Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.
Heute untersuchte ich den im Augenblick in Reparatur begriffenen Theil des Braunfelses.
Es sind die Läden unten rechter Hand vom Portal, man hat behufs der Neuerstellung die Erker abgebrochen und den Kalkputz abgeschlagen, und nun kommen auf einmal die schönen Spitzbogen der alten Hausthüren zum Vorschein, welche im Jahr 1695 in viereckte Thüren verkleinert wurden. Die Pfeiler haben verhältnißmäßig eine sehr starke Faase und sind von rothem Sandstein. Im Inneren ist die Brandmauer zur Hälfte auf Bogen gestellt, welche aus der ursprünglichen Anlage des Hauses herzurühren scheinen.
Bei der im Jahre 1695 unternommenen totalen Umgestaltung des Hauses wurden die unteren Räume mit Freskobildern geschmückt, welche gar nicht übel sind und den Charakter der Zeit vollkommen abspiegeln. Sie sind jetzt theilweise blos gelegt, indem man die von den verschiednen Miethern der Lokalitäten darauf geklebten Tapeten abgerissen hatte, und ich will dieselben hier beschreiben, weil sie wahrscheinlich zum Letztenmale sichtbar sind, denn man wird sie nun abschlagen und einen neuen Kalkputz darauf legen. Die Wand des Vorderhauses nun war von zwei Segmentbogen Fig. II. eingenommen, deren vertiefte Flächen die Bilder trugen. Das erste, der Straße am nächsten liegende, stellte die heil. drei Könige dar, welche mit ihren Geschenken einen Fluß zu überschreiten im Begriff sind und aus welchem ein Krokodil gegen sie auffährt,