Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.
Die beiden Häuser gehören zusammen und tragen ihrer äußeren Erscheinung nach noch ziemlich das Gepräge des Alters, indem sie ein treues Bild der behaglichen Bürgerhäuser, an denen früher unsere Stadt so reich war und welche nunmehr mit reißender Schnelligkeit verschwinden, darstellen. Namentlich das eine dieser Häuser, das ein Eckthürmchen trägt und das Eck nach der Schmidtstube hin bildet, nimmt unsere besondere Aufmerksamkeit in Anspruch. Die hölzernen Träger unter den Ueberhängen, die schmalen Fenster und die hohen Giebel mit ihren Knäufen darauf machen einen eigenthümlichen Eindruck, s. Ab. [R0377], auf welcher die Häuser von dem jetzt verschwundenen Haus zum Rothen Ochsen aus nach dem Schlachthause hin gesehen erscheinen.
Der Schiefersteinbeschlag scheint einer späteren Periode anzugehören, im Hause selbst finden sich Thüren mit schönen alten Beschlägen aus dem Ende des 16ten Jahrh. sowie auch im Hofe ein Ziehbrunnen oder Cisternenstein mit Verzierungen auf seinen Seitenwänden, jedoch von äußerst roher Arbeit.
Band 10,
Seite 239
Kälberstall | sogenannte Judenschule
An der Schmidtstube 2
M.2 | M.6
3. November 1873
Heute wurde der Abbruch der Gebäulichkeiten des sogenannten Kälberstalles, begonnen und zeigte sich bei dem Verlaufe desselben, daß das Erdgeschoß in früheren Zeiten eine nach dem Hofe der Stadtwaage hin offene Halle bildete, welche auf hölzernen Trägern ruhte und später durch Anbauten im Hofe geschlossen wurde.
Auch wurde der Anfang mit dem Abbruch des Thores gemacht, welches in den Hof der Stadtwaage von der Straße her führte.