Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.
Kleiner hölzerner Gaul | Klein Hachenburg | Roseneck
Fahrgasse 50
A.148
Mai 1859
An dem Tragstein des ersten und zweiten Stocks die in der Abb. [R1056] nachzusehenden Zeichen, dieselben befinden sich auf der Seite, die in der Dominikanergasse liegt. Das Haus hatte zwei Ausgänge, der nach der Dominikanergasse hin ist jetzt vermauert.
Band 4,
Seite 165
Roseneck
Gr. Fischergasse [14]
M.19
15. Oktober 1877
Ein Haus, das vor einigen Jahren noch beinahe ganz in seinem Originalzustand erhalten war wie die verschiedenen Abb. [R0349] [R0352] [R0358] zeigen, mit ziemlich reicher Holzschnitzerei und vortrefflicher Steinhauerarbeit. Namentlich sind die geschnitzten Knaggen von der höchsten Schönheit und können als wahre Muster gelten, ein Gleiches gilt von den Tragsteinen unter dem ersten Stock. Auf den Ecken sind die Balken geschnitzt, auf dem einen eine Rose mit der Schrift „Zum Roseneck“, auf der anderen ein Ornament mit der Jahreszahl 1545 (1545). Früher, d. h. in der 30 Jahren befand sich in den unteren Räumen ein Wirthschaftslokal, das von uns als Künstlerkneipe benutzt wurde und worin wir mit die behaglichsten und vergnügtesten Stunden verbrachten.
Durch wahrscheinliche Veränderung des Giebels sowie durch vielfache Anstriche hat das Haus seinen eigentlichen Charakter eingebüßt, s. Ab., Schön profilirte Thüre in dem massiven Erdgeschoß.
Eines der charakteristischsten Häuser, welchen der Untergang droht, denn es ist von den Behörden angekauft und soll demnächst abgebrochen werden, um den freien Raum zu vergrößern.
Die eigentliche Erbauungszeit konnte ich noch nicht ermitteln, doch wird sie wohl gegen Ende des 16. oder Anfang des 17. Jahrh. fallen.
In der Wetterfahne findet sich die Jahreszahl 1729 eingehauen, daneben ein Fuhrmann zu Pferde, der eine Peitsche schwingt, was auf die Bestimmung des Wirthshauses deutet. Erbaut wurde es aber früher als 1729, und es läßt diese Zahl eher auf eine Restauration schließen, bei welcher die Giebel und das Dach des Hauses vielleicht neu aufgeführt wurden; auch fallen in diese Zeit das Anbringen der Wetterdächer über den Fenstern des Erdgeschosses und das Beschlagen der Wetterseite des Hauses mit Schiefersteinen. An dem Ecktragstein des unteren Stocks nach der Seite des Doms hin, finden sich beifolgende auf Wappenschildern angebrachte Zeichen vor.
Fig. 1 [R1034] scheint eine Hausmarke zu sein, wahrscheinlich die des Erbauers.
Fig. 2 [R1034] Zwei sich durchkreutzende Schnitz-
Band 9,
Seite 197
Roseneck
Rosengasse 20
F.157
5. Oktober 1878
Eines der wenigen Häuser, die sich in ihrem Originalzustand erhalten haben, mit hölzernem Unterbau und sehr steilem Giebel. Die ganze Straße bestand früher aus solchen einfachen Häusern, doch verschwinden dieselben jetzt allmählich. Der erste Stock war so niedrig, daß ein etwas hochgewachsener Mann den Ueberhang bequem mit der Hand erreichen konnte. Das Haus bildet das Eck mit dem kleinen Plätzchen am Rosenbrunnen und ist in den verschiedenen Abb. nachzusehen. Es hatte ein kleines Höfchen und stieß auf die Hinterhäuser der Rothekreuzgasse. Seit vorgestern hat der Abbruch begonnen und soll dasselbe von Grund aus neu aufgebaut werden, von außen war es roth angestrichen und auf den Ecken mit nachgeahmten Läufern und Bindern bemalt.
