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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Pfarrhaus

Band 7, Seite 247
Häuser in der Löhergasse
10. Oktober 1874
Nachdem am verwichenen Dienstag, den 6. Oct: die Häuser in der Löhergasse No. 36, 38, 40-56, 58, 60-62, 64 auf den Abbruch versteigert wurden, so hat derselbe bereits begonnen und ist der Anfang gleich am folgenden Tage gemacht worden. Es verschwindet mit ihm ein äußerst charakteristisches Stück des alten Sachsenhausen. Bei der Belagerung oder vielmehr Vertreibung des General Vitzthum im Jahr 1635 wurde ein großer Theil derselben zerstört und erst später wieder aufgebaut. Dieselben sind meistens von Holz und ohne weitere architektonische Merkwürdigkeiten.
O.160, O.159, O.158, O.157, O.156, O.155, O.154, O.153, O.152, O.151, O.150, O.149,
O.148, O.147
Band 9, Seite 223
Gelbes Haus
Roßmarkt 16 | Schlesingergasse 4
E.42
6. Juli 1864
Ein weitläuftiges großes Haus, das mit seinen Hintergebäuden und Gärten einen Theil der Schlesingergasse bildet, s.d. Es ist das Eck mit dem Roßmarkt und der Straße nach dem Junghof, und hatte in letzterer Straße eine lange Mauer, welche den Hof abschloß und in dieser Mauer ein schönes spitzbogiges Thor.
Durch eine Menge von Reparaturen hat es in den letzten drei Jahren außerordentlich viel von seinem ursprünglichen Aussehen eingebüßt, und im Augenblick ergreifen dieselben auch noch das letzte, bis jetzt verschonte Stück im Hofe. Wie bei dem Zerstören des Gartens in der Schlesingergasse bereits erwähnt wurde, daß derselbe mit Häusern bebaut sei, so erstreckt sich jetzt die Veränderung auch auf die noch stehenden Theile, die alten Thüren mit ihren zierlichen Bändern und Gittern, die alten Zwerghäuser auf den Dächern, die eigenthümlichen Vordächer im Hofe und die Schoppen fallen und werden durch Neubauten ersetzt. Diese Veränderungen führten mich in den bisher beinahe unzugänglichen Hof, in dessen hinteren Theil das Vorderhaus des daran grenzenden Stoßhofs hineintritt. An der Brandmauer des ebengenannten Bau‘s nun befinden sich zwei Tragsteine, die vielleicht früher einmal das Dach eines Schoppens trugen und welche, da sie in der halben Mauer sitzen, offenbar herüber
Band 9, Seite [226]
Ausnahmen von Spitzbogen überdeckt. Eine einfache Abkantung oder Faase war der ganze Schmuck, den die Meißelarbeit darbot, doch war dieselbe immer mit großem Geschmack und Sachkenntniß angebracht, wie die wenigen noch vorhandenen Ueberreste darthun. Unter die letztgenannten gehörte ein kleines Eingangspförtchen in der Mauer an der Schlesingergasse, welche den Garten des Hauses No. 4 von der Straße abschloß. Sie bildete seit Menschengedenken einen Theil der vorderen Begrenzung dieser Straße und hatte sich lange erhalten.
Hinter ihr lag ein Garten im altfranzösischen Geschmack, welcher scheinbar unbewohnt war; steinerne Figuren waren darin aufgestellt, und allerlei wildes Gesträuch sah über die Mauer herüber. Ueber dem obengenannten Eingangspförtchen, welches sich ziemlich nahe an der Gallengasse befand, sieh. Abb. [R0118] desselben sowie die Abb. [R0117] des Pfarrhauses in der Schlesingergasse, welche das weitere Stück jener Mauer zeigt, hing eine Trauerweide ihre schattigen Zweige in die Straße und verwandelte dieselbe in ein heimliches Plätzchen.
Weiter nach dem Pfarrhause hin hatte die Mauer noch eine Thüre, welche jünger als das Pförtchen war und wahrscheinlich ihre Anlage mit der Einrichtung des franz. Gartens im vorigen Jahrh. erhielt. Sie war wieder zugemauert. Vor ungefähr 12 Jahren jedoch wurde der Garten nutzbar gemacht, indem man ein Knabeninstitut hineinverlegte, später wurde die vermauerte Thür aufgebrochen und in einen Haupteingang verwandelt,
Band 10, Seite 225
Pfarrhaus
Schlesingergasse, alte 6
E.37
22. Mai 1877
Das Haus mit seiner spitzbogigen alten Thorfahrt stammt aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem Anfang des 16. Jahrh. und hat seinen alten Charakter ziemlich bewahrt. Bis vor wenigen Monaten war seine nach dem Stoßhof hin gekehrte Seite nur durch ein schmales Allment von demselben getrennt und hatten die hinteren Zimmer, namentlich diejenigen des Parterrestocks ein ziemlich düsteres Aussehen; nun aber, seitdem dieHäuser und Schoppengebäude des ebengenannten Hofes, s.d., weggebrochen sind, ist seine Rückseite blosgelegt und die sämtlichen Räume hell erleuchtet. Diese Rückseite, s. Ab. trägt noch ganz das alteAussehen, obgleich dieses Haus erst nach dem Jahr 1628 erbaut seyn muß, indem Merian‘s Plan es noch nicht aufweist, wenn auch hier und da in der Umgebung eine kleine Veränderung vorgegangen, zu welcher namentlich der Neubau des Hinterhauses gehört; namentlich aber ist ein Fenster mit den alten runden Nabelscheiben vollkommen erhalten und von merkwürdig malerischem Eindruck mit seinen total erblindeten Scheiben, die vielleicht in 50 Jahren nicht geputzt wurden und heute noch (22. Mai 1877) in diesem Zustandesich befinden. Im Hausgang steht noch ein alter hölzerner Träger, der genau in seiner Form auf die Erbauungsperiode hinweist. Die ganze Localität hat etwas ungemein Heimliches mit dem davorliegenden kleinenabgeschlossenen Gärtchen und dem stillen Vorderhäuschen, das ebenfalls den äußerst bescheidenen Charakter seiner Entstehungszeit beibehalten hat. Den Ansprüchen der Neuzeit können solche Räumlichkeitenfreilich nicht genügen. In diesem einfachen Gewinkel hauste als Pfarrer unser ehrwürdiger, hochverehrter und gelehrter
Band 10, Seite [226]
Jahren verstorbenen Sohn weitergeerbt hatten, näher zu beleuchten, überlasse ich einer geübteren Feder, doch hielt ich es für [meine] Pflicht, seiner als Geschichtsschreiber hier zu gedenken. Ehre sey seinem Angedenken. - Ihm war das Pfarrhaus gut genug.
Ueber das Vorderhaus und den Eingang in die Schlesingerg. s. Ab. [R0117] Dieser Eingang ist der älteste Theil und sind im Laufe der Zeiten die Bauten vielfach erneuert und verändert.
Band 10, Seite 350
versündigt hat.

