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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Goethehaus

Band 3, Seite [106]
tragen und vortrefflich erhalten sind. Die Zeit ihrer Entstehung ist das Jahr 1684, also das Ende des 17. Jahrh. gewesen, doch wurden die alten Formen noch lange nachher verwendet. An der einen Seite der gemauerten Wand des Ofens befindet sich ein thönerner Löwenkopf, aus derselben Zeit stammend. Die beiden Oefen wurden erhalten und befinden sich jetzt im Goethehaus. Es bleibt nun noch übrig, das Haus von außen zu betrachten und fangen mit der Hauptseite auf der Eschenheimergasse an, um die Neuerungen nachzuweisen, so fesselt unsere Aufmerksamkeit vor Allen die über dem von jeher an dieser Stelle gewesenen Haupteingang angebrachte Marmortafel, welche Senkenberg einsetzen ließ und welche nebst seinem Wappen folgende Inschrift trägt:
Aedes fundationis Senkenbergianae in publica commoda.
Anno MDCCLXIII
Haus der Senkenbergischen Stiftung errichtet zu allgemeinem Nutzen
im Jahre 1763.
Band 6, Seite 43
Schwarzenberger Höfchen | ad. Goethehause
Gr. Hirschgraben 22
F.55
Juni 1873
Frau Margarethe Friedericke Kolb, des Bürgers und Schneidermeisters Joh. Philipp Kolb Ehefrau, vorher verehelicht gewesene Hettenbach, weyland Herrn Joh. Peter Hettenbach gewesenen Bürgers und Schneidermeisters ehel. Tochter. Bapt. 30. Nov. 1746. + Montag 16. Nov. 1835 Nachts 11 Uhr in dem Alter von 88 Jahr, 11 Monate, 17 Tage.
Sie wohnte und starb in dem Hause Lit. G.108 Graubengasse, in ihren ersten Kinderjahren wohnte sie mit ihren Eltern auf dem großen Hirschgraben, gegenüber dem Hause des Herrn Rath Goethe, war eine Jugendgespielin des Dichters und Augenzeugin, wie er aus dem Gerähmse die Töpfe auf die Straße warf. s. Graubengasse 16. Lit. G.108.
[späterer Nachtrag in Bleistift S. E.:] Was sie uns oft erzählte, bei ihrem Tode war ich beinahe 16 Jahr alt,
vid. Graubengasse 16, Lit. G.108.
Band 6, Seite 53
25. Juni 1864
„Mich gewannen drei gegenüber wohnende Brüder von Ochsenstein lieb … u.s.w. … … …
… bis … Lebensende ergötzten“ [wahrscheinlich aus Goethes „Dichtung und Wahrheit" zitiert S. E.]
Das Haus, welches dem Goethehause gerade gegenüber liegt, bestand früher aus zwei voneinander getrennten Häusern, deren jedes einen besonderen Eigenthümer hatte. Das größere, nach Süden gelegene hieß zum rothen Engel und wurde von dem Herrn Dr. Ochs des Raths und späteren Stadtschultheißen im Jahr 1712 käuflich erworben, niedergerissen und von Grund auf neu erbaut, es nimmt genau den Raum der sieben südlichen Fenster und der zwei Hausthüren ein. Das kleinere nördliche mit dem Namen zum Schwartzenberger Höfchen, erkaufte er 1717, riß es nieder und vereinigte den Neubau mit dem vorgenannten in ein Haus, das seitdem den Namen Rother Engel führte. Er ließ dasselbe durch den Maler Conrad Unsin roth anstreichen, bemalen und vergolden und erhielt derselbe für diese Arbeit die Summe von 34 fl. Die Drachenköpfe von Blech, welche das Regenwasser von den Dächern auf die Straße leiteten, waren gleichfalls vergoldet sowie die beiden Knäufe mit den Wetterfahnen, in denen die Jahreszahlen 1712 und 1717 angebracht waren.
