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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Frankenstein

Band 8, Seite 45
Seligen | Kleines Seelgen | Frankenstein
Alte Mainzergasse 8 | Kerbengasse 1
I.175
19. Juni 1865
Das Haus stammt seinem jetzigen Aussehen nach aus der letzten Hälfte des 17. oder dem Anfang des 18. Jahrh., hat einen massiven Unterbau mit rundbogigen Thüren, auf dem Eck ein Madonnenbild in Stein gehauen und über der Haupteingangsthüre in der Kerbengasse das beifolgende Wappen. Seit langen Jahren befand sich in diesem Hause, in einem niedrigen dumpfen Zimmer des ersten Stocks das sogenannte Koch‘sche Colleg, bis dasselbe vor ungefähr einem Jahre in ein anderes Lokal verlegt wurde, s. Abb. [R1106] des Wappens.
Band 11, Seite 17
Elphant | Hirtenthurm | An der Stadtmauer am Frankensteiner Hof in Sachsenhausen | [Thurm in der Stadtmauer zu Sachsenhausen] No. 1
Juni 1869
Die Abb. [RS0022] stellt diesen Thurm im Jahr 1857, 2. Nov. dar, seit jener Zeit nun ist an demselben vieles verändert worden. Die Mauer, welche der vorliegenden Treppe als Brustwehr diente, ist 1866 abgebrochen worden, sowie die an demselben anstoßende Stadtmauer um ein Bedeutendes niedriger gemacht wurde. Von den alten Thürmen in Sachsenhausen, welche noch erhalten sind, ist es der bedeutendste und schönste und macht trotz seiner Einfachheit einen höchst malerischen Eindruck. Im Inneren enthält er nichts, was architektonisch von Belang wäre, aber von der Außenseite gegen das Mainufer hin, bildet er mit dem daran stoßenden Thorhaus ein äußerst charakteristisches Merkmal. Leider gehen seine Kameraden mit Riesenschritten ihrem Verfall und gänzlicher Zerstörung entgegen.
Das Eckhaus auf der Abbildung trägt an dem Tragstein unter dem ersten Stock die Jahreszahl 1698. Auch an ihm hat sich seitdem die Neuzeit versucht und es mit einem frischen Kalkputz überzogen.
Um die Beschreibung und Auffindung dieser Thürme zu erleichtern, bezeichne ich dieselben durch Nummern, da sie nicht alle besondere Namen führen und fange mit dem in Rede stehenden als No. 1 [an], sodann folgt No. 2, mehr nach dem Holzmagazin hin No. 3. Der an der neuen, im Jahr 1848 durchbrochenen Pforte am nächsten No. 4, ebenfalls Hirtenthurm genannt, am Ende
[Fortsetzung auf Seite 18 S. E.]

Wassertröge (Capitele oder Weihwasserbecken) | Sachsenhausen

Band 11, Seite 157
Wassertröge (Capitele oder Weihwasserbecken) | Sachsenhausen
22. Juli 1877
Heute fand ich an dem Fuße des Hirtenthurms am Frankensteiner Hof den auf der Ab. No. [Leerstelle] genau wiedergegebenen Stein. Er dient gegenwärtig als Wassertrog für die Hühner der Thurmbewohner, hat jedoch offenbar früher eine ganz andere Bestimmung gehabt. Meiner Meinung nach ist es ein altes Säulencapitel oder ein ehemaliges Weihwasserbecken. Sonderbarerweise fand ich am 29. Juli [1877] in einem Gärtchen am Wasserweg einen ganz ähnlichen Stein, nur viel größer und aus blauem Stein hergestellt, er dient gleichfalls gegenwärtig als Wasserbehälter und hat es mit ihm wahrscheinlich die gleiche Bewandtniß wie bei dem obenerwähnten, denn ich kann mir nicht denken, daß man bei der Herstellung eines gewöhnlichen Wasserbeckens derartige Formen und Steinhauerarbeit aufwendet. Leicht wäre es möglich, daß beide Steine entweder aus den älteren Theilen des Deutschherrnhauses stammen, bei deren Abbruch man sie als überflüssig geworden auf die Seite schaffte oder auch können sie aus den eingegangenen Kirchen oder Capellen stammen. Wie gesagt liegt die Vermuthung nahe, daß es alte Säulencapitele sind.
Wie lange sie schon an diesen Orten sich befinden und wo sie herstammen, konnte ich trotz aller Mühe nicht ermitteln, für mich habe ich sie erst an den obengemeldeten Tagen gefunden und wurde
Band 12, Seite R37
Große Rittergasse | Große Rittergasse 116
N.213
22. Mai 1883
An einem Tragstein eine Weintraube mit der Jahreszahl 1698. Das Haus bildet das Eck an dem Thurm hinter dem Frankensteiner Hof (Hirtenthurm, Elephant) und ist vielfach im Laufe der Zeiten verändert worden. Ein Name desselben ist mir bis jetzt nicht bekannt geworden.
Die Weintraube deutet auf seine Erbauung durch einen Gärtner oder Winzer.
Band 12, Seite S39
Thurm | Elephant | Hirtenthurm in der Stadtmauer am Frankensteiner Hof in Sachsenhausen | [Thurm] No. 1
8. Juni 1882
Heute war der gestern in Angriff genommene Abbruch der Schoppen oder Hallen an dem Thurm bereits vollendet und derselbe bis auf den Grund niedergelegt.
Band 12.2
Der Brunnen an der Holtzhäuser Oede
Etwa dreihundert Schritte westlich von der Holtzhäuser Oede liegt der mit einem Kranze von blauen Steinen eingefaßte Brunnen, von einer dichten Gruppe hochstämmiger alter Linden überschattet, welche eine so hervorragende Gruppe bilden, daß sie schon von weiter Ferne her gesehen ins Auge fallen und ein höchst eigenthümliches Merkmal der ganzen Gegend bilden. Man hatte von diesem Punkte aus eine vortreffliche Uebersicht über die Stadt, den Sachsenhäuserberg bis nach den Gebirgen des Odenwaldes, den Melibocus und Frankenstein hin, welche Fernsicht von dem herrlichen kühlen Platze gar behanglich genossen werden konnte; diese Schilderung gilt aber nur bis gegen den Anfang der vierziger Jahre, indem mit dem Eintreten der Eisenbahnen die Stadt nach allen Richtungen hin sich erweiterte, bis zuletzt die Häuser allmählig soweit herankrochen, daß von einer freien Aussicht wie sie damals war, nunmehr kaum noch die Rede seyn kann.