Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.
Das Haus zum goldenen Traubel in der Schnurgasse ist eines derjenigen, welche bei dem Brande von 1719 verschont wurden. Es trägt heutzutage noch sein alterthümliches Kleid und ist vielleicht das einzige seiner Art in Frankfurt, was noch runde Scheiben in den Fenstern auf die Straße hat. Der Abbruch desselben wird im Augenblicke begonnen, und dieß veranlaßt mich zu der schnellsten Eile bei diesem Aufsatz. Es gehörte seit vielen Jahren der Familie Bertina und wurde von der Wittwe Bertina, welche es besessen und darin gewohnt, auf den Abbruch verkauft. Vielfache Veränderungen hat es erlitten, welche sich deutlich erkennen lassen.
Der Unterbau und einzelne Theile des ersten Stocks sind sehr alt und reichen wahrscheinlich in das 16te Jahrhundert, namentlich gilt dieß von dem Kellergewölbe, welches auf runden Säulen steht, sowie im ersten Stock von einem hölzernen Träger.
Die oberen Stockwerke sind im 17. Jahrhundert aufgesetzt, wie ein mit dem Nebenhause in der Neugasse gemeinschaftlicher Tragstein unter dem 1. Stock zeigt, welcher eine Traube und die Jahreszahl 1698 trägt. Der hohe Giebel auf der Straße macht einen eigenthümlichen Eindruck. Merkwürdig ist die innere Einrichtung, Trepp auf, Trepp ab über Schwellen und Gänge in seltsam