Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.
Die Abbildung [R0921] gibt den Zustand der Straße im Jahr 1842, seitdem ist Vieles verändert worden, indem das B.112 Entbindungshaus entstand, nebst mehreren Privatwohnhäusern. Das erste Haus rechts verdankt seine Entstehung wahrscheinlich dem Jahr 1748, es findet sich nämlich diese Jahreszahl auf der Südseite desselben an einer Sonnenuhr angebracht, zu gleicher Zeit findet sich daselbst auch die Zahl 1796, welche auf eine Restauration zu deuten scheint. Das folgende Haus mit dem Giebeldach und dem spitzbogigen Pförtchen in der Mauer steht schon auf dem Merian‘schen Plan von 1628 in seiner jetzigen Form, ist also älter, was auch ein Eisenbeschlag an einem Fensterladen des anstoßenden Schoppens andeutet, welcher in seinen Formen das Ende des 16ten oder an Anfang des 17. Jahrh. zeigt, s. beifolgende Abb. [R0920]
Früher war die Heiligkreutzgasse ein abgelegener, wenig begangener Ort, allein seit einigen Jahren sind die stillen umliegenden großen Gärten und Höfe nutzbar gemacht worden, und die Neuzeit hat daselbst ihr Panier entfaltet; nicht lange wird es dauern, so sind auch diese letzten wenigen Zeugen verschwunden, und nur die Erinnerung, welche sich an meine Abbildungen festrankt, vermag sich noch eine Zeitlang gegen die Vergessenheit