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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für R0655

Band 10, Seite 39
Alte Pforte in der Stadtmauer
Saalgasse 27
M.125
20. September 1873
Durch das Wegräumen von Steinen, welche jahrelang daselbst gelegen, kam der obere Theil einer rundbogigen Pforte zum Vorschein, der mir sehr alt scheint und ein Ausgang aus der Ringmauer war, s. Ab. [R1134] [R0657] Die unmittelbare Nähe des Saalhofes läßt allerlei Vermuthungen Raum. Auf dem Merian'schen Plan von 1628 ist diese Stelle mit Lagerholz bestellt und verdeckt. Merkwürdig ist, daß Batton dieser Pforte mit keinem Wort gedenkt, er hat sie wahrscheinlich nie gesehen, doch vermuthe ich, daß immer Bretter und Reife für Küfer, welche hier ausgeladen wurden, davor saßen und sie somit verdeckten.
Band 10
Träger und Wappen. Wurde leider als Baustein wieder vermauert.
in Stein gehauener Träger mit zwei schräg gegeneinander gestellten Wappenschildern vor, s. Ab. [R0653] [R0655] Das eine trägt das Wappen der Familie Knoblauch, das andere den der Familie v. Daghusen.
Im Hofe des Hauses befand sich früher an dem Seitenbau rechts ein hölzerner Treppenthurm, über dessen Thüre in äußerst zierlicher profilirter Einrahmung, mit einer eleganten Ablaufplatte überdeckt, zwei schräg gegeneinandergestellte Wappenschilde unter einem gemeinschaftlichen Helm sich befanden, es waren die Wappen der Familien Glauburg und wahrscheinlich Knoblauch.
Eine Zeichnung davon und Beschreibung ist mir ganz unbegreiflicherweise abhanden gekommen. Bei einer durch Herrn Dondorf im Jahr 1851 vorgenommenen Reparatur mußte das Thürmchen entfernt werden, jedoch ließ er das ganze Feld mit den Wappen, welche wie es schien, in Stuck ausgeführt waren, (genau untersucht und gezeichnet hatte ich sie leider nie) in der oberen Wand des Seitenbaus zwischen zwei Fenstern anbringen, um es zu erhalten. Bei dem nun im Gange befindlichen Abbruch kam er abhanden, ohne daß ich darum wußte, weil ich auch immer in dem Glauben war, eine Zeichnung davon zu besitzen.