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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für R1508

Band 8, Seite 93
Kleiner Rebstock
Markt 4
L.155
18. April 1877
Ein altes, wahrscheinlich aus dem Ende des 17. Jahrh. stammendes Haus mit einem engen Höfchen, in welchem eine freistehende gewundene Holztreppe mit zierlich gedrehtem Geländer sichtbar bis in die oberen Stockwerke führt. Die Abb. [R1508] No. [Leerstelle] zeigt besser als alle Beschreibung den Charakter des Bauwerkes und sind Exemplare dieser Art meines Wissens jetzt nur noch eines in dem Hause Römerberg 5 erhalten. Das Haus selbst hat in seinem Aeußeren ein ziemlich alterthümliches Aussehen und wird schon ziemlich frühzeitig erwähnt. s. Batton 3. p. 178. Es besteht aus zwei miteinander vereinigten Häusern und ist im Inneren winkeligt mit außerordentlich niedrigen Stuben. Bei den früheren Kaiserkrönungen muß es eine höchst wichtige Rolle gespielt haben, indem es die allerbeste Ansicht Sr. Kaiserl. Majestät gestattete, welche durch die gegenüberliegende Thür sich in den Dom zur Krönung begab und also gerade vor dem Hause vom Pferde steigen mußte.
Sicher waren seine Fenster zum Zweck des Zuschauens zu enormen Preisen vermiethet. Durch die Entfernung des steinernen Bogens, welcher an der Treppe des erhöhten sogenannten Pfarreisens stand sowie der darangebauten Läden und der alten Michaelscapelle (1829) sowie in neuerer Zeit durch die Verlegung des Marktes nach der Hasengasse hat die ganze Gegend ein durchaus verändertes Ansehen gewonnen. Man sehe die dahin einschlagenden Abb. [R0242] Pfarreisen, Michaelscapelle u.s.w.
Häuser dieser Art werden dahier immer seltener. Der Unterbau des Hauses stammt aus dem Jahr 1577, wie eine unter einem Tragstein eingehauene Inschrift zeigt.
Band 12, Seite R7
Wolf
Römerberg | Römerberg 5
I.164
22. April 1885
Zu meiner nicht geringen Ueberraschung fand ich heute die schöne alte Freitreppe, welche als Wendeltreppe im Hofe zu allen Stockwerken führt, noch unversehrt vor. Der Eingang vom Römerberg her war verändert worden und glaubte ich sie bereits verloren. Sie ist beinahe genau so wie diejenige, welche sich in dem Hause Markt 4, L.155. s.d. nebst Abb. [R1508] V.1508 vorfindet.
Eine Jahreszahl konnte ich bis jetzt nicht entdecken, doch trägt das Hinterhaus, in welches sie theilweise eingebaut ist, ein noch erhaltenes Fenster über einer zugemauerten Thüre, dessen Formen in das 16te Jahrhundert weisen. Vorderhaus sowie theilweise auch das Hinterhaus sind im Laufe der Zeiten nach und nach mit dem Wechsel der Besitzer deren Bedürfnissen angepaßt. Links auf der Abb., s.d., scheinen Neubauten zu seyn, der mittlere Bau aber, zu welchem eigentlich die Treppe führt und welcher das bereits erwähnte Hinterhaus bildet, ist noch alt und wahrscheinlich aus der ersten Anlage herrührend, namentlich ist das Innere der auf dem Bilde von außen sichtbaren Dachkammer (Zwerghaus) in seiner Holzkonstruktion höchst seltsam und eigenthümlich, s. Ab. [R1634] und dahier in keinem zweiten Exemplar mehr vorhanden. Die ausklingende Gothik in dem Dachgebälke habe ich dadurch als einziges Exemplar zu verzeichnen. Die Wand des Hauses 7, I.163,