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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

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Band 4, Seite 155
Main Backhaus
Färberstraße 64
O.146
3. August 1866
Das Eck mit der Färberstraße und dem Klein-Main Gäßchen.
Unter den Fenstern des ersten Stocks auf der Mainseite befindet sich eine Tafel eingemauert von rothem Sandstein mit einer Inschrift, deren Entzifferung mir erst nach langen Bemühungen gelungen ist, sie lautet:
Zum Main Bachhaus war ich genand
Dem Wasser aber 1682. 17.Jan. zu nah verwand
Wo es weiter gewachsen wehr. Dehr
nahm gar vergessen wehr
So hats Gottsen Handt
An der Bretzel wieder abgewand.
Unter der Schrift eine Fize, eine Brezel und ein Weck, sodann unter der Bretzel eine wellenartig geschwungene Linie, welche wahrscheinlich die Wasserhöhe bezeichnen sollte.
Das Haus ist ziemlich baufällig. Es findet sich davon eine gute Abb. in meiner Sammlung auf dem Blatt Klein-Mainpförtchen mit der Aussicht auf den Dom, sodann auf dem Blatt „Ein Theil der alten Häuser am Klein Main-Pförtchen“. Doch ist auf der ersten Abb. nur die Westseite des Hauses, welche dem Gäßchen zugekehrt ist sichtbar, auf der anderen aber die Platte mit der Schrift nicht gut zu erkennen, weil sie zu klein ist. Die Schrift war deßhalb so schwierig zu lesen, weil sie aus lauter Frakturanfangsbuchstaben bestand, lauter Initialen, aber deren Verschnörkelungen dem Entziffern unglaubliche Hindernisse in den Weg legten, zumal sie auch noch durch die Länge der Zeit vom Wetter stark beeinflußt waren.