Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.
Heute fand ich Gelegenheit, dieses höchst interessante Haus zu untersuchen und das Bemerkenswertheste darin zu zeichnen, was schon lange mein Wunsch gewesen. Ich wurde vor einigen Jahren schon durch Herrn Architekten Klein darauf aufmerksam gemacht, welcher bauliche Reparaturen darin vorzunehmen hatte und die sogenannte Capelle darin entdeckte. Es ist dieß ein feuerfester gewölbter Raum, aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem Ende des 15. Jahrh., wie die Form der Schlußsteine sowie das Profil der Gewölberippen genügsam darthun, s. Ab.
Welcher Familie die darauf dargestellten Wappen und Marken angehören, konnte ich bis jetzt noch nicht ermitteln, zu religiösen Zwecken hat übrigens dieser Bau niemals gedient, weit eher zu technischen und könnte der in dem einen Wappenschild angebrachte Schlüssel sowie die drei ineinandergeschlungenen Ringe wohl auf die Erbauung durch einen Schlosser deuten. Der Treppenthurm im Hofe, welcher vom Johanniterhofe aus gut sichtbar ist, gehört einer viel späteren Zeit an, wie der am Fuße der Treppe sitzende Löwe als Wappenhalter zeigt. Auch die Marke auf dessen Schild ist mir unbekannt. Der an diesen Thurm rechts anstoßende Bau hat mit demselben wohl gleiches Alter und bewahrt ein hier ziemlich seltenes Beispiel von Holzconstruction in seinem Fachwerk, das in der Ab. nachzusehen ist. Das Vorderhaus gehört in dieselbe Zeit und ist vielfach verändert, s. Ab.
Band 10,
Seite 297
Esel | Schadeck
Schnurgasse 13 | Borngasse 30
L.40 | L.41
Mai 1858
Ueber der Hausthür beifolgende Wappen.
In der Mitte dieser Beiden ein Schild mit den Buchstaben J. L.
Unterbau massiv von Stein.