Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.
Die Abbildung [RS0227] ist nach einer von mir im Jahr 1835 nach der Natur aufgenommenen Zeichnung hergestellt, es war ein Häuschen, in welchem eine Wascherei betrieben wurde und giebt ein anschauliches Bild von der Einfachheit der damaligen Einrichtungen. Es befand sich nicht weit von der sogenannten Seufzerallee, ungefähr hundert Schritte vor dem von Adlerflycht‘schen Hofe.
Die Gegend war damals wenig besucht bis zu dem Zeitpunkte der Verlegung des Friedhofes, von da ab wurden die Wege mehr und mehr begangen, der einfache Charakter aber blieb ihr noch lange Zeit, bis in den Anfang 50ger Jahre hinein die Speculation sich diese Gegend zu bebauen anfing. Soviel ich mich erinnern kann, wurde das Häuschen sammt Anbauten und Bleichgarten gegen das Ende 40[er] Jahre entfernt.
Alle Gartenhäuser im Weichbild der Stadt trugen diesen Charakter und stammen meistens aus der zweiten Hälfte des vorigen Jahrh. Nach und nach verschwinden sie jedoch alle und ist nur noch hie und da eines vorhanden.
s. Stalburger Oede, B. 10, p. 323.