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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Schlachthaus

Band 10, Seite [unpaginiert]
Am Schlachthaus
[kein Datum]
Band 10, Seite 187
Am Schlachthaus 5
M.92
22. Juni 1858
An einem Tragstein beifolgende Hausmarken und Handwerkerzeichen. Das Haus macht mit seinem gut erhaltenen Unterbau einen sehr alten charakteristischen Eindruck.
[MZ_10-4]
Durch die Verbreiterung der Hausthüre, welche mit einem zierlich gekehlten Rundbogen überdeckt ist, hat dieser an seinen Ansätzen herausgemeiselt werden müssen und dadurch viel verloren.
Dieß ist wahrscheinlich zu jener Zeit geschehen, als die oberen Stockwerke neu aufgebaut wurden. Das ganze Haus, namentlich nach der Seite der Metzgergasse hin, deren Eck es bildet, sieht dunkel und unheimlich aus.
Band 10, Seite [unpaginiert]
Schlachthausgasse
[kein Datum]
Band 10, Seite 188
Krüglein
Am Schlachthaus 2
M.77
20. Februar 1881
[Fehler bei der Paginierung: Die Seite 188 wurde doppelt vergeben; die erste weist jedoch keinen Text auf S. E.]
Am 19. Feb. wurde dieses Haus auf den Abbruch versteigert und hat derselbe bereits begonnen. Es hat ein ziemlich alterthümliches Aussehen und ist das Äußere desselben in den Abb. nachzusehen, der untere Stock ist massiv in Stein ausgeführt und nach der Seite des Schlachthauses hin eine Thür mit einem Spitzbogen überdeckt, daneben ein altes vergittertes Fenster. An der Hausthüre, dem eigentlichen Eingang, indem die vorerwähnte Thür seit langer Zeit außer Gebrauch ist, finden sich ebenfalls alte malerische Detail[s] vor, wie die davorliegenden Stufen, der Ablaufstein, die Fensterläden u.s.w.
Im Innern noch beinahe ganz die alte Einrichtung, ebenso hat es im Ganzen sich wenig verändert. Es ist eines der charakteristischsten Häuser jener Stadtgegend und fällt mit ihm abermals ein Stück Alt Frankfurt dahin. Das Nebenhaus M.76 wurde ebenfalls versteigert und hat auch bereits der Abbruch begonnen.
Band 10, Seite 188a
Am Schlachthaus 4
M.78
20. Februar 1881
[Von der Chronologie abweichende Paginierung S. E.]
Wird eben mit dem Nachbarhause M.77 abgebrochen. In seiner äußeren Erscheinung von altem malerischem Aussehen, wie die genaue Abb. zeigt. Mit dem Wegfall dieser drei Häuser verändert sich die ganze Gegend. Ein schönes Gitter, leider halb zerstört, befand sich an einem Fenster des Unterbaus.
Band 10, Seite 189
Schlachthausgasse 6
M.88
24. Mai 1874
Im Thürsturz J. W. S. S. C. S. An der Thüre ein Klopfer, welcher einen Löwenkopf darstellt, der einen Ring im Rachen hält. (16. Jahrh.)
Band 10, Seite 191
Schlachthausgasse 4
M.89
24. Mai 1874
Im Schlußstein eines Fensters neben einer Thüre im Erdgeschoß J. M. S. 1780.
Band 10, Seite 193
Schlachthausgasse 2
M.90
24. Mai 1874
Im Schlußstein über der Thür J. P. 1752 nebst einem Agnus Dei von roher Arbeit.
Band 10, Seite 195
Schlachthaus
Am Schlachthaus 1 | Schlachthausgasse 1
M.213
28. Juni 1863
Das Schlachthaus ist unstreitig eines der ältesten Gebäude unserer Stadt und ist in seiner Baugeschichte noch lange nicht mit der Aufmerksamkeit behandelt worden, die es eigentlich verdient, denn es reicht in seiner ersten Anlage aller Wahrscheinlichkeit nach in das 13te Jahrh. hinauf, indem im Jahr 1302 als ein schon bestehendes Gebäude urkundlich erwähnt wird. Ob das jetzt vor uns stehende Gebäude Spuren aus jener Zeit aufzuweisen hat, ist mit Sicherheit nicht nachzuweisen, aus dem 14ten Jahrh. aber ganz gewiß, denn es liegt mit seiner vorderen, nach dem Main gerichteten Seite auf der Stadtmauer, welche in ihren unteren Theilen noch erhalten ist, wie später nachgewiesen werden wird. Seinen Haupttheilen nach verdankt das jetzige Gebäude seine Entstehung einem im Jahre 1530 unternommenen Umbau des alten Hauses. Die ältesten Ueberreste befinden sich an der Vorderseite des Hauses, das wie schon erwähnt wurde, auf die Stadtmauer aufgebaut ist. Dieß kann nun nicht vor der zweiten Hälfte des 14ten Jahrh. geschehen seyn, indem Kaiser Karl IV. unter anderen Vergünstigungen auch den Bürgern erlaubte, ihre Häuser im Zwinger vorzurücken, ja denselben theilweise ganz zu überbauen. Da jener Kaiser nun 1349 zur Regierung gekommen, so kann der Neubau füglich nicht früher unternommen worden seyn. Ich erinnere
Band 10, Seite [198]
bei dieser Gelegenheit ebenfalls abgetragen, sein unterer Theil in die Wand eingebaut, so daß nur noch das Portal äußerlich sichtbar blieb, das eine steinerne Wendeltreppe in sich schließt. Er bestand in seinen oberen Theilen ebenfalls aus Holz und war mit einem Kuppeldache versehen, das in einer Spitze mit reich verzierter schlanker Wetterfahne endigte.
In den unteren Räumen hingen bis zu dem Jahre 1819 eine riesige Bratpfanne nebst einem ungeheuren Bratspieß mit den dazugehörigen zwei Rädern zum Drehen, dabei befand sich eine Fettschaufel, mittels deren der Metzgermeister aus Wien sammt seinen Knechten den Ochsen, der bei den Krönungen der Kaiser gebraten wurde, träufelte. Sämmtliche Gegenstände wurden einmal bei einer Krönung von der Metzgerzunft kämpfend erbeutet und prangten hier als Siegeszeichen.
Abbildungen des Schlachthauses in seinem Originalzustande giebt es leider nicht, die älteste, welche wir besitzen, befindet sich in Sebastian Münsters Cosmographie und stammt aus dem Jahr 1550. Auf ihr ist das Haus als in seinen Hauptformen schon bestehend, jedoch äußerst dürftig und nicht recht sichtbar, angegeben. Weiter finden wir es auf dem Belagerungsplan von 1552 daselbst aber höchst unzuverlässig wie der ganze Plan. Besser und genauer giebt es Merian auf dem Plan von 1628, dessen oben schon gedacht wurde, allein diese Abbildung hilft uns aber auch nicht sehr viel, indem sich darauf der Bau mit der bereits oben erwähnten Hauptveränderung von 1530 darstellt.
Durch die im Jahr 1829 erfolgte Niederlegung des Metzgerthores (Metzgerthurm) und die daraus nothwendig entsprungene bedeutende Erhöhung des Bodens wurde zwar die Umgebung wesentlich verändert, doch