Im Jahr 1753 verkauften nach dem Tode des Stadtschultheißen dessen Erben das Haus an den Kaufmann
Band 6, Seite 61
Weisser Hirsch
Großer Hirschgraben 3
F.63
8. Februar 1872
Da in der allernächsten Zeit der Abbruch der Gebäude und die Zerstörung des Gartens ihren Anfang nehmen wird, so ist es nun doch an der Zeit, diesem merkwürdigen Platz noch einmal eine erhöhte Aufmerksamkeit zuzuwenden, ehe man auf immer von seiner jetzigen Gestalt und seinem jetzigen Aussehen Abschied nimmt. Schon im Jahr 1849 hatte ich den Garten Behufs der genaueren Besichtigung der Stadtmauer am Weißfrauenkloster durch und durchgestöbert und viel Interessantes darin gefunden, heute nun finde ich ihn merkwürdigerweise noch ganz unverändert und in demselben Zustand. Es kann nicht leicht ein stilleres und einsameres Plätzchen geben als es hier zu finden ist, und man vermag kaum dem Gedanken Raum zu lassen, daß man sich in dem Jahr 1872 und inmitten einer volkreichen, nach allen Richtungen sich täglich ausbreitenden Stadt befindet, deren Bevölkerung mit fieberhaftem Eifer nach den Errungenschaften der Neuzeit strebt. Die dunklen Mauern und Dächer des Weißfrauenklosters schauen mit ihren schlanken und zierlichen Thürmchen noch gerade so ernst über die dichtbelaubten Linden in den schattigen und kühlen Garten herein wie damals, und wenn auch ihr Bild sich nicht mehr in dem seit geraumer Zeit zugeworfenen Teiche spiegelt, dessen Stelle jedoch immer noch trotzdem genau zu erkennen ist, so bleibt doch noch genug übrig, um sich vollständig aus unserer Zeit hinaus und weit zurück in die Vergangenheit zu versetzen, welche in ihren einfachen Zuständen diesen beschaulichen Gemüthsstimmungen allerdings weit mehr Vorschub leistete als das Schnauben und Pfeifen der Bahnzüge, die alles ruhige Element nach und nach auf immer zu entführen drohen. Ein Blick auf meine in 1849 angefertigten Zeichnungen wird dieß zur Genüge beweisen. Die Stadtmauer ist hier, und zwar mit ihren ältesten Theilen, in einer Vollständigkeit erhalten, wie in unserer Stadt nirgends mehr und braucht,
Band 8
20. Mai 1874
Im Hofe eine zierliche Brunnenschale mit Muschel in die Wand eingesetzt, genauso wie im Goethehaus, im Vorderhaus das Treppengeländer von Schmiedeeisen und vortrefflicher Arbeit, darin die Jahreszahl 1749 angebracht ist. Durch den Neubau des Nebenhauses und die Veränderungen auf dem Paulsplatz ist vieles zerstört. Das Haus war mit großem Aufwand erbaut.
Band 9, Seite 213
v. Cronstättisches Stift | Kranich | Kranichhof
Roßmarkt 17 | Roßmarkt 19 | Roßmarkt 21
E.1
2. Juli 1858
Gäßchen am weißen Hirsche
An dem im Garten gelegenen kleinen Hause und zwar an dessen hinterer nach dem Gäßchen des weißen Hirsches zugewendeten Seite liegt ein Tragstein in die Mauer eingebunden, der das Wappen der Familie Knoblauch trägt nebst der Jahreszahl 1603, s. Ab. [R1129]
In der Fortsetzung dieser Mauer, welche sehr alt ist, befindet sich noch eine halb im Boden steckende vermauerte Thüre und davor ein Brunnen, vor dem ebenfalls einige alte Steine, Reste eines früheren Baues, liegen.
Ein Stück von einem Brunnenkranz oder einem Thorbogen, auf welchem die Inschrift S. A. P.? 1665 eingehauen ist und welcher als Abweis-Stein dient, liegt an der Ecke eines in demselben Hofe stehenden Gebäudes, s. Ab. [R1301] Ob nun dieser Stein zu den Gebäuden des Stiftes gehörte, kann ich nicht beweisen, doch liegt er jedenfalls schon sehr lange an seiner jetzigen Stelle.
