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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Mohr

Band 6, Seite 63
geboren wurde und hierher über diesen und die benachbarten Gärten weg schweifte sein Blick; kein Wunder, wenn er den dadurch wachgerufenen elegischen Empfindugen einen begeisterten Nachruf in seinem „Dichtung und Wahrheit“ widmete.
In der Mauer neben der Thüre nach dem Mohrengarten hin befinden sich einige zugemauerte Fenster und Thüren, welche uns den Beweis liefern, daß der Verkehr zwischen den Nachbarn ein durchaus freundlicher gewesen seyn muß und von einer strengen Trennung keine Rede war. (s. Gallengasse 5).
Der Mohrengarten gehörte in letzter Zeit, ehe er als Speculationsobjekt verkauft wurde, mit seinem ungeheuren Terrain von 180.000 Quadrat-Fuß der Familie v. Holtzhausen und wurde für die Summe von 180.000 fl. von dieser verkauft. Was würde wohl heute bei den jetzigen Preisen dafür erzielt werden können, wo der Quadratschuh mit 10, 15 und 25 fl. bezahlt wird? -
In dem Hofe liegt noch das alte Pflaster und bildet die oben erwähnte alte Stadtmauer durch seine ganze Länge hin bis zu dem Vorderhause die Grenze nach dem Weißfrauenkloster. An diese Mauer lehnt sich ein Ausbau, der Thurm genannt, ein höchst malerischer Bau, wie es scheint aus dem 16. Jahrh. mit alten gut profilirten Fenstergewändern. An seiner, wie es außer allem Zweifel steht, erst in diesem Jahrhundert eingebrochenen Thüre steht ein uralter Taxus, dessen Durchmesser unten bei der Erde nach meiner eigenen Messung 18 Zoll betrug.
Das Vorderhaus, das in seinen nach dem Hofe zu gelegenen Theilen mit Schiefersteinen beschlagen ist, hat seinen Eingang unter dem Thorbogen, es stammt aus dem 16. Jahrh., erlitt aber im vorigen Jahrh. sowie im Jahr 1867 bedeutende durchgreifende Veränderungen. (S. Abb. [R0082] vor der Veränderung gez. 1866). Ich erinnere mich noch, daß die Fenster roth eingefaßt waren und runde Scheiben
Band 6
1806
Wird an dem Hause zum Mohrengarten der Küchenbau durch Frau v. Hohenstein erhöht und ertheilt Herr Gontard Borkenstein die Erlaubniß dazu.
Band 6, Seite [72]
1814
Werden Stadtmauer und Thurm im Mohrengarten abgebrochen.
Auszüge aus den Originalurkunden.
Band 6, Seite 143
Eigene Aufnahme / Batton / Stättigkeit
119. Glocke / 26. Aff / Aff
120. Ring / 27. Glock / Schwarzer Ring
121. Grüner Hut / 28. Schwarzer Ring / Weiss Schwan
122. Schwan / 29. Grüner Huth / Grun Huedt
123. [Leerstelle] / 30. Weisser Schwan, Riess / Riess
124. [Leerstelle] / 31. Rothe Trauben / Traub
125. [Leerstelle] / 32a. Guldnes Fass / Rothe Traub
[Leerstelle] / 32b. Grüne Trauben / Gülden Fass
126. [Leerstelle] / 33. Weisses Schild / Weissschild
127. Weinheber / 34. Weinheber / Weinheber
128. [Leerstelle] / 35. Weisser Spiegel / Spiegel
129. Kopf / 36. Mohr / Mohr
130. Rauchfass / 37. Flasch / Fläsch
131. Goldner Strauss / 38. Guldner Strauss / Rothe Huedt
132. [Leerstelle] / 39. Guldner Haas / Horn
133. früher öffentl. Haus / 40. Horn / Gulden Beer
134. [Leerstelle] / 41. Guldner Bär / Engel
135. [Leerstelle] /42. Guldne Crone / Wetterhahn
136. [Leerstelle] / 43. Wetterhahn / Beer
137. [Leerstelle] / 44. Engel / Weisse Beer
138. [Leerstelle] / 45. Schwarzer Bär / Wilder Mann
139. Bär / 46. Weiser Bär / Weinfass
140. Bär / 47. Wilder Mann / Schwartzer Löw
141. [Leerstelle] / 48. Schwarzer Löw / Gülden Rösslein
142. [Leerstelle] / 49. Weinfass / Rothlöw
143. [Leerstelle] / 50. Guldenes Rösslein / Siechel
144. Goldnes Ross / 51. Rother Löw / Grün Schildt
145. [Leerstelle] / 52. Sichel / Hirsch
146. Löwe / 53. Gulden Arch / Zur Hinden
147. Schiff / 54. Grünes Schild / Schwarzer Hermann
148. Stern / 55. Rother Hirsch / Kessel
149. Hirsch / 56. Hündinn / Silber Crone
150. [Leerstelle] / 57. Schwarzer Herrmann / Hufeisen
151. [Leerstelle] / 58. Kessel / Einhorn
152. [Leerstelle] / 59. Silberne Kron / Bierbaum
153. Silberne Krone / 60. Hufeisen / Goltstein
154. Hufeisen / 61. Einhorn / Buxbaum, Vordertheil
155. Einhorn / 62. Birnbaum / Buxbaum, Hindertheil
Band 6, Seite 185
Kopf
Judengasse, B.129
Mohr, 36. Batt. / Mohr, Stätt.
