Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.
Das Haus wurde im Jahr 1770 durch die Wittwe Schönemann (Lilis Mutter) neu erbaut und zwar nach einer Zeichnung des Architekten und Bildhauers Rauschner, welche sich noch auf der hies. Stadtbibliothek in der v. Gerning‘schen Sammlung befindet und daselbst mit der Jahreszahl 1772 bezeichnet ist. Es war reich und geschmackvoll verziert und hatte einen rothen Anstrich, auf welchem die Verzierungen und Säulen weiß abgesetzt waren. Ein Modell desselben, in Pappe ausgeführt, offenbar zu Weihnachtszwecken und für die Kinder zum Spielen aus derselben Zeit oder etwas später stammend, giebt ein höchst anschauliches Bild davon. Herr Peter Bonn, der jetzige Besitzer des Hauses, zeigte es mir gestern; es liegt wohlbehalten auf dem Speicher des Hauses und wäre es eigentlich wünschenswerth, daß es erhalten bliebe.
Vermuthlich blieb das Haus in diesem seinem Originalzustande bis zu dem Jahre 1816, zu welcher Zeit es von dem damaligen Besitzer, dem Vater des Herrn Bonn, einer Reparatur unterworfen und hier und da verändert wurde. Namentlich erlitt die Vorderseite bedeutende Vereinfachungen, bei welcher Gelegenheit auch eine Thüre im Erdgeschoß in ein Fenster verwandelt worden seyn soll. (Dieser letztere Umstand wurde mir von Herrn Peter Bonn mündlich mitgetheilt, und betraf diese Veränderung das erste Fenster links