Aller Wahrscheinlichkeit nach stammt es aus dem Ende des 17., Jahrh.
Bei dem Abbruch fand sich im Bauschutt ein etwa ein Fuß langes Stück einer schlanken runden Säule aus rothem Sandstein, welches offenbar einem sehr alten Bau entnommen war. Weiter zwei Oefen in den verschiedenen Zimmern, auf einem die Hochzeit zu Canaan mit der Jahreszahl 1620, der andere mit einem Reichsadler mit der Zahl 1710, ferner eine Silbermünze 1611. Deutlich ausgeprägte Jahreszahl, s. Beschreibung.
Die Abb. [R1579] zeigt die Abbruchsstätte und das Haus 18 mit einem Einblick in dessen Höfchen, das auf einige Zeit freigelegt wurde, um nachher innerhalb der hohen Brandmauern, die er mitbauen muß, zu verschwinden.
Band 10,
Seite 137
Rosengarten | Roseneck
Gr. Sandgasse 9 | Kirchgasse 6
K.84
9. Oktober 1877
Ueber der Hausthür im Schlußstein ein Faß nebst den Zeichen des Bierbrauerhandwerks mit den Buchstaben C. R. 1787, und es ist unzweifelhaft, daß das Haus seine Erbauung dieser Zeit verdankt. Dasselbe geht durch in die Kirchgasse, s. Abb. [R1540]
Band 11,
Seite 171
Puppenschränkchen | Rosenthal | Roseneck
Weißadlergasse 29
F.28
6. April 1860
Seit Anfang des Monats im Abbruch begriffen. Unter dem Tragstein der Brandmauer im 2. Stock gegen das Nachbarhaus F.29 hin ist beifolgender ist beifolgender Stein angebracht, s. Ab. [R1400] mit den Jahreszahlen 1617 . 1752 . I. C. S. R. F. N [Monogramm] R [MZ_11-7]
Wahrscheinlich die ersten Zahlen die Erbauungszeit und die zweiten eine Restauration oder vielleicht theilweisen Neubau andeutend.
Dieß Haus hat mit Unrecht einen gewissen geschichtlichen Ruf, indem es die Volkssage als das Wirthshaus bezeichnet, in welchem Goethes Gretchen Kellnerin gewesen sein sollte. Diese Annahme entbehrt nun so durchaus aller Wahrscheinlichkeit, daß es kaum der Mühe werth ist, sie zu widerlegen, doch will ich nur Goethes Ausspruch anführen, indem er sagt - Dichtung und Wahrheit Band 21 p. 29: „Nach Gretchens Viertel kam ich nie wieder, nicht einmal in die Gegend“, was gewiß die schlagendste Widerlegung ist, die gefunden werden kann und welche alle weitere Erörterungen abschneidet. Es ist kaum glaublich, daß Goethe so ganz in der Nähe seines elterlichen Hauses seine losen Streiche getrieben hätte, die seinem strengen Vater doch gewiß sehr unangenehm seyn mochten, und wie ist es ferner möglich, einen Stadttheil zu meiden, in dem man wohnt und den man nothwendigerweise passiren muß sobald man nur den Fuß vor die Hausthüre sezt.
Diese Bemerkungen sprach in einmal im Alter-
Band 12,
Seite F13
Roseneck
Große Fischergasse | Gr. Fischergasse 14
M.19
[kein Datum]
Im gegenwärtigen Augenblick mußte das Haus durch Balken eiligst abgesprießt werden, weil es höchst verdächtige Sprünge bekam, es hing stets ein wenig nach dem Plätzchen zu über, da man aber in neuerer Zeit den einen der unteren Fensterbogen in einen Erker verwandelte und damit, wie es scheint, nicht mit der nöthigen Vorsicht verfahren ist, so wurde der steinerne Unterbau stark alterirt und theilte die Bewegung dem hölzernen Oberbau mit, welcher sofort darauf antwortete, d.h. mit Einsturz drohte. Ich glaube kaum, daß eine Reparatur möglich seyn wird.