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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Ringmauer

Band 7, Seite [50]
Herr Karl Kessler im Jahr 1828 nach der Natur gemacht hat und mir zum Copieren überließ. s. Abb.
Auf derselben ist der ganze Graben noch vollständig erhalten und reichlich mit Wasser versehen, nun aber ist er ringsum total ausgefüllt und wachsen bereits ziemlich hohe Bäume auf dem gewonnenen Grund; nur ein kleines Stückchen nach der Westseite des Hauses hin enthält noch Wasser. An einem Schornstein fand ich im Kalkputz die Jahreszahl 1783.
Ein Theil der nach Westen gerichteten Gebäude sind spätere Anbauten; das älteste Stück ist der Eckbau nach Süden, auf dessen nach Westen sehender Seite man deutlich erkennt, daß die Gebäude angefügt sind. Die Ringmauer ist alt, und auf sie wurde der Bau über dem Thürchen aufgesetzt und er enthält den Saal, vielleicht sind sämmtliche Gebäude vom ersten Stock im vorigen Jahrh. erneuert. Der Bau rechts im Hofe ist der jüngste und gerade er droht Einsturz, s. Abb.
Da, wie bereits oben erwähnt wurde, die sämmtlichen jetzt vorhandenen Gebäude allem Anschein nach dem Anfang des vorigen Jahrh. ihre Entstehung verdanken, so ist es zu verwundern, daß die Ringmauern noch mit Schießscharten versehen wurden, indem doch zu jener Zeit Ueberfälle durch Wegelagerer und Schnapshähne zumal in solcher Nähe der Stadt nicht mehr an der Tagesordnung waren.
Noch vor ungefähr 20 Jahren war die Gegend um den Hof herum äußerst einsam. Es war einer der malerischsten Punkte und namentlich gegen Abend oft wundervoll von der untergehenden Sonne beleuchtet. Die alten Mauern und Dächer spiegelten sich alsdann in dem stillen Wasser, und das leise Säuseln des Windes in dem hohen Schilfe, womit der Graben theilweise bestanden war,
Band 7, Seite 77
Dominikaner Kloster
Klostergasse 14 | Klostergasse 16 | Klostergasse 18 | Klostergasse 20 | Klostergasse 22 | Klostergasse 24
A.30 | A.31 | A.32 | A.33 | A.34 | A.35
Mai 1859
Beifolgendes Wappen mit der Jahreszahl 1679 befindet sich über zwei Thüren des Erdgeschosses an den in der Klostergasse gelegenen, zu dem Dominikanerkloster gehörigen Häusern A.33, A.34. Unter den Fenstern des ersten Stocks ist in vier eisernen Ankern die Zahl 1680 dargestellt. Das Dach dieser Gebäude brannte im Jahr 1852 Nachmittags ab und wurde in seiner jetzigen Form hergestellt, vorher waren es schöne kleine alte Zwerggiebel.
Eine steinerne Platte, s. Abb. [R1081], an der nach dem Hofe zu gelegenen Giebelwand des kleinen Ausbaues mit Scharten in der Ringmauer (jetzt Abtritte), trägt die Jahreszahl F. 1711. F. und stammt aller Wahrscheinlichkeit nach von dem damals stattgehabten großen Brande her.
Vergl. die Abb. [R0274], welche das Gebäude von der Judengasse aus gesehen, zeigt.
Es wurde vielleicht der obere Theil des Gebäudes zerstört und in Giebelform neu aufgemauert und soll das F. das städtische Eigenthum ausdrücken. S. Abb., Fig. 1. [R1081]
Sodann Abb. 2. [R1081] Wappen an einem Gebäude, welches an die Stadtmauer anstößt. 1732 über einer Thür.
Hinter dem Kloster der ganzen Länge nach zieht wohlerhalten die Stadtmauer her, welche bei dem Brande, der der Judenbrand hieß, stark beschädigt worden seyn muß und theilweise neu aufgeführt wurde. S. den Artikel Rosenberger Einung.
Abb. 3. [R1076] Ein Wappen, auf dem sich eine Fackel und
Band 7, Seite 115
Hartmuth
Großer Kornmarkt 9
F.5
25. Februar 1864
Zufällig kam ich heute in dieses Haus, das früher einer Glaserfamilie mit Namen Grosch gehörte und mir aus meiner Jugend dunkel in der Erinnerung geblieben war, weil ein im Hause arbeitender und später das ganze Geschäft leitender Glasergeselle Namens Auster, der 58 Jahre lang bis zu seinem 1853 erfolgten Tode in diesem Hause war, mich mehreremale mit in die Werkstatt genommen hatte, die ihr Licht aus 2 kleinen Höfchen erhält.
In dem hintersten dieser Höfchen, das eine Thür in das Hornauer Gäßchen hat, welches die Verlängerung des Citronengäßchens bildet, findet sich auf der Seite nach dem Nebenhause F.6 (11), der untere Theil einer noch ungefähr 12 Fuß hohen Mauer von beträchtlicher Dicke, welche das Ansehen eines Stücks alter Ringmauer (vielleicht alter Stadtmauer) hat und auf welcher, um die Mauerdicke zurücktretend, so daß ein Gang auf derselben bleibt, das Haus 11 ruht und ebenfalls eine sehr alte Seite zeigt.
