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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für R0304

Band 7, Seite 79
Dominikanerkirche
Klostergasse 14
A.35
1. Juni 1871
Der Haupttheil der Kirche stammt aus dem Jahr 1238, das Chor ist später wahrscheinlich erhöht worden, indem die Fenster in ihrem oberen Theil im Maaßwerk die Fischblase zeigen, während unten runde Säulchen mit zierlichen, an romanische Muster erinnernden Capitelen in den Laibungen stehen, welche, wie es scheint, von der ersten Anlage herrühren. Die Fenster im Hauptbau haben einfaches Maaßwerk ohne Nasen und ganz einfache Gliederung, wie sie im 13. Jahrh. vielfach vorkommt. Die Gewölbe der Kirche ruhen auf runden Säulen, die einzigen, die hier zu finden sind, und die Capitele an den Pfeilerbündeln, welche an den Wänden stehen, haben eine große Aehnlichkeit mit denen der Kirche in Seligenstadt. Viele Wappen sind in den Schlußsteinen der Gewölbe angebracht und sämmtlich von mir genau gezeichnet worden, s. Abb. [R0305] [R0302] [R0303] [R0298]
Der Anbau mit dem Portal nimmt sich seltsam aus; er war lange Zeit als Gewölbe an einen Eisenhändler vermiethet, bis vor ungefähr 13 Jahren eine Buchdruckerei hinein verlegt wurde.
Das Portal stand früher an der Barfüßerkirche und wurde bei deren Abbruch hierher versetzt. Ein anderes Portal dieser Kirche steht am Porzellanhof in der Stelzengasse, s.d.
Band 7, Seite 80
8. Juni 1871
Bei einer abermaligen genauen Untersuchung, die der helleren Beleuchtung wegen viel leichter anzustellen war als die vorige, habe ich gefunden, daß die sämmtlichen Capitele der Säulen vergoldet waren und die Rippen der Gewölbe bunt bemalt, wie die beifolgende Abbildung [R0306] [R0304] zeigt. Leider befanden sich die Capitele in einem Zustand der Zerstörung, welcher nur mit Mühe die Formen unterscheiden ließ, weßhalb an eine eigentliche scharfe Wiedergabe nicht gedacht werden konnte. Doch sind die Formen dieser Zeit dem Kundigen hinlänglich bekannt und wird er sich ohne Mühe zurechtfinden.
Ein einziges mit einem Rundbogen überdecktes Fenster habe ich aufgefunden. Beinahe alle Hausteine der Kirche sind aus blauem Stein angefertigt, während das übrige Mauerwerk mit Kalksteinen aus dem Wendelsbruche hergestellt ist.