sich günstig zeigende Gelegenheit, dasselbe bei der bevorstehenden Räumung gründlich untersuchen zu können.
Daß es bereits im Jahre 1349 einem Juden Namens Liepmann gehörte, welcher mit seiner ganzen Familie bei der damals stattgehabten Judenverfolgung darin erschlagen wurde, ist eine bekannte Sache. Wie das Haus, das dabei theilweise in Flammen aufging, damals ausgesehen hat, wissen wir nicht. Johann v. Holtzhausen, der dasselbe, d.h. den wüsten Fleck (sogenannter Judenfleck), erst teilweise erhalten und später käuflich erwarb, führte einen Neubau auf, von dessen Aussehen und Einrichtung wir abermals keine Kunde haben, denn Abb. aus jener fernen Zeit giebt es keine. Nicht ganz ein Jahrhundert später sehen wir einen Philipp von Fürstenberg als Besitzer abermals einen Neubau unternehmen, und zwar aller Wahrscheinlichkeit nach in den Jahren 1439-1441. Das damals von ihm aufgeführte Gebäude ist dasselbe, welches in seinen Haupttheilen heute noch vor Augen steht, und mit seiner Untersuchung und Beschreibung haben wir es allein zu thun.
Es giebt nur eine zuverlässige ältere Abbildung, welche uns das Haus in seinem früheren Zustande, d.h. wie es nach den Veränderungen, die der damalige Besitzer, Herr Zickwolff damit vornehmen ließ, und zwar ist dies ein recht gutes Blatt von unserem Altmeister Radl, es stellt den Empfang der französischen republikanischen Truppen vor, welcher am 22. Oct. 1792 in der Fahrgasse vor der Mehlwaage stattfand. Wir sehen