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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Riese

Band 4, Seite 57
Alter Riese
Fahrgasse 103
H.29
16. Mai 1859
Auf dem Tragstein unter dem ersten Stock am Eck die Abbildung eines Mannes in einer Rüstung mit Helm und Lanze. Auf einem Bande befindet sich die Inschrift Zum alten Riesen.
Das Haus wurde 1719 bei dem großen Brande zerstört, gehörte damals einem Kaufmann Tit. Jean Caucanas und wurde den Buchstaben nach, welche der mit dem
Band 7, Seite 181
Hinterhaus vom Riesen und Eingang zu dem v. Holtzhausen’schen Garten
Kühgasse
20. November 1871
Das kleine Pförtchen mit dem Spitzbogen bildet den Eingang zu dem v. Holtzhausen‘schen Garten, welcher bis an die Klingergasse reicht und theilweise an Weisbinder vermiethet ist, die ihre Stangen daselbst aufbewahren. Rechts das Haus bildet das Hinterhaus des Hauses zum Riesen und scheint von demselben Alter wie die Mauer, welche das v. Holtzhausen‘sche Besitzthum einfriedigt. Es findet sich darin ein Thor, das den Spitzbogen hat und dessen Profile auf das 16. Jahrh. deuten. Der untere Theil der Mauer, worin es sich befindet, ist noch aus jener Zeit erhalten, der obere, wie es scheint, öfter schon erneuert und zwar aus Veranlassung verschiedener Feuersbrünste, welche im Laufe der Zeiten das Haus zum Riesen heimgesucht haben. Die ganze Stelle hatte ihr jetziges Aussehen schon so lange es mir gedenkt und wurde nur das auf dem Bilde sichtbare, zunächst an die Holzh. Mauer anstoßende Ende durch einen Aufbau des ersten Stockes erneuert, vor ungefähr 10 Jahren. Früher war diese enge Straße sehr einsam, jetzt durch die Eröffnung des Durchgangs nach dem großen Bleichgarten und der Breitegasse wird sie etwas mehr als Passage benutzt.
Es ist noch ein Stück Altstadt, das wahrscheinlich nicht lange mehr so bleiben wird und habe ich ihm deßhalb diese Abb. und Zeilen gewidmet, s. Ab. [R0904] [R0903]
Die ganze Straße ist um mehrere Fuß höher gelegt als der Holzhausen‘sche Garten und der ursprüngliche Boden des Hauses zum Riesen, was auffallend ist, da
Band 7, Seite [182]
eine eigentliche Steigung oder Senkung des Bodens in den nächstliegenden Straßen nicht zu bemerken ist.
Die obenerwähnte Thüre in der Mauer des Riesen steht über 2 Fuß im Boden. In dem v. Holzhausen‘schen Besitzthum sind seit ungefähr 6 Monaten neue Schoppengebäude aufgeführt, deren Dächer über die Mauer ragen und das Bild verändern.
Band 9, Seite [102]
und das einzig Werthvolle an der Vorderseite des Hauses. Neben ihm finden sich noch geschnitzte hölzerne, ebenfalls aus der ersten Erbauungszeit herrührende Träger, sonst ist alles neu. Im Hofe einige alte Thüren und Fenstergewänder, vor allem der Durchfahrtsbogen mit gutem Steinprofil, sodann ungeheure Durchzüge wahrer Riesenbalken, auf denen fast das ganze Haus ruht.
Die Gallerien sind mit Glasfenstern zugeschlagen, waren aber ursprünglich offen. Die Wappen in der Fahne werde ich nächstens entziffern, sie sind der interessanteste Ueberrest. Was mag alles in diesem Hause zu Grunde gegangen seyn.
Das eine Wappen besteht aus drei Eicheln und vier Eichenblättern und hängt vielleicht mit den Namen des Hauses zusammen; das andere ist ein Pferd, s.d. Beide sind künstlich in Blech ausgeschnitten, namentlich sind bei dem Pferde die farbigen Streifen gut wiedergegeben.
Der obenerwähnte Horststein ist mit dem Nebenhause I.111 (8) gemeinschaftlich. Er trägt die Jahreszahl 1559 und beifolgendes Steinmetzzeichen:
1559 [MZ_9-6]
Band 9, Seite [222]
Die Eintheilung der Gärten ist ganz gewiß noch die alte und wenig im Ganzen verändert, auch tragen die sämmtlichen Trennungsmauern das Gepräge hohen Alters, wie auch die Jahreszahlen zeigen, welche man hier und da eingemauert findet, nunmehr aber geht alles mit Riesenschritten seiner Zerstörung entgegen, und die traulichen Plätze verschwinden. s. Artikel Weißer Hirsch.
Band 10, Seite 431
Straßenpflaster und sein Aussehen, Antauchen, Flösser, Kellerlöcher, Kellerthüren, Schrotsteine, Cisternen, Bänke, Prellsteine u.s.w., vid. Abb.
26. März 1865
[Die Seiten 431 bis 438 enthielten wahrscheinlich ursprünglich mehrere kleine Zeichnungen, die erst herausgeschnitten und dann mit Papier hinterklebt wurden; an diesen Stellen hat Reiffenstein den ursprünglichen Text mit Bleistift wieder vervollständigt. Diese Stellen werden nachstehend nicht besonders gekennzeichnet. S. E.]

