Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.
An der im Jahr 1852 abgebrochenen Brückenmühle, von welcher man den Eingangsbogen noch bis heute stehen ließ, befand sich über der Thüre (dem Thor) ein Frankf. Adler und dabei
NEU . BRUECKENMUEHL . ERBAUT . 1722
Das Thor war von mehreren Kanonenkugeln durchlöchert, die im Jahr 1813 von den Franzosen hineingeschossen wurden. Die gegenüberliegende obere Brückenmühle wurde bei dieser Gelegenheit in Brand geschossen und bis auf den Grund ruinirt, nachher aber wieder aufgebaut wie sie heute noch steht.
Neben dem Thore auf der inneren Seite befand sich ein Frankfurter Adler in Stein gehauen.
An die Stelle dieser Mühle wurde im Jahr 1858 - durch den Architekten Louis Rumpf das Dampfmaschinenhaus erbaut.
Abbruchs Anfang 20. Oct. 1852. An einem Tragebalken stand eingehauen 1722 den 22. Juli wieder erbaut.
Ein an dem Thore befindlicher sehr schöner Thürklopfer nebst Klopferblech wurde mir überlassen und befindet sich seitdem in meinem Besitz.
Diese etwa um 1309 erbaute Kirche hat sich mit ihren Anbauten so ziemlich ihr altes Aussehen namentlich nach dem Hofe hin zu bewahren gewußt und hat namentlich das kleine Gärtchen, das zu der Wohnung des Herrn Geistlichen gehört, einige recht malerische Ansichten alter Architektur aufzuweisen. Auf der Westseite ist die Haupteingangsthüre sowie die ganze Giebelfront der Kirche im vorigen Jahrh. bei dem stattgehabten Hauptumbau bedeutend verändert und in den damals herrschenden Baugeschmack eingestimmt worden. Hinter der neuen Thüre aber ließ man das alte in den reinsten Formen ausgeführte Portal stehen und bildet der Raum zwischen der alten und neuen Mauer eine Art Vorhalle jetzt, welche trotz der darin herrschenden Dunkelheit doch die alte Pforte deutlich erkennen läßt.
In den Höfen liegt noch theilweise das alte Pflaster, und noch bis vor wenigen Jahren hatten die Hintergebäude ihren alten Charakter so ziemlich bewahrt, nun aber stürmt die Neuzeit erbarmungslos mit ihrer Speculationswuth und ihrem vermehrten Raumbedürfniß darauf ein. Die Hintergebäude in den Höfen stammen zum größten Theil aus dem Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrh. und nur einzelne wenige Sculpturfragmente haben sich erhalten.
Band 11,
Seite 17
Elphant | Hirtenthurm | An der Stadtmauer am Frankensteiner Hof in Sachsenhausen | [Thurm in der Stadtmauer zu Sachsenhausen] No. 1
Juni 1869
Die Abb. [RS0022] stellt diesen Thurm im Jahr 1857, 2. Nov. dar, seit jener Zeit nun ist an demselben vieles verändert worden. Die Mauer, welche der vorliegenden Treppe als Brustwehr diente, ist 1866 abgebrochen worden, sowie die an demselben anstoßende Stadtmauer um ein Bedeutendes niedriger gemacht wurde. Von den alten Thürmen in Sachsenhausen, welche noch erhalten sind, ist es der bedeutendste und schönste und macht trotz seiner Einfachheit einen höchst malerischen Eindruck. Im Inneren enthält er nichts, was architektonisch von Belang wäre, aber von der Außenseite gegen das Mainufer hin, bildet er mit dem daran stoßenden Thorhaus ein äußerst charakteristisches Merkmal. Leider gehen seine Kameraden mit Riesenschritten ihrem Verfall und gänzlicher Zerstörung entgegen.
Das Eckhaus auf der Abbildung trägt an dem Tragstein unter dem ersten Stock die Jahreszahl 1698. Auch an ihm hat sich seitdem die Neuzeit versucht und es mit einem frischen Kalkputz überzogen.
Um die Beschreibung und Auffindung dieser Thürme zu erleichtern, bezeichne ich dieselben durch Nummern, da sie nicht alle besondere Namen führen und fange mit dem in Rede stehenden als No. 1 [an], sodann folgt No. 2, mehr nach dem Holzmagazin hin No. 3. Der an der neuen, im Jahr 1848 durchbrochenen Pforte am nächsten No. 4, ebenfalls Hirtenthurm genannt, am Ende
[Fortsetzung auf Seite 18 S. E.]