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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

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Band 5, Seite 57
Drei Sauköpfe
Garküchenplatz 1
M.10
Juni 1858
Unter dem Thorbogen des Hauses befand sich früher eine aus Stein gehauene Mönchsfigur, welche zusammengekauert sitzt und einen Wasserkrug neben sich hat. Der rechte Arm, vom Ellenbogen an, fehlt. Sie stand unter dem Thorbogen und wurde von den Ablädern dazu benutzt, ihre Säcke zum Trocknen darauf zu hängen, wie mir Dr. Jur. Jucho erzählte, welcher sie als Knabe oft daselbst gesehen. Jetzt befindet sich dieselbe auf der Stadtbibliothek. Sie ist ziemlich roh gearbeitet.
Neben dem Eingangsthor im Hofe befindet sich links ein Stein, welcher bestimmt war, eine Rolle für einen Ziehbrunnen zu halten, er endigte mit einem Löwenkopf, der einen Ring zwischen den Zähnen hält. An dem Schlußstein des inneren nebenerwähnten Thores sind zwei gegeneinandergestellte leere Wappenschilder ausgehauen. Rechts neben dem Thor im Hofe an dem vortretenden Eckbau befindet sich beifolgendes Wappen mit der Jahreszahl 1732, die wahrscheinliche Erbauungszeit jenes Hauses. Das Wappen stellt einen Baum dar, auf dem Helm ebenfalls ein Baum, in der Wetterfahne eben-
Band 12, Seite G7
Drei Sauköpfe
Garküchenplatz | Garküchenplatz 1
M.10
20. September 1887
Bei einer so eben im Gange befindlichen Reparatur und baulicher Veränderung wurde in der hinteren, nach dem Hofe zu gerichteten Wand des kleinen Gewölbes neben dem Thorbogen eine Thüre mit einem Spitzbogen überdeckt, blosgelegt und wieder, da sie vermauert war, geöffnet.
Von ihrer Existenz hatte man bisher keine Ahnung, sie bildete wahrscheinlich früher den einzigen Eingang zu diesem Gewölbe, das, wie es scheint, früher nach der Straße zu, keine Thüre hatte und wurde vermauert, als man den Raum, um ihn besser zu verwerthen, vermiethete. Sie scheint aus derselben Zeit wie der Thorbogen zu stammen und liegt in derselben Wand wie dieser.
Der schöne, noch ganz erhaltene Thurm im Hofe macht mit seinen Zinnen und dem darübergelegten Dach, aus welchem ein sonderbar geformter Schornstein hervorragt, einen durchaus alterthümlichen Eindruck. Er besitzt im Innern mehrere interessante Räume, in deren einem ein schöner Kamin vorhanden ist. s. Ab. [R0328] Auch der Dachstuhl mit dem Zinnenumgang ist interessant, s. die Abbildungen.
Ueber die Mönchsfigur, s. Artikel Einmauerungen, welcher in überraschender Weise Aufklärungen giebt.
Band 12, Seite [G8]
Da dieser Thurm schon vielfach anderwärts beschrieben ist, will ich hier nur auf die Abb. [R0327] [R0326] verweisen, welche besser als alle Beschreibungen sein Aussehen darstellen.
Es ist augenscheinlich, daß dieses Haus dereinst mit dem Hause Fürsteneck ein Ganzes bildete, was sich schon durch den Umstand allein ergiebt, daß am letzteren Hause ein durch eine Mauer abgegrenztes Höfchen geschaffen wurde, welches in den Hof des Hauses später eingebaut oder vielmehr demselben entzogen wurde um dem Hause Fürsteneck, das bei der Trennung beider Häuser in andere Hand überging, doch ebenfalls einen kleinen Hof zu verschaffen. Im Jahr 1623 war diese Trennung bereits vollzogen und ist Näheres darüber in dem Aufsatz Fürsteneck berichtet.