Bei dem Brande von 1719 wurde das Haus bis auf den Grund zerstört und von seinem damaligen Besitzer wieder aufgebaut und zwar in demselben Jahre noch, wie die daran angebrachten Jahreszahlen beweisen. Es war ein Bäcker Namens Joh. Balthasar Reussinger.
In der Schnurgasse im Schlußstein über dem Bogen findet sich die Jahreszahl 1719 und die Buchstaben M. B. R. eingehauen, unter dem Bogen im Gewölbe 1721. J. B. R., nebst einer Brezel, die sich auch außen vorfindet.
Soeben geht mir von Herrn Buchbinder Stephanus, welcher seit langer Zeit im Geistgäßchen wohnt, folgende Notiz zu, die er seiner Aussage nach in einer alten Brunnenrolle des Brunnens im Geistgäßchen gefunden haben will und worin die Bewohner des Geistgäßchens ihrem Nachbar, dem Bäcker und Besitzer des Hauses Zum Christophel erlaubten, sein Haus in der Weise zu vergrößern, daß er es über die Straße baut und einen Bogen darunter zum Durchgang offen läßt; dafür aber müsse er bei der jedesmaligen Brunnenfahrt die Bretzeln unentgeltlich liefern, wozu er sich natürlich gern verstanden hätte. Die Straße wurde geschlossen, am Bau außen in der Schnurgasse eine Bretzel in Stein ausgehauen, ebenso unter dem Bogen, und die Sache war fertig. - Es scheint mir das eine Volkssage zu seyn, welche ihre Entstehung wahrscheinlich den am Haus und Gewölbe angebrachten Bretzeln verdankt, denn schon seit langer Zeit scheint der Eingang überbaut und war vielleicht nie offen, so lange die Häuser stehen. Merian zeigt wenigstens von einer vornen offenen Gasse keine