Die ältesten Ueberreste des Hauses stammen auf dem 17. Jahrh., doch wurde es im vorigen Jahrh., wie eine über der Hausthür angebrachte Inschrift andeutet, beinahe von Grund auf restaurirt. Ein schöner Träger von Stein im Hausgang, welcher einen ganz enormen dicken Durchzugbalken trägt, scheint aus der ersten Anlage herzurühren, ebenso die Thürpfosten von Stein
Band 7, Seite [166]
meiner Sammlung befinden und zu einer Zeit von mir angefertigt worden sind, in welcher die verschiedenen Gebäude noch vollkommen in bewohnbarem Zustande sich befanden und auch wirklich noch bewohnt wurden. Aus der zuerst genannten Periode, nämlich dem Jahr 1581 - 1586 stammt das Haupthaus mit den beiden Nebengebäuden links im Hofe, unter deren einem ein kleines, mit einem Spitzbogen überdecktes Pförtchen hinaus nach dem Graben führt, sodann der größte Theil der noch sichtbaren Ringmauer, welche theilweise erst später mit Gebäuden überdeckt wurde, sowie auch die Hauptanlage des Thurmes bei der Zugbrücke am Thor. An diesem Thurm sind auch die meisten Veränderungen nachzuweisen, machen wir deßhalb mit ihm den Anfang. Wenn man sich in den ersten Stock desselben verfügt, so gewahrt man, sobald man die Treppe heraufgekommen, links in der Ecke eine mit einem Spitzbogen überdeckte Thüre mit zierlich profilirtem Steinschnitt, die aber nunmehr zugemauert ist und eine Art von Nische bildet. Außen an der Wand des Thurmes ist sie jedoch kaum zu bemerken; es steht kein Gebäude mehr, in das sie hätte führen können und muß dieselbe auch schon seit langer Zeit vermauert seyn, indem der Kalkputz, womit sie nach außen verkleidet ist, kaum von dem daneben liegenden älteren unterschieden werden kann. Wahrscheinlich führte sie auf den Umgang über das früher mehr vorgeschobene Haupteingangsthor oder auch vielleicht in die über demselben gelegene Stube, unter welcher sich die Zugbrücke befunden haben muß, welche erst im Jahr 1828 entfernt wurde, um für schweres Fuhrwerk einen bequemeren Eingang zu gewinnen. Es wurde zu diesem Ende die steinerne Brücke mit einem Bogen bis an den Thurm verlängert und die Oeffnung, welche
Band 7, Seite 167
bisher von der Zugbrücke, wenn dieselbe aufgezogen, bedeckt wurde, erhielt nun zwei große Thorflügel und wurde mit einem Ziegeldach überdeckt, das auf der einen Seite in der halben Tiefe des Thurmes ungefähr sich an diesen anschloß. Es wurde durch die obenangeführte Veränderung dem Gebäude eines der charakteristischsten Merkmale entzogen. Neben dieser Thüre in der östlichen Wand des Thurmes befand sich ein auf zwei Trägern ruhender Ausbau, entweder ein Abtritt oder ein Erker zur Vertheidigung des Eingangs, da er sich gerade neben der Brücke befindet. Im Inneren bemerkt man davon keine Spur mehr, aber von außen ist sein Umfang noch recht gut zu erkennen. An dem Thurm links schloß sich die hier um die Ecke laufende Ringmauer an und bildete ein kleines Höfchen neben demselben, das später mit einem Ziegeldach überdeckt und in einen Stall verwandelt wurde. Das Dach schließt in der halben Höhe des Thurmes auf dessen Südseite an und verdeckt hier zur Hälfte zwei Fenster des Gemaches im ersten Stock.
Auf dieser Seite befand sich der eigentliche Originaleingang zu dem Thurme, wie eine solide, mit einem Spitzbogen überdeckte Thüre noch jetzt nachweist, die aber nun in den ebenerwähnten Stall führt. An der Außenseite dieser Stallmauer sind die zugemauerten Zinnen, die dieselben als Ringmauer erkennen lassen, noch sehr deutlich zu sehen. Der eigentliche Eingang in den Thurm war also hier und zwar sehr gut gedeckt, so daß derselbe, noch lange nachdem bereits das Thor genommen war, vertheidigt werden konnte.
Band 7, Seite [168]
Der jetzige Eingang in denselben wurde im Jahr 1715 hergestellt, wie die Jahreszahl anzeigt, die sich auf dem Schlußstein des Thürbogens neben dem Wappen eingehauen, befindet. Es befanden sich in diesem Bau einige recht behagliche Stuben, in deren einer sich ein schöner Kachelofen bis auf unsere Tage zu erhalten wußte. Die Fenster des Erdgeschosses waren nach außen mit starken verzierten Gittern verwahrt und hatten noch durchweg kleine runde Scheiben, was dem Ganzen einen äußerst behaglichen Eindruck verlieh.
