Inhalt »
«

Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Grosser Christoph

Band 5, Seite 75
Christoph, grosser | Stadt Eisenach
Gelnhäusergasse 5
H.101
Mai 1860
Ein großes Haus mit einem Einfahrtsthor in der Mauer, welche den Hof von der Straße trennt; das Thor hat den Spitzbogen mit verschnittenen Kehlen. Der Hof, welcher ziemlich groß ist, besteht einestheils aus einem nach dem Brande von 1719 nicht wieder bebauten Brandplatz. Dieß zeigt sich deutlich an dem erhaltenen Stück der Brandmauer, welche gegen das Haus H.100 (3) anlehnt und einen wohlerhaltenen Stein als Tragstein des Gebälkes unter dem 1ten Stock zeigt, auf dem sich über 2 Wappen die Jahreszahl 1595 befindet. s. Abb. [R0985] [R0980] Das obere Wappen ein Vogel, das untere eine Hand, welche 3 Knoblauchspflanzen hält, über beiden ein Spruchband, auf welchem wahrscheinlich eine Inschrift befindlich, die aber nicht mehr zu erkennen ist.
Dicht an diesen Stein stößt der des Nachbarhauses in derselben gleichlaufenden Gliederung an, s.d.
Das Haus ist wahrscheinlich nur bis auf das Erdgeschoß abgebrannt, denn das erhaltene Thor sowie der Stein zeigen dieß deutlich an. Der Besitzer während des Brandes war wahrscheinlich ein Weinschenk Namens Johann Arnold Schmidt, welcher die Schreinerherberge hatte.
Es wurde bei dem Brand, wie schon gesagt, zerstört und nicht wieder aufgebaut, sondern als Hof benutzt und war damals schon das Nebenhaus von H.101.
Hier wurde Vinzenz Fettmilch bei seinem Schwager Stauch gefangen genommen.
Band 10, Seite 271
Grosser Christoph
Schnurgasse 26 | Geistgäßchen 2
H.62
April 1859
Bei dem Brande von 1719 wurde das Haus bis auf den Grund zerstört und von seinem damaligen Besitzer wieder aufgebaut und zwar in demselben Jahre noch, wie die daran angebrachten Jahreszahlen beweisen. Es war ein Bäcker Namens Joh. Balthasar Reussinger.
In der Schnurgasse im Schlußstein über dem Bogen findet sich die Jahreszahl 1719 und die Buchstaben M. B. R. eingehauen, unter dem Bogen im Gewölbe 1721. J. B. R., nebst einer Brezel, die sich auch außen vorfindet.
Soeben geht mir von Herrn Buchbinder Stephanus, welcher seit langer Zeit im Geistgäßchen wohnt, folgende Notiz zu, die er seiner Aussage nach in einer alten Brunnenrolle des Brunnens im Geistgäßchen gefunden haben will und worin die Bewohner des Geistgäßchens ihrem Nachbar, dem Bäcker und Besitzer des Hauses Zum Christophel erlaubten, sein Haus in der Weise zu vergrößern, daß er es über die Straße baut und einen Bogen darunter zum Durchgang offen läßt; dafür aber müsse er bei der jedesmaligen Brunnenfahrt die Bretzeln unentgeltlich liefern, wozu er sich natürlich gern verstanden hätte. Die Straße wurde geschlossen, am Bau außen in der Schnurgasse eine Bretzel in Stein ausgehauen, ebenso unter dem Bogen, und die Sache war fertig. - Es scheint mir das eine Volkssage zu seyn, welche ihre Entstehung wahrscheinlich den am Haus und Gewölbe angebrachten Bretzeln verdankt, denn schon seit langer Zeit scheint der Eingang überbaut und war vielleicht nie offen, so lange die Häuser stehen. Merian zeigt wenigstens von einer vornen offenen Gasse keine
Band 11, Seite 35
Grosser Bär | Kleiner Bär | Hof zum Bären | Zwei Bären
Töngesgasse 40 | Holzgraben 11
G.27
4. Mai 1853
Ein stattliches Haus, über dessen Eingangsthor, reich mit Steinhauerarbeit umgeben, zwei Bären von sehr guter Arbeit sich befinden, welche den Namen des Hauses versinnbildlichen. Es ist vielfach verändert, doch ist trotz alldem die alte Fensterstellung noch deutlich zu erkennen und sind nur hie und da die Kreutzstöcke aus den den Fenstern herausgeschlagen um größere Oeffnungen zu gewinnen.
Im Hinterhause links steht über einer, mit einem Spitzbogen überwölbten Thüre die Jahreszahl 1494 ausgehauen. Dieser Theil des Hinterhauses scheint mir dem Gewölbe im Vorderhaus neben dem Thorbogen sammt diesem der älteste Ueberrest der vielfach reparirten Gebäude zu seyn. Die inneren Räume des ebenbenannten Theiles haben in der Zeit der Renaissance eine ziemlich durchgreifende Veränderung erlitten. Man hat eine nicht unschöne Decke hineingelegt, welche beifolgendes Wappen mehreremals trägt und zierlich in Füllungen ausgearbeitet ist, welche wieder Thiergestalten und sonderbare Verzierungen in sich schließen. Hölzerne starke Pfeiler mit gegliederten Bügen stehen darin zur Unterstützung der Decke. Im ersten Stock sind in den alten sehr tiefen Fensternischen Steinsitze angebracht. Nach der Seite des Hofes zu hatte das Haus nach Abbruch des darangebauten kleinen Verbindungsganges sein alterthümliches Aussehen vollkommen erhalten.