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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

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Band 11, Seite 161
Stadtwage
Weckmarkt 1
M.210
25. Mai 1873
Die Niederlegung des Gebäudes wird nächstens beginnen, beleuchten wir also noch einmal die Räumlichkeiten soweit es möglich ist und suchen in Schrift und Bild, der Nachwelt eine deutliche Erinnerung zu hinterlassen. Von außen hat das Gebäude trotz seiner Einfachheit einen imposanten Charakter und macht mit der übrigen
Band 11
Kamin
untergebracht. Ein großer Kamin erregt hier unser lebhaftes Intresse, welcher trotz seiner Einfachheit geschmackvoll und vortrefflich in Stein ausgeführt ist und auf seiner Hauptfronte zwei Adler trägt, die aber im Laufe der Zeiten so oft mit Farbe überstrichen sind, daß sie alle Schärfe und Deutlichkeit verloren haben und kaum mehr zu erkennen sind. Hier wird man die Baufälligkeit erst recht gewahr, und man begreift eigentlich nicht, daß bei dieser Verwahrlosung das Gebäude nicht schon längst zusammengebrochen ist. Von der Nothwendigkeit des Abbruchs dieses einfachen und schönen Denkmals einer reichen Vergangenheit überzeugt und erfüllt verlassen wir den Raum, beseelt von dem lebhaften Wunsche, daß es gelingen möge, einen ebenbürtigen Neubau an seine Stelle zu setzen. Jedenfalls wird Frankfurt um ein charakteristisches Denkmal seiner Vorzeit ärmer, was es umso schwerer trifft, als es in dieser Beziehung außerordentlich wenig zu verlieren hat. Ob die im unteren Raum befindlichen Wagenhalter dieselben sind, welche in Venedig verfertigt wurden, konnte ich noch nicht ermitteln. s. Notiz darüber und Abbild. [R0386]