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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Hanau

Band 4, Seite 17
Nachrichten über die Familien Moscherosch und v. der Lahr
8. Juli 1874
Auszug aus einem alten geschriebenen Familienbuch der Familie M., dermalen im Besitz der Familie Brönner, welches er mir zu diesem Behufe freundlichst überlassen:
Gottfried v. der Lahr heirathet Katharina Altenhoff wahrscheinlich 1653. Aus dieser Ehe entsprang Johannes v. d. Lahr, welcher Maria Margaretha Müller heirathete, deren Tochter Christina v. der Lahr 1695 Johann Melchior Moscherosch heirathete. Die Familie Moscherosch zählt unter ihre Ahnherren auch den berühmten Feldherrn Sebastian Schärtlein v. Burtenbalk Johann Michael Moscherosch geb. zu Wildstädt in der ehemaligen Grafschaft Hanau am 5. März 1601 gestorben.
4. April 1669 zu Worms war ein ausgezeichneter Mann, er ist unter anderem der Verfasser der bekannten Geschichte des Philander von Sittewald, welchen Namen er trug als Mitglied einer damaligen gelehrten sogenannten Fruchtbringenden Gesellschaft. Er durchlebte den ganzen dreißigjährigen Krieg. Höchst bezeichnend für die damaligen Zustände ist die Art und Weise, wie die Familie durch ihn um Ansehen und Vermögen kam. Er wurde von dem Grafen Friedrich Casimir von Hanau und Zweybrücken als Stadtrath nach Hanau berufen und hatte diesem 100.000 fl. vorgeschossen, wofür ihm der ehemals hanauische Flecken Eschersheim verschrieben wurde. Die Originalquittungen aber spielte man den rechtmäßigen Inhabern, den Herrn Anth. und Nic. Moscherosch nach seinem Tode listigerweise aus den Händen unter dem Schein guter Freundschaft, und wie wohl dieselben sich arm und zu Thode processirt, konnten sie doch nichts erhalten, da der verstorbene Herzog von Lothringen die sämmtlichen Briefschaften gewaltsamerweise nach Nancy bringen ließ, mithin die Processe wider Lothringen und Hanau betreffend
Band 4, Seite [18]
daselbst noch unerörtert und solange als die Familie noch leben wird, keine 100.000 fl. bekommen werden.
Die Familie Moscherosch stammt aller Wahrscheinlichkeit nach aus Spanien und hieß Mosenros oder Musenros, sie war in der Provinz Arragonien ansäßig. Die sicheren Documente laufen bis Anno 1400.
Die schweren Processe gegen den Herzog von Lothringen und den Grafen Casimir von Hanau haben sie veranlaßt, sich nach und nach in den Bürgerstand zu begeben.
Die Familie führte beifolgendes Wappen:
[MZ_4-1]
Um die Rose über dem Helm der Spruch:
spinis. armate. triumphat / Per.crucem.ad.lucem.
Nebeneinander gestellte Wappen der Familien Altenhoff und Moscherosch und ist nebst der Jahreszahl 1653 hinzugefügt.
„Diese zwei Wappen stehen auf der Cisterne des Hauses zur goldenen Zang.“
Band 4, Seite [124]
aus die Schlacht bei Bergen (13. April 1759) mit angesehen habe, sie hätten damals in dem Haus gewohnt und seyen durch das Schießen aufmerksam geworden und hinaufgestiegen. Ich war überrascht, ihre Aussage so glänzend bestätigt zu finden, als ich zum erstenmale den Speicher bestieg und fand, daß man die ganze Gegend bei Bergen mit der Warte und dem ganzen Schlachtfelde vollständig übersehen kann. Ebenso wurde im Jahre 1830 am 30. Oct. von den Bewohnern des Hauses die Schlacht bei Hanau von hier aus beobachtet.
Auf dem untersten Boden befindet sich eine alte Drehspindel mit einem Haspel um von unten der Straße herauf Lasten aufzuziehen, zu welchem Zweck ein eigenes Fenster mit einem Zugbalken nach der Fahrgasse hin, hergestellt ist. Es werden daselbst die leeren Fässer hinaufgezogen und auf dem Speicher abgestellt.
Die Thürmchen waren früher in zwei Stockwerke abgetheilt, jetzt sind aber die Balken ausgebrochen, und man kann nur den unteren Theil betreten. Merkwürdig dabei ist, daß sie aber sowohl wie der Grundriß des ganzen Hauses stark schiefwinkelicht sind und deßhalb eine verzogene Form haben.
Mein anfänglicher Glaube, daß das Dach des Hauses hinter die Mauer zurückgetreten sey
Band 7, Seite 21
Goldgrube | Hanau | Alter Schweitzer | Hainerhof
Kannengießergasse 12
L.182
Juni 1860
Ein einfaches Haus, mit einer schmalen, in Stein massiv ausgeführten Thüre, welche mit einem Rundbogen überwölbt ist.
An einem Tragstein unter dem ersten Stock 1681. nebst einem Schlüssel. An einem Tragstein daneben [MZ_7-2]. So lange es mir denkt, wird das Haus von Schlossern bewohnt, es stößt mit der Rückseite in den Hainerhof.
Band 7, Seite 67
daß das Haus von einem Grafen v. Riehl erbaut worden seyn soll. In dieser Straße lagen früher viel adelige Gärten und Höfe, dem gegenüber liegt auch eine v. Holtzhausen‘sche Besitzung, sowie die Familie v. Rohrbach daselbst angesessen war.
Sollte nicht der Name Rittergasse darin seine Begründung finden? Jetzt wohnen nur arme Leute in den ärmlichen und unscheinbar gewordenen Häuschen, während sich früher daselbst Pracht und Reichthum entfaltet hatten. Vor ungefähr 5 Jahren litt ein Theil der hinteren Mauern Schaden und waren auch die Vorderhäuser in großer Gefahr, bei Gelegenheit des in der Nacht ausbrechenden Brandes des hinteren Theils der Gebäude, welche zu dem Hanauerhof auf der Allerheiligengasse gehören und sie anstoßen. Glücklicherweise wurde man bald Herr des Feuers und der Schaden war nicht so groß.
Siehe auch:
Band 9, Seite 97
Röderhöfe | Riederhöfe | Großer Riederhof
[kein Datum]
1793, 21. Nov. - Kostenanschlag des Herrn Baumeisters Hess
„Wenn die alte Kapelle neben dem Wohnhause des Beständers weggebrochen wird, so fände die Stellung des neu zu erbauenden Viehstalles, wie solche auf dem dazu entworfenen Plan bezeiget am schicklichsten, wenn es mit der vorderen Seite des Wohnhauses eine gerade Flucht machet und können nach dieser Stellung die Schweineställe stehen bleiben“ u.s.w.
Die Brandweinbrennerei käme auf den damalen freien Platz zwischen dem Stall und des Schäfers Wohnung.
Da bei dem nöthigen Abbruch der Capelle sich ein solcher Vorrath von Mauersteinen vorfinden wird, daß diese sämmtlichen Arbeiten damit bestritten werden können u.s.w.
Bei dem Anschlag der Baukosten wird das Abbrechen der alten Gebäude durch die noch brauchbaren Materialien reichlich ersetzt, u.s.w.
Ist die alte Capelle und der alte Schoppen mit den darüber befindlichen Gebäuden ordentlich abzubrechen, die noch brauchbaren Materialien aus dem Schutt auszusuchen und zu weiterem Gebrauch aufzubewahren, u.s.w
Es war dabei herzustellen ein Stück Ringmauer 7 Schuh lang.

