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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Kolben

Band 8, Seite 141
Kolben | Fledener
Münzgasse 1 | Buchgasse 7
I.206 | I.205
25. August 1870
Das Haus, welches 1845 umgebaut wurde, muß ein wahrer Prachtbau gewesen seyn, wie aus den noch vorhandenen Ueberresten hervorgeht, leider ist vieles zu Grunde gegangen, und vor ungefähr 8 Jahren wurde eine abermalige Veränderung und Neuanstrich vorgenommen, wobei das schöne Portal, s. Abb. [R0591], das bisher in seiner natürlichen Sandsteinfarbe stand, einen weißen Oelfarbenanstrich erhielt.
Bei der jetzt im Gang befindlichen Veränderung gingen abermals einige Fenstergewänder, mit zierlichen Profilen geschmückt, zu Grunde.
Auch wurde ein Stein, der als Baustein vermauert war und von dem alten Hause stammte, ausgebrochen, welcher Ornamente der größten Schönheit trug. Der Treppenthurm war früher freistehend und unten mit 2 Thüren offen, deren eine das erwähnte Portal bildete, ähnlich dem in der goldenen Wage, s.d. Die Fenster massiv in Stein und äußerst fein profilirt, die Treppe ebenfalls bis in die oberen Stockwerke von Stein und alle Thüren mit Stabwerk und sonstigem Schmuck reich bedeckt. Ueber dem Eingangsthor im Hofe lief

Renaissanceverzierungen. Häuser, an welchen sie sich befinden

Band 9, Seite 68a
Renaissanceverzierungen. Häuser, an welchen sie sich befinden
[kein Datum]
Renaissanceverzierungen. Häuser, an welchen sie sich befinden:
I.153 Haus Limburg, Römergasse 1
I.156 Salzhaus, Holzschnitzerei, Römerberg 27
I.94 Großer Engel, Erker, Römerberg 28
M.196 Goldne Wage, Markt 5, Höllgasse 13
L.9 Stolzenberg, Fenster, Decke, Fahrgasse 21
I.205, I.206 Kolben, Portal und Treppenhaus, Münzgasse 1
L.108 Wonneberg, Thüren, Schnurgasse 43, Kruggasse 15
K.47 Grüne Frauenthüre, Thüren, Tragsteine, Neue Kräme 27
K.52 Rother Löwe, Tragsteine, Gr. Sandgasse 2
M.9 Fürsteneck, Saal, Fahrgasse 17
L.63 Backhaus in der Borngasse 15, Stübchen
D.97 Gelbes Haus, Stiftstraße 13, Hinterh. Darmstädt. Hof, Saal
B.214 Porzellanhof, Durchbrochene Thüre, Stelzengasse 2
F.63 Weißer Hirsch, Durchbrochene Thüre, Hirschgraben 3
M.125 Saalgasse 27, Tragstein und Thüren
C.217 Ullner, Tragstein u. hölz. Träger, Friedbg. 1
[Leerstelle] Römer, Thüren u. Fenster
F.166 Großer Speicher, Saal, Thüren, Holzschnitzerei, war überhaupt das vollständigste Exemplar hier, Rothekreuzgasse 1
L.142 Altes Kaufhaus, Holzschnitzerei, Markt 30
[Leerstelle] Rententhurm, Waschbecken

