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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Schaumainthor

Band 3, Seite 45
Dreikönigsstraße 43
O.86
14. September 1876
Unterbau massiv. Über der Hausthür zwei Löwen, die eine Bretzel halten, darunter ein Weck. An einem Tragstein unter dem 2ten Stock eine Bretzel und ein Weck nebst den Buchstaben C. S. 1611. Dieser Tragstein ist mit dem Hause 41 gemeinschaftlich. Auf dem Tragstein an dem Eck unter dem 1. Stock die Buchstaben
P. F. 1676. Das Eck wird durch eine Säule vermittelt, die als Capitel einen roh gearbeiteten Kopf trägt, während der Sockel die bekannten sich durchdringenden schräge gewundenen Rautenfließen zeigt. An einem weiteren Tragstein ein Wappenschild mit einem Weck und der Jahreszahl 1619.
Ueber der Hausthür befand sich früher ein Dach, welches im Jahr 1848 bei einem durch den aufgeregten Pöbel auf das Haus unternommenen Sturm mit Feuerhaken herunter gerissen wurde, man schlug die Fenster ein, zertrümmerte die Thüre u.s.w., weil der Bewohner desselben, Herr Bäckermeister Jost sich durch seinen an den Tag gelegten conspirativen Gesinnungen bei diesem Theil der Bevölkerung mißliebig gemacht hatte. Ich war als Stadtwehrmann grade auf der Wache am Schaumainthor und sah den ganzen Verlauf mit an.
Band 6, Seite 123
Jäger Gäßchen 2 | Am Schaumainthor
O.131
8. Juli 1878
Die nach der Schulstraße hin das Haus abschließende Stadtmauer wurde dieser Tage sammt einem an sie angelehnten Schoppengebäude, soweit Letzteres reichte, niedergelegt. Die Mauer ist ganz aus Kalksteinen des Wendelsbruchs erbaut, die Gewandung eines Schießloches war aus blauen Bockenheimer Steinen hergestellt. Nunmehr steht nur noch ein ganz kurzes Stück der Mauer an dieser Stelle, der Abbruch ist noch im Gang und wird wahrscheinlich ein neues Haus auf dem frei gewordenen Platz erbaut werden, was jedenfalls auch ein Theil des kleinen Gärtchens, das mit zerstört wurde, bedecken wird.
Band 9, Seite 7
Kirchhof, ehemal. Epitaphium
Oppenheimerstraße 10
O.106
29. März 1877
In dem zu diesem Hause gehörigen Hofe, welcher in das kleine Gäßchen gegenüber der ehemaligen Dreikönigskirche mündet und einen Theil des ehemaligen lutherischen Friedhofes ausmacht, wird seit einigen Tagen ein Neubau aufgeführt, welcher an die alte hintere Kirchhofsmauer anstößt und wurde deßhalb diese Mauer auf die Strecke der Angrenzung niedergelegt. Am Ende derselben, nach dem Schaumainthor hin, ist noch ein Stück derselben stehen geblieben und befindet sich an ihr ein sehr zerstörtes Epitaphium aus rothem Sandstein, das heute noch vorhanden ist. Die übrigen Spuren des Kirchhofs sind schon seit längerer Zeit verschwunden, bis zu einer in der Mauer nach der Dreikönigsstraße hin gelegenen spitzbogigen, längst vermauerten Pforte, die noch sichtbar ist.
Band 10, Seite 183
Färcherhäuschen am Schaumainthor
28. Mai 1872
Solange es mir dachte, stand bei diesem Häuschen eine alte dicke Linde, ein mächtiger Baum, der aber gegen Ende der 40Jahre anfing abzusterben. Zuletzt war nur noch der dicke Stamm übrig und wurde vor einigen Jahren aber als hindernd ebenfalls entfernt.
Band 10, Seite 185
Schaumainthor | Linden alte
21. Februar 1874
Seit ungefähr 14 Tagen sind die Linden vor dem Schaumainthore gefällt. Zwei davon wurden durch Herrn Oekonom Otto Petsch ersteigert und will sie derselbe durchaus stehen lassen, was ihm aber wahrscheinlich wenig helfen wird. Mit ihnen verändert der ganze Platz sein Aussehen. Als in Frankfurt noch der 18. Oct. gefeiert wurde, standen unter diesen Linden in der Regel die Kanonen und alle Welt promenirte an dem diesseitigen Ufer um die Blitze derselben zu sehen und namentlich die Dampfringe zu bewundern, welche aus den beiden auf den Flügeln aufgestellten Haubitzen geschleudert wurden. Dazu läuteten alle Glocken. -
Alles vorbei!