1797, 26. Sept. - Bericht des deputirten Pflegers des Hospitals zum heil. G. und des Ackergerichtsdeputirten an den Stadtschultheiß Bürgermeister und Rath:
Die ehemaligen Riederwartmänner und Hospital Förster bis auf den alten Andres Ludwig, welcher in dieser doppelten Eigenschaft angestellt der Letzte gewesen, bewohnten, ehe für den jetzigen Hospitalförster das neue Försterhaus an der Chaussée nach Hanau erbaut war, das dem Ackergericht eigenthümlich zugehörende Gebäude auf dem großen Riederhof, welches von jeher den sonderbaren Namen Schneppe führt.
Durch die Länge der Zeit und da dieses Gebäude in den letzten Jahren gar nicht mehr bewohnt noch seiner Unbrauchbarkeit wegen nicht mehr unterhalten worden, wurde dasselbe so baufällig, daß täglich mehr dessen Einsturz und Gefahr für Menschen und Vieh, die durch das darunter befindliche hohe Thor hin und hergehen mußten, zu befürchten war.
Band 11, Seite 16b
Am Thiergarten 54
13. Juni 1879
Ein mit der Hauptseite nach der Straße zu sehendes Haus, welches lange Zeit von dem Gärtner Neder bewohnt wurde. Früher hieß die Gegend an der Pfingstweide, weil vor Anlegung des neuen Zoologischen Gartens der Weg, an welchem das Haus liegt, auf der gegenüberliegenden Seite von der Pfingstweide begrenzt wurde. Grade dem Hause gegenüber befanden sich die großen Linden und Silberpappeln, die den alterthümlichen, in die Erde eingetieften Brunnen überstanden, und unter diesen Bäumen waren Tische und Bänke angebracht, auf denen bis in die 30er Jahre hinein die Waisenkinder um Pfingsten mit Reißbrei und Kalbsbraten in Folge einer Stiftung öffentlich gespeist wurden. Hier vor diesem Hause stand der Gärtner Neder als Knabe und war Augenzeuge, wie nach der Schlacht bei Hanau Napoleon in Begleitung des Herrn v. Bethmann diesen Weg nach de[m] letzten Gartenhause einschlug. Der Kaiser ritt, umgeben von seiner Generalität und seinen Adjudanten im Schritt daher und hatte Herrn v. Bethmann neben sich, mit dem er sich eifrig unterhielt. Gerade an dieser Stelle oder doch nur einige Schritte entfernt, stand auch das Lazarett, welches im folgenden Jahre ein Raub der Flammen wurde.
Neder selbst hat meinem Freunde, dem
Band 12, Seite R17
1321, Mai 11. kommt der Riederhof an den Graf zu Hanau.

1324 Ulrich von Hanau verkauft den Hof zu Rieden an Albrecht zum Eßlinger.

1397 verspricht die Familie Frosch dem Rate, ihren Hof Rieden nicht in fremde Hände kommen zu lassen.

1419, Dez. 6. Junge Frosch bestätigt den in diese Urkunde eingerückten Reversbrief von 1397.
Band 12, Seite R18
4)

1434 gehört der Riederhof bereits dem Heil. Geisthospital.

1450 vermacht Johann von Holzhausen den Hof Rieden (es ist der kleine Hof gemeint) seiner Schwester.

1488, Febr. 2. Georg von Helle verkauft der Stadt seine beiden Höfe zu Riedern.

1509 wird ein Wächter auf dem Riederhofe erwähnt.

Um 1550 Streitigkeiten mit Hanau über den Riederhof

1674, Juni 15. findet bei den Riederhöfen eine Truppenschau statt.