2. Der Seitenbau über dem Thore des Senkenberg'schen Stiftes ist hineingestochen.
3. Der Bau hinter der Schlimmauer neben der Radgasse
4. Der Vorderbau des v. Barckhausen‘schen Hauses auf der Zeil am Eck der Eschenheimergasse
5. Große Eschenheimergasse links die lange Häuserreihe
6. Bleidenstraße 4, 6, G.14, G.13 sind eingestochen
7. Der Thurm auf der Barfüßer Kirche, er muß nach 1685 eingestochen seyn, indem er in diesem Jahr erneuert wurde.
8. Der Thurm auf der Constablerwache hineingestochen, da dieß aber natürlich nur nach der Erbauung desselben geschehen seyn kann, welche am Ende des Jahres 1777 stattfand, so ist dieser Nachtrag nach 1777 zu registriren.
9. Thurm am Ulrichstein. Merian hat nur die Zerstörung des Thurmes bei der Belagerung und den Sturm nebst Vertheidigung durch Vitzthum im Jahr 1635 angegeben, während doch eigentlich die ganze Häuserreihe sammt dem Pfarrhause dabei stark beschädigt und zum Theil gänzlich zerstört und wieder aufgebaut wurde. Er hat sie alle, wie sie 1628 bestanden, belassen.

Archiv neue Folge
Ausgaben des Merianschen Planes
1628, 1636, 1649, 1682, 1761, 1770, 1777.
Gwinner meinte, die letzte Ausgabe in das Jahr
Band 12, Seite H9
Stosshof
An den Höfen
E.43
14. September 1887
Nur das Thorhaus und die dicht daran stoßenden Gebäude sind noch in alterthümlichen Zuständen, namentlich das Innere des Thorweges und die nach dem Hof gekehrte Seite der Häuser, welche viel charakteristische Einzelheiten aufweisen. Die Seite der Thor[...], welche in den Hof des gelben Hauses E.42 stößt, s.d. ist auf der Abb. [R1650] genau zu sehen und trägt fünf aus der Mauer heraustretene Tragsteine, deren zwei hinterste mit in den Stein gehauen Wappen versehen sind. Näheres darüber in der Beschreibung von E.42.
Das alte Pfarrhaus sieht mit seiner Rückseite in den Hof und giebt demselben ein eigenthümliches Aussehen, s. Ab. Band V. 1525.
Siehe auch:
Band 12, Seite R9
ad. Gelbes Haus
Roßmarkt | Roßmarkt 16 | Schlesingergasse 4
E.42
12. Juni 1887
Bei einer genauen Untersuchung und Zeichnung des Hofes fand ich eine schmale, mit einem Spitzbogen überdeckte Thüre, welche in ein Allment führt, das sich zwischen der Mauer des Hofes, welche nunmehr überbaut ist, und den anstoßenden Häusern des Stoßhofes befindet. Das Thürgestell besteht aus blauem Stein und trägt auf der dem Hofe abgewandten, nach innen in das Allment liegenden Seite die Jahreszahl 1573, scheint also beinahe zu gleicher Zeit mit den ehemaligen anstoßenden Gebäuden des Junghofes, welche die Jahreszahl 1566 trugen, erbaut worden zu seyn. Der Bau, welcher die eine Seite des Allments bildet, ist der oben bereits erwähnte, welcher die auf den Tragsteinen befindlichen Wappen trägt. Meine Vermuthung über das Jahr der Erbauung hat sich durch das Auffinden der Jahreszahl somit ziemlich bestätigt. Dieser Theil der Gebäude macht noch immer einen sehr alterthümlichen Eindruck und sind mir in hiesiger Stadt wenige Stellen mehr bekannt, die ihm an die Seite gesetzt werden können. Durch das äußerst freundliche Entgegenkommen der jetzigen Besitzer des Hofes, dem Herrn Honeker wurde mir die Untersuchung wesentlich erleichtert. Der Ravenstein‘sche große Stadtplan vom Jahr 1859 zeigt leider gerade diese Stelle höchst unzuverlässig und kann in keiner Weise als Quelle benutzt werden.
Auf der Abb. ist von der oben beschriebenen goth. Thüre nur die nach außen mit einem Segmentbogen überdeckte Laibung zu sehen, s. Abb. sowie den Artikel Stoßhof.
Siehe auch: