Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.
Bei dem im Laufe des Vorsommers von 1857 vorgenommenen Anstrich und Reparatur des Belli‘schen Hauses an der Hauptwache wurde in der Frontspitze desselben ein daselbst eingenagelter Schieferstein gefunden, welcher folgende Inschrift trug: „Joseph Belle, Catharina Franciska Belle, 1752“. Das Haus wurde demnach um diese Zeit vollendet. was auch aus einer Bekanntmachung des Rathes im Intelligenzblatt vom 18. Jan. 1752 sich erhellt.
Ueber der Schrift befand sich das bekannte in der Abb. [R1006] Wiedergegebene Zeichen von zwei Engeln gehalten, die in den Händen Palmenzweige trugen . Die Figuren und die Schrift waren tief in den Stein gravirt und alsdann mit Oelfarbe bemalt. Den Stein habe ich selbst gesehen und abgeschrieben, er befindet sich gegenwärtig im Besitz der Frau Schöff Pensa geb. Belli, der Enkelin des Erbauers des Hauses. Sie bewohnt mit ihrer Schwester, der Fräulein Belli, gegenwärtig (4. Jan. 1858) 86 Jahre alt, den zweiten Stock des Hauses und beide Damen sind eine lebendige Chronik.
Der Aussage dieser Damen nach, erkaufte deren Großvater von der Stadt den Platz und erbaute das Haus darauf, nachdem vorher lange Zeit der Marstall und die Heuwage daselbst gestanden hatten. Bei dieser Gelegenheit wurde die alte Catharinen- oder Bockenheimerpforte abgebrochen und sollen viele Steine derselben in das Haus verbaut worden seyn. Einer weiteren Angabe zufolge soll der [Quadrat-]Fuß Raum mit einem Reichsthaler bezahlt worden seyn, eine
Band 10,
Seite 393
Reitschule
Stelzengasse 1
B.212
1. August 1866
Durch einen hohen Thorbogen gelangt man in einen ziemlich großen Hof, der auf drei Seiten von Gebäuden eingeschlossen ist; die vierte Seite bildet theilweise eine Mauer, in welcher sich das ebengenannte Thor befindet, über welches ein Kastanienbaum seine schattigen Zweige in die Straße reckt.
Der Hof ist theilweise von Bäumen beschattet und macht einen malerischen Eindruck, namentlich in Morgenbeleuchtung, wenn die Sonne durch das transparente Grün der dichten Blätter auf den Boden fällt.
Der Hof ist nicht gepflastert und diente früher als Reitschule, noch früher als Posthof. Ueber dem Thorbogen im Schlußstein ein Posthorn mit den Buchstaben I. B. K. 1767.
Dieselbe Jahreszahl findet sich auch auf einer alten Uhr an dem hinteren Gebäude des Hofes.
Früher hatte ein Theil der Gebäude im ersten Stock offene Holzgallerien, welche später zugeschlagen wurden, die man aber immer noch deutlich erkennt.