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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für R1166

Band 8, Seite 73
Engel, kleiner
Markt 39 | Rapunzelgäßchen 11
I.95
12. Juni 1858
Das Haus steht mit I.94 auf dem Römerberg unter einem gemeinschaftlichen Giebel, unter dessen Nase in Holz gehauen die Jahreszahl 1562 sich findet. Das Bemerkenswertheste daran ist die Holzschnitzerei an den Eckbalken des ersten Stocks, er zeigt Adam und Eva unter dem Apfelbaum nebst einer Inschrift
Dies . Haus . sdehed . in . Gotes . hand
Zum . Klein . Engel . is . es. genant.
Die Bauart ist ganz gleich mit dem Nebenhause, so daß Beide nur ein Haus zu seyn scheinen, wenn sie nicht durch den Anstrich sich unterschieden.
Neben der Hausthüre im Rapunzelgäßchen ist folgende Inschrift links im Thürpfosten eingehauen, s. Abb. [R1166]
[angekündigter Text nicht vorhanden S. E.]
Ich hielt dieselbe anfänglich für hebräisch, wurde aber durch Hr. Dr. Jost, einen der kundigsten Gelehrten in diesem Fach vom Gegentheil überzeugt, indem [er] mir auf meine Anfrage nachfolgende Auskunft ertheilte.
Er schreibt mir nämlich unter dem 30. Juni 1858:
. . . . . . . . „Meine Ansicht von der Inschrift ist mehr verneinend als bejahend. Durch eigene Anschauung finde ich, daß sie von keinem Juden herrühren kann, da sie größere und kleinere Kreuze enthält, daher kann auch die Figur darunter, trotz der viereckigen Köpfe, nicht hebräisch seyn; ich halte Letztere nicht für Buchstaben, sondern für ein Sinnbild oder ein Wappen, - nur ermittelbar durch die nähere Kunde von des Hauses Erbauer, und hiernach wäre auch der obere Theil nur der Name desselben, bestehend aus den Initialen D. H. H. oder C oder etwa D. H. I.
Uebrigens stehe ich in ähnlichen Fällen mit meinen
Band 8, Seite [74]
geringen Kräften stets zu Diensten und zeichne u.s.w.“
Diese durchaus scharfe und meiner Meinung nach richtige Auffassung ließ mich eine nochmalige genaue Untersuchung und Zeichnung vornehmen, deren Resultat die Abb. [R1166] ist. Demnach könnten es die Anfangsbuchstaben des Namens eines Metzgers seyn. und die Figuren könnten vielleicht Beile bedeuten?