Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.
Ueber der Eingangsthüre des im Hofe stehenden, nach dem Garten sehenden Bau‘s auf der Seite nach Westen beifolgendes Wappen mit der Jahreszahl 1748, was die Erbauungszeit sämmtlicher Häuser des Rothen Hofs zu bezeichnen scheint.
Das Wappen trägt auf dem Helme einen Mann, welcher in der einen Hand eine Weintraube, in der anderen eine Waage hält. Da dem Rothenhofe ebenso wie seinem Nachbar, dem Junghof, mit dessen Bauten bereits der Abbruch begonnen hat, der Untergang droht, wie verlautet, so will ich noch kurz vor seinem Ende eine Beschreibung desselben hier niederlegen. Das Haus, in welchem sich der Eingang vom Roßmarkt her, befindet, ist in sehr brillantem Renaissance-Styl 1748 erbaut, durchaus massiv von Sandstein; die hinteren Bauten waren einstens in ihren unteren Stockwerken Stallungen und Remisen und mit kleinen, bescheidenen Wohnungen im ersten Stock versehen.
Der Ausgang nach der drei Froschgasse geschah durch einen Thorbogen, der Abends verschlossen wurde. Die Hinterhäuser waren mit Ziegeln gedeckt, das Pflaster im Hofe sehr schlecht, in der Mitte desselben aber stand, an seinen Wurzeln mit einem Steinkranz umgeben, ein prachtvoller alter Nußbaum, welcher den ganzen Hof beschattete und demselben einen eigenthümlichen Reiz verlieh. Ende der dreißiger Jahre wurde derselbe leider gefällt und dem Hofe somit ein Hauptkennzeichen genommen; es wurde zwar ein neues Bäumchen gepflanzt, allein es will nicht aufkommen. Zahlreiches Federvieh belebte den Hof, und im Schatten des Baumes saßen die Kinder und spielten und plätscherten mit dem Wasser in den aufgestellten steinernen