man noch sieht, hat man erweitert, d.h. es wurden die Gewände mit einem Meisel ohne Rücksicht auf die Form in eine rechtwinkeligte Oeffnung zu bringen gesucht und können nur ganz ungeschickt und von ganz unwissenden Leuten geleitete Arbeiter ein solches Werk zu Stande gebracht haben.
Meine Abb. [
R0210] zeigt die Kapelle, wie sie etwa ehe man sie in diesen Zustand gebracht, mag ausgesehen haben. Das Gewölbe ist vortrefflich erhalten, ebenso die Sockel der Säulen, folglich hatte ich weiter nichts zu thun, als das Zuviel, den eingesetzten Boden herauszulassen. Auch das Maaßwerk ist aus dem Fenster gebrochen und durch einen rohen Kreutzstock, den ich mich nicht entschließen konnte, in meine Zeichnung mit aufzunehmen, denn ich will meine Künstlerhände nicht zum Lastesel der Dummheiten machen und den Ballast der Geschmacklosigkeit und des Unverstandes in Abbildungen durch die kommenden Jahrhunderte schleppen.
Das Fenster der hinteren Mauer der Kapelle gehört ebenfalls nicht dahin, es ist später eingebrochen worden und gehört auch in das Reich tiefer Veränderungen der an derselben Wand nach außen hervorstehende Schornstein. Im Jahr 1852 hat man auch dem Dach ein Zwerghaus aufgesetzt, um auch diesen Raum nutzbar zu machen und somit das Gebäude von außen vollends entstellt.
Die beifolgenden Abbildungen [
R1009] [
R1010] der Wappen sind die Wappen der Erbauer und finden sich in den Schlußsteinen der Gewölbe vor. Fig. 1. und 2.