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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Mohrengarten

Band 5
Mai 1862
Bei den soeben im Gang befindlichen Neubauten im Mohrengarten kamen die Fundamente des alten Galgenthorthurmes wieder zum Vorschein nebst alten Kellergewölben, s. Mohrengarten.
Band 5, Seite [24]
angrenzt, liegt der Stein, der das v. Holtzhausen‘sche Wappen trägt, rechts an der Grenze gegen den Mohrengarten hin, der mit dem Wappen der Familie v. Völker 1604 und scheint dieß noch die alte ursprüngliche Eintheilung anzuzeigen, welche nach der Ausfüllung der Gruben und Bebauung des Hirschgrabens 1583 vorgenommen wurde.
Zum genaueren Verständniß ist der Ulrich‘sche Plan von 1811 nachzusehen, ebenso der von Ravenstein. Ein kleiner, jetzt zerfallener Pavillon findet sich noch in der Ecke vor, welcher auf der Zeichnung, die die Aussicht aus dem Garten des Hauses 13 darstellt, rechts zu sehen ist. Er ist in der neueren Zeit ganz verwahrlost und zerfallen und macht mit dem ihn wild umrankenden Gesträuch einen höchst malerischen Eindruck.
Daneben in der Mauer, die den Garten von No. 13 abgrenzt, ein Ziehbrunnen, der mit diesem Hause gemeinschaftlich war und deßhalb auch von der anderen Seite eine Thür dahin hatte. Es kam dieß in früherer Zeit vielfach vor und war leichter ausführbar als jetzt, weil die Grundstücke nicht so oft die Besitzer wechselten wie in unseren Tagen. S. den Artikel Weißer Hirsch.
Band 5, Seite [30]
Tanne No. 5 mit der oft erwähnten Thüre. s.d. Ueber den Gebäuden des weißen Hirsches sieht man das Thürmchen des Hauses zur Schappelburg. Rechts wird das Bild von dem Mohrengarten und dessen im hintersten Theile desselben stehenden Hause geschlossen sowie auch von dem seit einiger Zeit ganz zerfallenen Pavillon (Sommerhäuschen) im Garten No. 9, s.d., welcher, von Gestrüpp reich überdeckt, einen äußerst malerischen Anblick gewährt.
Band 5, Seite 31
Mohrengarten | Mohr | Stadtmauer
Gr. Galgengasse 17
E.10
Mai 1862
Bei dem Abbruch der Gebäude im Mohrengarten auf der gr. Galgengasse wurden 9 Bogen der noch ganz erhaltenen Stadtmauer bloßgelegt, nebst einem Theil der Fundamente des alten Galgenthores, s.d., ebenso Gr. Stangengasse, jetzt Neue Schlesingergasse, um für immer zu verschwinden.
Band 5
18. März 1872
Soeben wird mit dem Abbruch der Gebäude im hinteren Theil der Mohrengartens begonnen.
Band 5
Senckenbergs Haus
Stadtmauer im Mohrengarten
Band 6, Seite [62]
was malerische Wirkung und geheimnisvollen Charakter anbelangt, sammt dem daran und darauf gebauten Kloster keine Concurrenz zu scheuen. In der Nähe gesehen, unter den dunklen Linden sowohl als wie auch in einiger Entfernung vom Garten aus über denselben weg, bleibt der Eindruck stets derselbe und wird bis jetzt noch durch keine Wirkung gestört. Wie lange es noch dauern mag, bis dieser reine Akkord verhallt seyn wird, ist nicht schwer zu sagen und bereits oben angedeutet worden. In der hinteren Mauer des Gartens, welche die Grenze zwischen ihm und den Gärten der auf der großen Galgengasse liegenden Häuser trennt, wird unsere Aufmerksamkeit vor Allem auf ein Portal gelenkt, das durch eine Thüre mit zierlich durchbrochener Schnitzarbeit verschlossen wird und ehemals in den Nachbargarten führte, nunmehr aber von dort aus vermauert ist.
Wahrscheinlich verdankt diese Thüre sammt der Mauer, in welcher sie liegt, ihre Entstehung dem Jahr 1604, wie ich aus der Jahreszahl entnehme, die sich auf zwei Grenzsteinen befindet, die auf derselben liegen und deren einer das Wappen der Familie v. Holtzhausen, der andere das der Familie Völker auf ihren Kopfenden tragen. Der letztere liegt an der Grenze des Mohrengartens, der erstere dicht bei der Thüre und ist die Jahreszahl auf beide Steine vertheilt. s.Ab. - Als ich vor 23 Jahren das Portal zum erstenmal erblickte, war es halb mit Gesträuch und Dornen verwachsen und von der Morgensonne unbeschreiblich schön erleuchtet, jetzt aber sind die schönen durchbrochenen Thürflügel bereits ausgehängt und liegen daneben am Boden unbeachtet und dem Verderben anheimgegeben.
Von hier aus gewahrt man das Haus, in welchem Goethe
Band 6, Seite 63
geboren wurde und hierher über diesen und die benachbarten Gärten weg schweifte sein Blick; kein Wunder, wenn er den dadurch wachgerufenen elegischen Empfindugen einen begeisterten Nachruf in seinem „Dichtung und Wahrheit“ widmete.
In der Mauer neben der Thüre nach dem Mohrengarten hin befinden sich einige zugemauerte Fenster und Thüren, welche uns den Beweis liefern, daß der Verkehr zwischen den Nachbarn ein durchaus freundlicher gewesen seyn muß und von einer strengen Trennung keine Rede war. (s. Gallengasse 5).
Der Mohrengarten gehörte in letzter Zeit, ehe er als Speculationsobjekt verkauft wurde, mit seinem ungeheuren Terrain von 180.000 Quadrat-Fuß der Familie v. Holtzhausen und wurde für die Summe von 180.000 fl. von dieser verkauft. Was würde wohl heute bei den jetzigen Preisen dafür erzielt werden können, wo der Quadratschuh mit 10, 15 und 25 fl. bezahlt wird? -
In dem Hofe liegt noch das alte Pflaster und bildet die oben erwähnte alte Stadtmauer durch seine ganze Länge hin bis zu dem Vorderhause die Grenze nach dem Weißfrauenkloster. An diese Mauer lehnt sich ein Ausbau, der Thurm genannt, ein höchst malerischer Bau, wie es scheint aus dem 16. Jahrh. mit alten gut profilirten Fenstergewändern. An seiner, wie es außer allem Zweifel steht, erst in diesem Jahrhundert eingebrochenen Thüre steht ein uralter Taxus, dessen Durchmesser unten bei der Erde nach meiner eigenen Messung 18 Zoll betrug.
Das Vorderhaus, das in seinen nach dem Hofe zu gelegenen Theilen mit Schiefersteinen beschlagen ist, hat seinen Eingang unter dem Thorbogen, es stammt aus dem 16. Jahrh., erlitt aber im vorigen Jahrh. sowie im Jahr 1867 bedeutende durchgreifende Veränderungen. (S. Abb. [R0082] vor der Veränderung gez. 1866). Ich erinnere mich noch, daß die Fenster roth eingefaßt waren und runde Scheiben
Band 6
1806
Wird an dem Hause zum Mohrengarten der Küchenbau durch Frau v. Hohenstein erhöht und ertheilt Herr Gontard Borkenstein die Erlaubniß dazu.
Band 6, Seite [72]
1814
Werden Stadtmauer und Thurm im Mohrengarten abgebrochen.
Auszüge aus den Originalurkunden.