auch das schöne Rüsternwäldchen größtentheils gefällt und zerstört ist. Nur mit Wehmuth kann ich die Stelle betrachten.
Im Inneren ist man überrascht über die außerordentliche Wohnlichkeit und behagliche Anordnung der verschiedenen Zimmer, obgleich ebenfalls auch hier der Zustand der Zerstörung und Vernachlässigung den höchsten Grad erreicht hat und die Räume kaum noch bewohnbar zu nennen sind. Ein Saal, der auf drei Seiten mit Fenstern versehen ist, aus denen man theils jetzt noch eine prachtvolle Aussicht über die Wiesen nach Rödelheim und dem Gebirge zu hat, macht mit der alterthümlichen Anlage des Ofens einen äußerst heimlichen Eindruck, ebenso ein an denselben anstoßendes kleines Zimmerchen mit abgeschrägten Ecken, in dessen einem dicht an den nach Süden gerichteten Fenster die Nische für den Ofen noch vorhanden ist.
Aus diesem Fenster blicke man über die Wiesen und den nahen Graben nach der Gegend der Galgenwarte hin; leider aber ist die Fernsicht bereits durch Häuser, welche neu erbaut wurden, schon sehr eingeschränkt, und immer näher kriechen die Neubauten heran. Früher, als der Graben noch sein klares Wasser hat[te], war der Blick unbeschreiblich schön. Nach dem Hofe zu läuft vor den Zimmern ein Gang her. Altes Holztafelwerk in den Stuben und an den Thüren ist noch erhalten, ebenso die Treppe mit gedrehten Stäben in ihrem Geländer, eine Menge Winkelchen und Eckchen sind ebenfalls noch vorhanden und die runden Scheiben in den Gangfenstern erinnern an die alten einfachen Zustände.
Wie bald wird alles verschwunden seyn.