Band 9, Seite 221
Alter Christoffel
Roßmarkt 23
E.2
16. November 1872
Vor drei oder vier Tagen wurde angefangen, das im hintersten Theile des Gartens stehende Gartenhaus abzubrechen. Es war ein eigenthümlicher, mit einer zweispitzigen Kuppel geschlossener Bau, der auf alten Abbildungen, welche diese Gegend und die anliegenden Gärten behandeln, eine große Rolle spielt.
Noch im verwichenen Frühling bei Gelegenheit der Niederlegung der alten Bauten der Hinterhäuser der Gallengasse und der Zerstörung der Gärten derselben sowie der des weißen Hirsches habe ich es mehrmals gezeichnet.
Auf dem großen Blatte, das die Aussicht aus den Fenstern des ehemaligen Goethehauses behandelt, findet es sich ebenfalls vor. Noch zwei Tage und es ist von dem Erdboden verschwunden.
In einem an die Mauer des Cronstättschen Stiftes anlehnenden links im Hofe befindlichen Hinterbau, der ebenfalls im Abbruch begriffen ist, fand ich im Erdgeschoß zwei aneinanderhängende, mit einem Kreuzgewölbe überdeckte Räume, welche der älteste Theil der vorhandenen Bauten zu seyn schien. Die Mauer, an welche sie angelehnt sind, welche, wie schon gesagt wurde, zum Cronst. Stift gehört, trägt in der Höhe des zweiten Stocks eingemauert die Wappen der Familie v. Cronstätten, in Sandstein ausgeführt; es sind wahrscheinlich noch mehrere, allein nur diese sind sichtbar.
Band 11, Seite [198]
Weißer Hirsch | Stadtmauer | Weißfrauenkloster
23. Februar 1877
Bei dem gegenwärtigen Abräumen der Erde vor der noch stehenden alten Stadtmauer findet sich ein großes Stück vor, dessen Steine in ähren-förmiger Verbindung zusammengelegt sind, es ist schon ziemlich tief der Grund weggenommen und noch kein Fundament sichtbar. Mit dem Neubau der Häuser, deren drei davor zu stehen kommen, wird dieselbe wohl bald ganz zugedeckt und nicht mehr sichtbar seyn.
Band 12, Seite H15
Goethehaus
Gr. Hirschgraben | Gr. Hirschgraben 23
F.74
April 1864
Auf dem Merian‘schen Plan von 1628 findet sich die Umgebung des Hauses noch in einem Zustand dargestellt, welcher die Veränderungen, die sie bis zu dem Zeitpunkte erlitten, in welchem das Haus in den Besitz der Familie Goethe kam, recht deutlich in die Augen fallen läßt. Der Hof des Hauses nämlich mußte damals gar keine Aussicht nach den benachbarten Gärten gehabt haben, indem auf der Westseite ein ziemlich hoher Bau alles Licht und alle Luft wegnahm. Auch war der jetzige Hof des Hauses „Zum grünen Laub“ noch nicht vorhanden, sondern diese Stelle mit einem Hause bebaut. Auf einem kleinen Stadtplan, welchen ich besitze, der ziemlich selten ist und ungefähr aus dem Jahre 1630-31 stammt, findet sich der obenbenannte Bau nebst einem anderen in der Richtung nach der Rosenapotheke hin anstoßenden Gebäude nicht mehr vor, sondern an dieser Stelle ein Garten. Der Hof des Hauses „Zum grünen Laub“ ist jedoch noch nicht vorhanden und muß also erst später entstanden seyn, doch immer noch lange genug vor dem Zeitpunkte, in welchem Goethes Großmutter die beiden anstoßenden Häuser erkaufte, denn sie fand schon das Nebenhaus mit dem Haupthause vereinigt vor. Dieses Nebenhaus konnte jedoch ebenfalls erst gebaut worden seyn, nachdem der mit einem Hause überbaute Platz durch den Abbruch desselben bereits geräumt oder frei geworden war. Wann und zu welcher Zeit dieß geschehen, konnte ich bis jetzt noch nicht ermitteln, jedenfalls aber war das Nebenhaus in dem Jahr 1706 schon vorhanden, und da es Trauf- und Lichtrecht