Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.
Einer jener alten Höfe, in welchen Fuhrmannswirthschaft getrieben wurde, und da dieselben heutzutage mit reißender Schnelligkeit verschwinden, derselbe aber noch so glücklich erhalten ist, daß man sich bei seinem Anblick wirklich in die erste Zeit seiner Entstehung zurückversetzt glaubt, hielt ich es umsomehr für meine Aufgabe, ihm in der Abbildung [RS0175] ein dauerndes Andenken zu erhalten, zumal er auch als malerischer Gegenstand von allerhöchstem Interesse ist.
Wie die Abbildung zeigt, besteht er aus Holzbauten mit sichtbaren Balken, der Unterbau ist theilweise von Stein. Ueber einer Thüre, welche links auf dem Bilde die erste schmälere neben dem Wassertrog unter der vorspringenden und überdeckten Gallerie ist, finden wir die Jahreszahl 1579 eingehauen, die wohl das Jahr der Erbauung anzeigt. Auf einem Tragstein dicht daneben, unter der Gallerie die Jahreszahl 1691 und folgende Schrift :
P L ° S T° E V° Z,
die ich noch nicht zu entziffern vermochte.
Unter einem Zwerghaus im Hofe finden sich einige in Holz geschnitzte Träger von roher Arbeit, Männerköpfe darstellend.
Im Sommer ist der Tisch unter dem Baum oft von Gästen aller Art besetzt und bietet ein recht gemütliches Bild dar.