzthum im Jahr 1635 angegeben, während doch eigentlich die ganze Häuserreihe sammt dem Pfarrhause dabei stark beschädigt und zum Theil gänzlich zerstört und wieder aufgebaut wurde. Er hat sie alle, wie sie 1628 bestanden, belassen.

Archiv neue Folge
Ausgaben des Merianschen Planes
1628, 1636, 1649, 1682, 1761, 1770, 1777.
Gwinner meinte, die letzte Ausgabe in das Jahr
Band 10, Seite [unpaginiert]
Stiftsstrasse früher Hinter der Schlimmauer
[kein Datum]
Band 10, Seite 416a
Stiftsstraße 6
D.89
Juni 1860
Eine Hausmarke mit der Jahreszahl 1748, was für deren Anbringung ziemlich spät ist und den Beweis liefert, daß dieselben auch damals noch in Gebrauch waren. Das Wappen zeigt eine Reuße mit zwei Sternen darüber.
Es scheint, daß ein Herr J. W. Reuss das Haus erbaut hat, denn die Initialen in der Marke sind J. W. R.
[Von der Chronologie abweichende Paginierung S. E.]
Band 10, Seite 417
Schlimmauer
Stiftsstraße 22
D.97 | D.97
April 1859
wahrscheinlichen Erbauungszeit des Hauses.
Band 10, Seite [426]
umgebenen Fläche angebracht und hat wahrscheinlich Goethe veranlaßt, bei Beschreibung der Schlimmauer diese Inschriftstafel zu benutzen. Nur hat er sie an eine andere Stelle gelegt.
Band 10, Seite [428]
ebenfalls im Freien stehenden Schaubühne war, auf welcher fahrende Schauspieler, die in dem Hause Herberge fanden, mitunter recht gute Stücke aufführten. In diesem Jahre wurde die Bühne weggeschafft, nachdem sie ungefähr 6 Jahre bestanden hatte.
Aus dem Gärtchen gelangt man in die Vorderhäuser und von da in die kleine Eschenheimergasse. Der ganze Complex der Gebäude scheint mir aus dem Anfang des vorigen Jahrhunderts zu stammen, was auch die Jahreszahl auf dem oben angeführten Schlußsteine ergiebt. Merian giebt das Vorderhaus als bereits bestehend an, von den Hinterhäusern jedoch, d.h. von den nach der Schlimmauer (Stiftsstraße) gelegenen Gebäuden findet sich noch keine Spur, sondern nur große weitläuftige Gärten. Die Profilirung an der Thüre des Vorderhauses in der kl. Eschenheimergasse gehört allerdings in das 17. Jahrh., doch hat das Haus, wie es scheint, vielfache Veränderungen erlitten und sind nur einzelne Theile aus jener Bauperiode erhalten.
So lange es mir denkt, wurde in diesen Localitäten von der Familie Luther Bierwirthschaft betrieben, und das kleine Höfchen oder Gärtchen hat im Sommer etwas höchst Behagliches namentlich für den, der die eleganten Bierwirthschaften, wie sie jetzt an der Tagerordnung sind, nicht mag. Aus dem benachbarten großen Garten, den seit einigen Jahren das Senkenberg‘sche Bürgerhospital käuflich erwarb, hängen die Sträucher und
Band 11, Seite 223
Zeil 40 | Schlimmauer 1
D.15 | D.86
25. Juni 1869
Das Haus nebst seinen beiden Nachbarhäusern D.86, D.16 ist seit 14 Tagen in vollem Abbruch begriffen und sollen alle 3 von Grund auf neugebaut werden. Es trug auf seinem nach der Zeil hin stehenden Hauptgiebel eine höchst merkwürdige Wetterfahne, deren Abb. [R0632] unten zu sehen ist. Exemplare dieser Art sind sehr selten, namentlich dahier in Fr. und verdienen, erhalten zu werden. Sie trägt die Jahreszahl 1653 . S. H. R. und scheint die Zeit der Erbauung des Hauses damit angedeutet zu seyn, was auch die Tragsteine unter dem ersten Stock in ihren Formen und ihrer Ausführung genügsam darthun.
Auf dem Giebel des Zwerghauses, welches auf der Dachseite nach der Schlimmauer hin steht, war als Wetterfahne eine Sonne und ein Mond angebracht.
Noch muß bemerkt werden, daß die Reiterfigur auf der erstgenannten Wetterfahne bunt bemalt war und ich selbst die Farben darauf noch gesehen habe. Leider ist dieselbe bei dem Abbruch des Hauses wahrscheinlich als altes Blech zerschlagen worden.
Band 12, Seite E13
Kleine Eschenheimergasse | Kleine Eschenheimergasse 2
D.109
4. April 1884
Das Haus bildet das Eck mit der Stiftstraße (früher Schlimmauer) und besteht aus drei zusammengezogenen Häusern, deren zwei in der erstgenannten, das dritte in der kl. Eschenheimerg. liegt.
Gegenwärtig sind die beiden Letzteren in vollem Abbruch begriffen. Ich benutzte die günstige Gelegenheit, um den kleinen merkwürdigen Hof des kleinen Hauses in der Eschenheimergasse in näheren Augenschein zu nehmen und fand einen Treppenthurm von eigenthümlicher Form, welcher, ganz mit Schiefersteinen beschlagen, einen höchst malerischen Eindruck hervorbrachte. Besondere hervorragende architektonische Merkwürdigkeiten hatten sich weiter nicht vorgefunden und ist das Nähere bei der Besprechung in Band 3 S. 119 nachzusehen.
In früherer d.h. mir noch sehr gut erinnerlicher Zeit hatten die sämtlichen Häuser dieser Seite freie Aussicht nach den an sie angrenzenden Gärten und waren auch darauf in ihrer Bauweise eingerichtet, jetzt aber ist beinahe der ganze sonst freie Raum mit hohen Häusern bebaut und somit alles Licht und alle Luft genommen.
Siehe auch: