mit ihren durchbrochenen Blechtheilen von großem Geschmack zeugen. Ueber der Thüre, welche nach dem Hofe des Römers führt, steht die Jahreszahl 1607. An ihr ist der Klopfer mit seiner Scheibe am zierlichsten ausgeführt, jedoch in der Form nicht sehr abweichend von den anderen; ob er nun der ersten Zeit von 1535 oder der letzten 1667 angehört, ist schwer zu ermitteln; ich für meinen Theil würde ihn der ersten Periode zutheilen. Die Außenseite des Hauses nach der Limburgergasse hin, hat in ihrem Erdgeschoß mehrere Thüren mit geschmackvollen, wenn auch gleich höchst einfachen Holzschnitzereien; die Hauptaufmerksamkeit aber verdient das Hauptportal und das in derselben befindliche Gewölbe. Wenn auch alle die soeben aufgeführten Dinge lange nicht so prächtig und reizvoll auftreten wie wir dieß an den Renaissancebauten anderwärts, z.B. am Heidelberger Schloß u.s.w., vor allem aber in Frankreich finden, so ist doch für das Studium der baugeschichtlichen Fortschreibung das Genannte dahier von der größten Bedeutung. Überhaupt ist diese Zeit, d.h. die Renaissance, wenn auch nur in Klein-Beispielen bei uns ganz vortrefflich in Allem vertreten, sei es nun Steinhauerarbeit, Holzschnitzerei oder Eisenwerk, in jedem dieser Fächer besitzen wir Ausgezeichnetes; manches freilich ungekannt und ungewürdigt. Man sehe meine Abb. des Hauses Limburg und das dahin Einschlägige. Merkwürdig bleibt mir immer, daß keiner unserer Gelehrten und sogenannten Kenner dieses Hauses, namentlich aber des originellen Treppenthurmes in seinen Schriften je gedacht hat. Was soll man von der Urtheilsfähigkeit von Leuten halten, die dicke Bücher über Kunstwerke und Künstler schreiben und solche Dinge dabei übersehen, während sie ganz unbedeutende Sachen hervorheben.?
S. gr. Speicher.