Bei dem in neuerer Zeit mit Riesenschritten zunehmenden Verkehr in den Straßen muß natürlicherweise alles aufgeboten werden, um jedes etwaige Hemmniß möglichst zu entfernen, indem unsere Straßen ohnedem auf eine so gewaltige und unvorhergesehene Benutzung von vornherein nicht angelegt gewesen sind. Das Bestreben, den spärlichen Raum zu erweitern, entfernt allmählich eine Menge Dinge, die dem Straßenpflaster in früheren Jahrhunderten sowie den ganzen Straßen ein höchst eigenthümliches charakteristisches Aussehen verliehen und nach deren Verschwinden die einrückende Generation sich keinen klaren Begriff des früheren Zustandes mehr zu machen im Stande ist. Ich will deßhalb diese Dinge im Bilde und in der Beschreibung festhalten, damit sie wenigstens nicht ganz spurlos ausgetilgt werden.
Vor allem gehören dahin die Antauchen, zu denen tiefe, meistens in der Mitte der Straße angebrachte Flösser das Wasser einführten, wo nun bedeutende Bodenhebungen und Senkungen
Band 11, Seite 17
Elphant | Hirtenthurm | An der Stadtmauer am Frankensteiner Hof in Sachsenhausen | [Thurm in der Stadtmauer zu Sachsenhausen] No. 1
Juni 1869
Die Abb. [RS0022] stellt diesen Thurm im Jahr 1857, 2. Nov. dar, seit jener Zeit nun ist an demselben vieles verändert worden. Die Mauer, welche der vorliegenden Treppe als Brustwehr diente, ist 1866 abgebrochen worden, sowie die an demselben anstoßende Stadtmauer um ein Bedeutendes niedriger gemacht wurde. Von den alten Thürmen in Sachsenhausen, welche noch erhalten sind, ist es der bedeutendste und schönste und macht trotz seiner Einfachheit einen höchst malerischen Eindruck. Im Inneren enthält er nichts, was architektonisch von Belang wäre, aber von der Außenseite gegen das Mainufer hin, bildet er mit dem daran stoßenden Thorhaus ein äußerst charakteristisches Merkmal. Leider gehen seine Kameraden mit Riesenschritten ihrem Verfall und gänzlicher Zerstörung entgegen.
Das Eckhaus auf der Abbildung trägt an dem Tragstein unter dem ersten Stock die Jahreszahl 1698. Auch an ihm hat sich seitdem die Neuzeit versucht und es mit einem frischen Kalkputz überzogen.
Um die Beschreibung und Auffindung dieser Thürme zu erleichtern, bezeichne ich dieselben durch Nummern, da sie nicht alle besondere Namen führen und fange mit dem in Rede stehenden als No. 1 [an], sodann folgt No. 2, mehr nach dem Holzmagazin hin No. 3. Der an der neuen, im Jahr 1848 durchbrochenen Pforte am nächsten No. 4, ebenfalls Hirtenthurm genannt, am Ende
[Fortsetzung auf Seite 18 S. E.]
Band 11, Seite 87
Alt Windeck | Windeck
Töngesgasse 1 | Eck mit der Fahrgasse
H.161
Mai 1860
Brannte im Jahr 1719 bis auf den Grund nieder, wurde aber, wie wir aus der Jahreszahl am Fußgestell der Figuren sehen, welche als Träger unter dem Ueberhang des ersten Stocks angebracht ist, in demselben Jahr wieder aufgebaut. Diese Figur, s.Abb. [R0810], welche große Schönheiten hat, ist von einem hiesigen, 1680 geborenen Bildhauer Namens Johann Georg Schön ausgeführt, wie Hüsgen in seinem Art. Magazin Seite 310 angiebt und dürften sich unsere heutigen Künstler dieselbe schon manchmal zum Muster nehmen. In ganz ähnlicher Weise ist in der Schnurgasse 46 an dem Hause zum kleinen Riesen, G.77, s.d. die Figur daselbst behandelt und freut es mich doppelt, diese meine Ansicht dieser Tage durch einen unserer bedeutendsten Künstler getheilt und bestätigt zu wissen, indem derselbe unabhängig von mir an drittem Ort beinahe mit den nämlichen Worten seiner Bewunderung für dieses Werk Ausdruck verliehen.
Vor dem Brande gehörte das Haus einem Messerschmied Namens Philipp Ludwig Mannberger.
Band 12, Seite A11
Riese | Judenstall
Albusgäßchen | Albusgäßchen 3
B.189
5. Mai 1883
In der nach der Kühgasse hin liegenden Mauer befindet sich ein Thor mit einem zierlichen, fein gekehlten Spitzbogen; es ist dieses Mauerstück bei dem großen Brande, welcher im Jahr 1803 den größten Theil der Hinterbauten zerstörte, stehen geblieben, s.d. Artikel Kühgasse. An einer Brandmauer nach der Seite des Albusgäßchen hin findet sich oben am Träger des Horststeines ein Wappen oder wahrscheinlich eine Hausmarke, welche ich der Entfernung und schlechten Beleuchtung wegen noch nicht entziffern konnte, doch hoffe ich, daß es mir später gelingen soll.