Kopf
Judengasse, B.129
3. Juni 1874
Massiver Unterbau, an einem Tragstein ein Kopf ausgehauen. In den oberen Stockwerken schöne sichtbare Holzbrüstungen.
Band 8, Seite [unpaginiert]
Münzgasse
[kein Datum]
Band 8, Seite [unpaginiert]
Nürnbergerhof
Schnurgasse | Hinter dem Lämmchen
[kein Datum]
Band 9
13. Juni 1876
Die heute gemachte Zeichnung giebt das Haus von der Seite des Schwertfegergäßchens und zeigt die offene Laube sehr deutlich und besser als alle Beschreibung vermag, früher konnte man es nicht gut sehen, allein seit dem Abbruch der Häuser I.97a, I.97b, Goldenhutgasse [1 und 3], s.d. oder Drachengasse 1. Eck mit dem Schwertfegergäßchen ist ein kleines Plätzchen entstanden, von welchem aus ein Ueberblick möglich ist. Das Gäßchen war früher so eng, daß das Einziehen der Laube, um einen etwas breiteren Raum und Luft zu gewinnen, ganz erklärlich wird, sie vertrat die Stelle eines Lufthöfchens.
Auch findet sich hier an dem Hause noch eine alte Dachtraufe vor, wahrscheinlich die letzte in der Stadt, ich habe sie heute bei dem Zeichnen zuerst entdeckt, bisher hielt ich die vor wenigen Jahren (21. März 1873) im Mohrengäßchen, s.d., entdeckte für die Letzte.
Band 10, Seite [206]
Darunter ein Portrait des verstorbenen Bürgermeisters von Miltenberg. Auf der Rückseite dieses Bildes steht geschrieben
„1833 den 3ten Januar Abends gegen 6 Uhr starb mein innigst geliebter Freund Herr Syndicus und Senator Dr. Miltenberg an den Folgen eines Nervenschlags in einem Alter von 46 Jahren. Sonntag 6ten Januar Morgens 10 Uhr wurde seine Leiche unter Begleitung von 28 theils besetzten, theils ohnbesetzten Wagen auf den neuen Friedhof gebracht und alsdann in die Gruft seines verstorbenen Freundes Herrn Syndicus Koch an seiner Seite beigesetzt. Ich verlohr an Ihm einen unvergeßlichen und nicht leicht wieder zu ersetzenden Freund, sacht ruhe seine Asche. C. J. Haag.“
Dieses Bild hat Er mir erst kurz vor seinem Hinscheiden als Andenken zugeschickt. -“
ferner eine Tafel
„Bei Renovation dieser Metzger-Meister-Stube im Jahre 1829 waren die Herrn Geschworenen Georg Friedrich Mohr, Joh. Paul Melchior älterer Geschworener. Joh. Jacob Gruber, Heinrich Hartmann Söllner junger Geschworener.“
Sodann hängt ferner an derselben Wand:
Ein in Holz geschnitzter Löwe, von der Krönung des Kaisers Mathias 1612, er stand damals mit noch 3 andern auf dem Brunnen und spie Wein aus, die Metzger erbeuteten ihn. Das Schild, welches er in der Vorderpfotehält, ist neu, es ist von Ballenberger gezeichnet worden, bei Gelegenheit des Schillerfestes 1859. Das Schild trägt die Jahreszahl 1612.
Band 10, Seite 227
Schlesingergasse, neue | Stangengasse
22. Juli 1866
Die Abbildung stellt denjenigen Theil der Stangengasse dar, welcher gegen die große Gallengasse hin mündetund wurde im Jahr 1836 von mir nach der Natur gezeichnet und im Juli 1866 ausgeführt. Das große Haus am Ende links ist der jetzige Brüsseler Hof, rechts gegenüber das Eck das Haus der Familie Grunelius, an welchen sich der Rest der damals noch nicht ganz entfernten Stadtmauer anschließt. Die Quermauer im Hintergrund ist die Mauer des ehemaligen Mohrengartens, jetzt Hotel du Nord, in dem noch bis vor drei Jahren ein ziemlich großes Stück Stadtmauer vorhanden und zu sehen war, das erst bei der Erbauung des Hotels abgebrochen wurde, s. Mohrengarten. Den fernsten Hintergrund bildet das heute noch stehende Haus im hintersten Theil des Mohrengartens. Stangengasse hieß die Straße, weil zwischen den vorspringenden Mauerpfeilern die dadurch entstandenen Räume von den Weißbindern benutzt wurden, ihr Rüstholz, die sog. Weißbinderstangen, aufzubewahren, zu welchem Zweck sie von der Stadt diese Plätze miethweise erhalten hatten.
Im ebengenannten Jahre 1836 stand auch noch der Rest eines Thurmes der Stadtmauer, den ich aber auf gegenwärtiger Abb. nicht mit hereinziehen konnte, weil er allzusehr in den Vordergrund gerathen sein würde und sich dem Gesichtskreis entrückt hätte. Der hinter der Stadtmauer liegende tiefe und breite Graben ist auchseit dem Ende der