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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Landsberg

Band 2, Seite 151
Auf der Hofstadt | Landsberg
Bockgasse 12
G.153
12. Mai 1877
Das Haus ist schon seit langer Zeit abgebrochen und durch ein neues ersetzt worden, das mit dem Eckhause Landsberg vereinigt war, bis vor einigen Jahren 12. Feb. 1867 diese beiden Häuser durch ein ziemlich heftiges Feuer sehr Noth gelitten, von Grund aus abgebrochen und
Band 2
42
durch ein ganz neues stattliches Gebäude ersetzt wurden. Von dem ganz alten oben erwähnten Haus blieb nur die Brandmauer stehen, welche an das Nebenhaus 9, G.146 anstößt. An dieser Brandmauer befindet sich ein Tragstein unter dem 1. Stock mit dem Zeichen der Bierbrauerzunft und den Buchstaben J. B. B.; es wurde nämlich bei dem Brande von 1719 bis auf den Grund zerstört und von seinem damaligen Eigenthümer Johannes Busch, Bierbrauer, wieder aufgebaut, der seinen Namen an dem Tragstein anbringen ließ. Wie es scheint, hieß das Eckhaus zum Landsberg und das in Rede stehende, vielleicht auf dessen Hofraum erbaute Auf der Hofstadt.
Auf dem Brandplan wird es als Nebenhaus angeführt und trägt die Nummer 42. Das Eckhaus die Nummer 41. S. Abb. [R1524] des Tragsteins. Des alten, nach dem Brande von 1719 erbauten Hauses erinnere ich mich noch sehr, wohl aus meiner Knabenzeit. Es hatte nichts besonders Bemerkenswerthes und war, wie schon erwähnt, mit dem Landsberg vereinigt und ohne besonderen Eingang in dem Gäßchen.
Band 2, Seite 153
Blaue Traube
Bockgasse 13
G.158
28. Mai 1861
An der nach dem Landsberg gekehrten Seite des Hauses befindet sich über einem Brunnen ein Stein eingemauert, welcher folgende Inschrift trägt:
Als man schrieb 1600 Jar
Und zwei man zelet zwar
Ordnet ein weiser Rath
das Niclaus Gerhart hat
den Plath geraumet frei
den zehenden Mai? (Wahrscheinlich Mai)
Got bewar durch sein cr
aft dies Haus und nog
barschaft
Bernhard Rieger. Lers.II.25

Bei dem Brande von 1719 brannte das Haus bis auf den Grund nieder, es gehörte damals sammt dem daranstoßenden Hause G.159 der Wittwe des Schreinermeisters Johann Heinrich Höhn und ist auf dem Brandplan als Nebenhaus von G.159 bezeichnet.
Der fragliche Stein befand sich wahrscheinlich an demselben eingemauert, und man hat ihn bei dem Wiederaufbau an seinen jetzigen Platz gestellt.
Lersner gibt noch die Notiz, daß diese Schrift erneuert und verbessert sey worden durch Meister Johann Bernhard, so obigens Sohn gewesen. Anno 1621.
Band 5, Seite [186]
welche dasselbe seines ursprünglichen Charakters theilweie entkleideten. Die Abbildung [R1507] des Hofes giebt denselben noch in seiner ursprünglichen Gestalt mit dem Pappelbaum in dem benachbarten Hofe. Unter dem Schoppen links befindet sich die Ausfahrt in die Kornblumengasse. Nach und nach wurde der freie Raum hinter der Mauer verbaut und namentlich als das Heitefuß‘sche Besitzthum zu dem Landsberg gezogen, wurde, ein ganz hoher Bau hingestellt, der alles Licht und alle Luft wegnimmt. Soviel ich weiß, durfte die Thüre in der Mauer dahier niemals von innen verstellt werden, sondern sollte immer als Noththüre offen und zugänglich gehalten werden; wie ich nun aber vernommen, ist dieselbe seit längerer Zeit von dem Landsberg her vermauert, ob mit Einwilligung des Besitzers des Hauses oder willkürlich, konnte ich noch nicht in Erfahrung bringen.
Band 7, Seite 103
Kornblumengasse 13
G.144
9. Juni 1861
L. F. S.
1733
Ueber der Hausthür. Neben dem Hause im Eck eine vermauerte Thür nach dem Hause Landsberg (jetzt zum Landsberg gehörig) führend. Im Kalkputz auf der Mauerfläche der Thüre 1733.
Das Haus brannte bei dem Brand von 1719 bis auf den Grund nieder und wurde erst im Jahre 1733 wieder auferbaut. Es gehörte damals dem Liebfrauenstift, wie beinahe die meisten Häuser jener Gegend.
Band 7, Seite [108]
Ich war damals, 1836, noch in der Lehre bei dem Theatermaler Hoffmann; als ich am Abend gegen 6 Uhr nach Hause ging, führte mich mein Weg wie gewöhnlich durch den Landsberg. (Mein elterliches Haus stand in der Graubengasse G.109). In der Kornblumengasse befand sich nämlich ein Durchhaus in die Graubengasse, dessen Ausgang gerade auf unsere Hausthür gegenüber stieß und welcher Durchgang der Bequemlichkeit und Zeitersparniß halber, beständig benutzt wurde. Ich war erstaunt, das kleine Gäßchen am Landsberg so mit Menschen angefüllt zu finden und erfuhr zu meinem Erstaunen und Entsetzen die schauderhafte That. Lichtwerk hatte ein Pflegekind bei sich im Haus, das er erst wegschickte, ehe er den Mord vollbrachte. Dieses Pflegekind war ein Mädchen und hatte Verwandte (Schneider Zeitz), welche in unserem Haus im 2ten Stock wohnten und anfänglich glaubten, er habe das Kind mit umgebracht. Gänzliche Nahrungslosigkeit soll die Ursache der entsetzlichen That gewesen sein. Uns jungen Leuten machte das Ereigniß einen tiefen Eindruck.