Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.
Bei der Verlängerung der Schnurgasse und deren Durchbruch nach der Klostergasse wurde ein Theil der Hinterhäuser der Klostergasse sowie die Hinterhäuser des Gäßchens an dem Hause zur Sanduhr und dieses Haus selbst blosgelegt und es entfaltete sich ein Bild eines Theiles der ältesten Stadtgegend, was in seiner Eigenthümlichkeit den Charakter unserer Altstadt auf eine Weise darstellt, wie sie wohl nicht zum Zweitenmale sich darbieten wird. Durch die in Angriff genommenen Neubauten der Battonstraße wird dieser Anblick bald unseren Augen durch Zubauen und Abbrechen entschwunden seyn und wurde von mir grade noch im letzten Augenblick untersucht und gezeichnet. Der alte Holz- und Lehmwandbau kommt vermischt mit dem Schieferbeschlag hier recht eigentlich zur Geltung, obwohl er bereits in früheren Blättern zur Genüge dargestellt ist. Diese Darstellung zeigt die nunmehr offen gelegten kleinen und schmalen Höfe, welche von dem Ellnbogengäßchen hierher ausmünden, wozu der Hof des Hauses A.67, Dominikanergasse 14 sowie die Mündung des Höfchens A.77, Klostergasse (Predigergasse) 23 mit seinem Treppenthurm gehören.
Das letztere Haus zeigt nun in seiner blosgelegten Wand so recht die alte Zeit, dürfte aber ebenfalls nicht mehr lange so bleiben. Es war von dem Nachbarhause A.78, Klostergasse 25 durch ein schmales Aliment getrennt, in welcher es das Lichtrecht hatte und sieht mit seiner nunmehr auf ein Außenseits nicht berechneten Wand seltsam genug aus. Es heißt zu den Weissen Tauben und wird heute eine Wirthschaft geringeren Grades darin betrieben. Auf der Zeichnung bildet es das Eck. Im Augenblick werden die Fundamente zu einem, die ganze Seite verdeckenden Bau ausgemauert, und