Ich war damals, 1836, noch in der Lehre bei dem Theatermaler Hoffmann; als ich am Abend gegen 6 Uhr nach Hause ging, führte mich mein Weg wie gewöhnlich durch den Landsberg. (Mein elterliches Haus stand in der Graubengasse G.109). In der Kornblumengasse befand sich nämlich ein Durchhaus in die Graubengasse, dessen Ausgang gerade auf unsere Hausthür gegenüber stieß und welcher Durchgang der Bequemlichkeit und Zeitersparniß halber, beständig benutzt wurde. Ich war erstaunt, das kleine Gäßchen am Landsberg so mit Menschen angefüllt zu finden und erfuhr zu meinem Erstaunen und Entsetzen die schauderhafte That. Lichtwerk hatte ein Pflegekind bei sich im Haus, das er erst wegschickte, ehe er den Mord vollbrachte. Dieses Pflegekind war ein Mädchen und hatte Verwandte (Schneider Zeitz), welche in unserem Haus im 2ten Stock wohnten und anfänglich glaubten, er habe das Kind mit umgebracht. Gänzliche Nahrungslosigkeit soll die Ursache der entsetzlichen That gewesen sein. Uns jungen Leuten machte das Ereigniß einen tiefen Eindruck.