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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Großer Bleichgarten

Band 2, Seite 189
Rohrbach‘scher Garten | Großer Bleichgarten
Breitegasse 25
B.125
Juli 1864
Seit der dießjährigen Ostermesse sind mit diesem Grundstücke so bedeutende Veränderungen vorgenommen worden, daß man jetzt die Stelle kaum wiedererkennt, und ich halte es an der Zeit, meine schon vor vielen Jahren an Ort und Stelle genau gemachten Notizen hiermit etwas weiter auszuführen. Der sogenannte große Bleichgarten hatte seinen Haupteingang durch ein mit einem Spitzbogen überdecktes Thor auf der Breitegasse, und der Ausgang führte nach der Klingergasse und war eigentlich nur eine Verlängerung der Kühgasse. Man ging von der letzteren durch einen schmalen Gang, welcher auf der linken Seite von einer Mauer, auf der rechten von einem einstöckigen Hause begrenzt war und in einem Pförtchen endigte, das in ein größeres zugemauertes Thor eingesetzt war, das Thor war mit einem Rundbogen überdeckt, das Pförtchen darin spitzbogig. Beifolgende Zeichnung [R1300] mag den sonst unwichtigen Gegenstand dem Gedächtniß erhalten. In den großen und ausgedehnten, von schmalen Wegen durchzogenen Bleichgarten eingetreten, fiel der Blick auf eine Häusergruppe, deren einzelne Theile bei dem Abbilde nachzusehen sind, und welche wohl ihre Entstehung dem 16. Jahrh. verdanken mochten; wie es schien, war dieß jedoch nur ein Rest von früheren größeren Bauten gewesen, denn ungefähr 30 Schritte davon nach der Kühgasse hin, lagen unter dem Rasen
Band 2, Seite [192]
des 1470 Jahrs her und sind deßhalb merkwürdig anzusehen.“
Hüsgen, Artistisches Magazin 1790, Vorrede p. XI.
Ich sah diese Bilder zum erstenmale im Jahre 1837, damals schon waren sie ziemlich zerstört, der Raum, in dem sie sich befanden, wurde als Trockenboden benutzt, und der Wasserdunst mußte durch so lange Jahre hindurch eine höchst verderbliche Wirkung hervorbringen, indem bei windigem Wetter ein beständiges Hin-und Herwehen und Anschlagen der nassen Wäsche an die Wände stattfand. Später wurden sie noch mehr zerstört. - Ueber eine im Freien angebrachte, mit einem Schieferdach gedeckten, höchst abentheuerlich aussehenden Treppe (s. Abb. [R0906]) gelangt man auf eine kleine offene Gallerie und von dort in den eben beschriebenen Raum. Selbst damals noch gehörte nicht viel Phantasie dazu, um durch einen Blick aus dem Fenster sich vollkommen in das Mittelalter versetzt zu fühlen. Ringsum nur alte Häuser mit alten geschwärtzten Dächern und Schornsteinen, die Mauern, welche den Garten umgaben, ebenfalls in altem Charakter, dann die Thore mit den Spitzbogen und dem schönen alten Ziehbrunnen dazu, Alles vereinigte sich um die Neuzeit vergessen zu machen. - Jetzt ist Alles der Erde gleich gemacht und keine Spur davon mehr zu sehen. -
Band 5
Großer Bleichgarten
Stalburger Oede
Band 11
2. Oktober 1877
Ein großer Theil der den Thurm umgebenden Mauern und sämmtliche in dem Bleichgarten dabei gestandenen Häuser sind mittlerweile abgebrochen und der Erde gleich gemacht worden; die obenerwähnten Thore stehen zwar noch, allein wahrscheinlich werden sie ebenfalls bald dem Schicksal der Zerstörung anheimfallen.
Nach der Rittergasse hin ist ein Durchbruch hergestellt und zu diesem Zwecke das Haus No. 18, N.136 daselbst niedergelegt worden, es wird nicht lange mehr dauern, so erkennt das Auge die Stätte nicht wieder.