Das Hauptwohnhaus hatte sich eigentlich am besten erhalten und trug durchaus das Gepräge seiner Erbauungszeit, sowohl innen wie außen. Es befand sich darin im ersten Stock ein geräumiger Saal und mehrere übereinanderliegende Speicher in dem steilen Giebel. Nach Norden trat im ersten Stock ein erkerartiger Ausbau hervor, der als Abtritt benutzt wurde.
Nach Süden schloß sich ein im vorigen Jahrhundert aufgeführter Bau an, der auf die Ringmauer, die früher freigelegen haben muß, aufgesetzt wurde. Die Zinnen lassen sich auch hier noch sehr deutlich erkennen. Auf dem Eck ist der Ansatz für einen Erker sichtbar, der allem Anschein nach zur Vertheidigung bestimmt war.
Alles, was ich hier erwähne, gilt für das Jahr 1836, denn gegenwärtig ist das Gebäude durch die Sorglosigkeit seines jetzigen Besitzers, des Herrn v. Rothschild, in den äußersten Zustand des Verfalles geraten. Kaum findet man eine ganze Scheibe mehr. Die Decken sind durchgebrochen und überall Nothsprießen in die Zimmer gestellt; das Dach ist in dem
Band 7, Seite 253
Alter Schiffhof
Löhergasse 47
O.164b
28. September 1878
Ein altes Haus mit einer Thoreinfahrt in der Hofesmauer, welche im Schlußstein die Jahreszahl 1573 trägt; die alten Ringmauern des Hofes stehen noch, sind aber ringsum mit höheren Häusern bebaut, wahrscheinlich lag der Hof früher frei. Das Wohnhaus und Hauptgebäude hat noch ziemlich seinen ehemaligen Charakter behalten, ist aber durch neu eingebrochene Fenster im Erdgeschoß nach der Straße zu entstellt. Die Thüre, welche von dem Gäßchen in das Haus führt, hat ebenfalls noch ihr altes steinernes Gestell, im Uebrigen sind die Gebäude und Schoppen äußerst baufällig und verwahrlost. Es ist eine der wenigen Stätten in Sachsenhausen, die aus älterer Zeit übrig geblieben sind, indem namentlich in dieser Gegend zur Zeit des 30jähr. Krieges arge Zerstörungen durch den General Vitzthum im Jahr 1635, bei dessen Vertheidigung ein großer Theil der Straße in Flammen aufging, stattfanden. Nach der Aussage seines jetzigen Besitzers soll das Haus den Namen Alter Schiffhof tragen, s. Ab.
Siehe auch:
Band 9, Seite 39
Barfüßer Kloster | Ringmauer
Paulsplatz
2. September 1877
Während meiner Abwesenheit vom 30. Juli bis 1. Sept. [1877] wurde die alte Ringmauer des ehemaligen Barfüßer-Klosters, welche auf dem Paulsplatz nach Abbruch der übrigen Bauten allein noch stehen geblieben war, abgebrochen und somit die letzte Spur der alten Bauten ausgetilgt.
Sie war nicht ohne Interesse und der Grund mehrfacher Streitigkeiten. Vergl. Abb.
Band 9
Alter Kanal
Paulsplatz
18. September 1877
Nachdem die alte Ringmauer des ehemal. Barfüßer-Klosters abgebrochen und das Terrain Behufs des Neubaus eines Hauses aufgegraben wurde, stieß man auf die noch vortrefflich erhaltenen Reste der alten Stadtmauer und des alten Kanals. Erste war untadelhaft in ihrem mit massiven Werkstücken ausgeführten Unterbau erhalten.
vid. Wedel.
Band 9, Seite 95
Röderhofe
20. Juli 1856
Ueber dem kleinen Eingangsthürchen neben dem Hauptthor ist die Jahreszahl 1493 eingehauen.
Unter dem Bilde des Hl. Geistes steht die Jahreszahl:
MCCCCXXXIIII (1434).
Die uralte Kapelle soll von dem Haupthause rechts, wo jetzt der neue Stall steht, auf der Ringmauer gestanden haben. Ebenso muß der Thurm an der Ostseite des Hauses angebaut gewesen seyn, denn man sieht deutlich an dem Gemäuer, daß hier etwas hinweg gebrochen ist.
Das Hauptgebäude ist sehr alt mit rundbogigen Fenstern, im ersten Stock ein gleicher Erker, auch sind die Mauern unten bis zu 7 Fuß dick.
Der obere Theil über dem Original Dachgurtgesims ist im 14. oder 15. Jahrh. restaurirt. Das Dachgesims ist von Stein alt profilirt, ebenso das Eck des Hauses, wo das 4eck ins 8eck übergeht.
Der über dem obenerwähnten kleinen Thürchen eingemauerte runde Stein könnte ein Theil einer Säule seyn.