Fleiße zu. Es freut mich, sagen zu können, daß in den meisten Fällen mir Freundlichkeit zu Theil wurde.
Oftmals war ich Zeuge, daß Gegenstände von der größten Wichtigkeit, der größten Seltenheit, Schönheit und Reinheit der Form, denen ich natürlicherweise der ebengenannten Eigenschaften wegen, einen großen Werth beilegte, kurz nachdem ich sie gezeichnet oder sogar während des Zeichnens, mit erbarmungsloser Roheit vor meinen Augen zerstört wurden. Oftmals wurde mir Kunde von merkwürdigen Sachen erst dann gebracht, wenn deren Zerstörung bereits begonnen hatte, und ich war genöthigt, über Hals und Kopf zu eilen, um nur das Nöthigste noch gründete Besorgnisse zu erregen. Ich darf mit gutem Gewissen sagen, daß ich schon manchmal dazu beigetragen habe, die Aufmerksamkeit auf Kunstgegenstände des Alterthums rege zu machen und zu steigern, und daß dieser angefachten Gluth manches Gute seine Erhaltung verdankt, ist ebensowenig zu bezweifeln. Im Ganzen könnte darin in Frankfurt hier und da noch etwas mehr geschehen, wenn das materielle Interesse nicht allzusehr diese Bestrebungen verschlänge. Ich will nicht sagen, daß man Alles erhalten solle, weil es alt ist; sondern nur das wirklich Schöne und Belehrende, allein es gehört schon ein hoher Bildungsgrad dazu, die in diesem Sinne geeignete Wahl zu treffen, und häufig ist die Unkenntniß das unheilvolle Schwerdt, welches über dem Leben so vieler dahin einschlagender Dinge, schwebt. In der Regel werden bei vorkommenden Reparaturen alle Anordnungen den Handwerkern und sogar dem Ermessen der Gesellen anheim gestellt, und so kommt es eben häufig vor, daß die Zeugen einer früheren Zeit, der