Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.
Ueber einem Thürsturz Michael Brucher [spätere Korrektur (von fremder Hand?): Bruecher S. E.] 1742.
Das ganze Haus ist offenbar viel älter, und diese Jahreszahl bezeichnet wahrscheinlich nur eine Reparatur.
Das Haus hat einen Nasengiebel mit schön verzierter Wetterfahne und alte Fensterkreutzstöcke von Stein, in dem Gäßchen eine kleine Thüre mit hohen Treppenstufen davor und einem Spitzbogen, s. Abb. [R0353]
Der Thürsturz ist neu eingesetzt, und die Jahreszahl 1742 bezeichnet diese Zeit. Ueber die Wetterfahne sieh. Abb.
Die Seite des Hauses nach dem Gäßchen hin sieht sehr alterthümlich aus, ebenso das Gäßchen selbst. Die Thür mit dem Spitzbogen und der hohen Treppe davor ist höchst malerisch.
Das Haus bildet jetzt das Hinterhaus zu dem Hause Saalgasse 5, zu welchem es seit längerer Zeit gezogen ist, weßhalb es auch mit keiner neuen Nummer bezeichnet ist.
[späterer Bleistifteintrag vom Verfasser S. E.:] Das Erdgeschoß wird von einem feuerfesten Gewölbe eingenommen.
Band 12,
Seite S21
Katzenellenbogen
Saalgasse | Saalgasse 5
M.113
6. Mai 1882
Ein sehr altes Haus mit einem engen Hofe, welcher durch eine Brandmauer, in der sich tiefe Blenden befinden, von dem Nebenhause 7 geschieden ist. Das Vorderhaus steht auf einem weiten Schwibbogen, welcher nach dem Hofe zu mit einem Dach überbaut ist, unter welchem sich der Kellereingang befindet. Im Hofe steht ein Treppenthurm, welcher zu den oberen Stockwerken des Hinterhauses führt; er ist sechseckigt und hat eine mit einem flachen Bogen überdeckte Thüre, in deren Sturz die Jahreszahl 1596 eingehauen ist. Die Fenster des Thurmes haben abgeschrägte, mit der Richtung der Treppe parallell gewänderte Fenster und sind die Profilirungen an denselben sowie an der Thüre zwar einfach, aber sorgfältig ausgeführt. Der Hof macht einen höchst alterthümlichen Eindruck und finden sich wenige solcher Localitäten mehr hier am Platze vor. Die Wände der Gebäude sind theilweise mit Schiefersteinen beschlagen, das Holzwerk ist roth angestrichen und von Alter und Rauch gebräunt, s. Abb.
Das Haus hat einen Ausgang durch eine mit einem Spitzbogen überdeckte Thüre mit einer hohen steinernen Treppe davor, in das kleine, in die Metzgergasse, vormals Spitalsgasse mündende Gäßchen, s. Ab. [R0353]
In diesem Gäßchen liegt auch das Hinterhaus, welches eine Seite davon bildet, dessen Beschreibung