[Von der Chronologie abweichende Paginierung S. E.]
Band 11, Seite [252]
152
1 Schwerdge von einem Segefisch mit roth Sammt Scheide und
dito Griff.
1 Kurz Römisch Schwerd.
1 Altes Stylet vor Cadet mit Stählern Muschel.
4 Scharfrichter Schwerdter, wovon Eins mit Holzgriff.
12 Pistolen mit französischem Schloß.
3 Stück Mousqueten mit Elfenbein eingelegt und Luntenschlößer.
9 Büchsen mit Teutschem Schloß, wovon 7 mit Elfenbein, eine mit
Meßing und eine mit Stahl eingelegt.
1 Kleine Büchse mit 8 Schuß und Elffenbein eingelegt.
2 Kleine alte teutsche Büchsen mit altem deutschen Schloß, mit
Perle Mutter und Meßing eingelegt.
1 Klein Flindge mit deutschem Schloß, mit Elfenbein und Perle
Mutter eingelegt.
1 Klein Puver mit deutschem Schloß und Meßinge Kolben und
Eyserne Schaft
2 Lange Büchßlein mit altdeutschen Schlößern und Elffenbein eingelegt.
2 Pistolen mit Elffenbein und Perle Mutter eingelegt, mit deutschen
Schlößern.
1 Streit Hammer, woran zugleich kleine Flinte Läuffgen mit teut-
schem Schloß.
1 Paar Türkische Pistohlen mit Perle Mutter eingelegt.
4 Stück Pistolen, die Schaft mit Stahl eingelegt und teutsche Schlößer.
2 Stück Pistohlen mit graffirte teutsche Schlösser.
2 Stück Pistohlen mit Eysernen Schaft und teutschem Schloß.
1 Pistohl mit 2 Läuf und Perle Mutter eingelegt.
1 Pistohl mit dopp. Lauf und Schloß und Anschlag.
1 Pistol mit Eysernem Schaft dopp. Lauf u. dopp. Schloß.
2 Lange Pistohlen mit Meßing und Perl Mutter eingelegt.
1 Kleiner Pistohl oder Puver mit deutschem Schloß.
2 Pistohlen mit hölzerne Schäfte und doppelte übereinanderliegende
Lauf, nebst dopp. Schloß.
2 Pistohlen oder Puver mit teutschem Schloß und Elffenbein ein-
gelegt.
12 Pistohlen mit runden großen Kolben, worunter 2 durchgängig
mit Elffenbein eingelegt, und deren Kolben mit Messing garnirt
Band 11, Seite 253
153
und davon eine mit dopp. Lauf und Schloß, die Uebrigen aber
auf verschiedene Arth mit Elffenbein eingelegt und garnirt.
1 Große Pistohl mit einem Anschlag, doppel damascirter Lauf und
dopp. Schloß.
2 Mousquetons von Meßinglauf mit alten französischen Schlössern
mit dem Nassauischen Wappen und Inscription.
2 Armbrüste mit Elffenbein eingelegt, nebst ihrem Spanner
Ist den 25. Märtz richtig da.

13 Pistohlen mit große runde Kolben, schwarzgebeitzte Schäfte und
deutschen Schloß.
1 Flint mit deutsche Schloß und Meßing-Lauf.
1 Altes langes Stück mit schwarz Corduan überzogen, soll eine
Wind-Büchße sein.
1 Windbüchße in Form eines Stocks sambt zugehörig Pompe.
1 Kurtz gezogner Stutzer mit teutschem Schloß.
2 Büchßen mit deutschem Schloß, wovon eine gezogen.
4 Meßinge Windbüchsen, wovon eine brauchbar.
2 Mousqueten mit Luntenschloß, wovon eine mit einem aufge-
schwungenen Bajonet.
2 Mousqueten mit aufgeschwungenen Bajonets, wovon eine nebst
einem altfranzösischen auch ein Luntenschloß hat.
2 Schwere Mousqueten, halb geschäfft mit Lunte Schloß.
2 alte Pallester, so unbrauchbar *).

*) Ballester. Balliste war eine Art von großer Armbrust oder Bogen, der
lange und starke, fast balkenähnliche Pfeile auf sehr beträchtliche Entfernungen schoß.
Es stand bald auf einem Wagen, um dem Heere ins Feld folgen zu können, bald
auf einem festen Gerüst und war in dem einen, wie in dem andern Falle, ver-
mittelst einer Winde aufgezogen, daß die starke Sehne mit der größten Gewalt
losschnellte. Der Onager, oder wie ihn Bischoff Otto von Freisingen in
seinem Leben Kaiser Friedrich des Ersten nennt, die Margar warf Steine
von ungeheurer Größe, denn sie bestand aus einem Löffel oder Kasten mit einem
langen Stiele, der unten in einer Welle befestigt war, und durch Sehnen und ein
Räderwerk vorwärts gedrückt ward, wenn er vermittelst einer Winde rückwärts nie-
dergezogen und mit der gehörigen Ladung versehen worden war. Auch nach der
Erfindung der Feuergeschütze blieben beide letztere Arten Belagerungsmaschinen noch
lange in Gebrauch, sei es nun, daß es bisweilen an einer hinreichenden Menge
[Fortsetzung der Fußnote am Fuß von Seite 254 S. E.]